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Seite 20 best care 2013 / 2014<br />
Die vielen Vorteile durch die<br />
Implementierung der PACU/IMC<br />
Fotos: SALK<br />
Ein Erfolgsbericht der Anästhesiologischen Abteilung am<br />
Universitätsklinik<strong>um</strong> in Salzburg<br />
In diesem Artikel möchten wir (die Belegschaft der<br />
Anästhesie am Universitätsklinik<strong>um</strong> Salzburg) unseren<br />
mittlerweile zwei Jahre alten „Aufwachbereich“ („PACU“)<br />
vorstellen.<br />
Der Begriff „PACU“ kommt aus dem Englischen und steht<br />
als Abkürzung für „Perioperative Anaesthesia Care Unit“.<br />
Wolfgang Krallinger, DGKP<br />
w.krallinger@salk.at<br />
Dietmar Weindl, DGKP<br />
d.weindl@salk.at<br />
Durch den Zubau von vier Operationssälen<br />
zu den im Gebäude der so genannten Chirurgie<br />
West bereits vorhandenen sechs wurde es<br />
notwendig, den Patientenfluss und die Patientenversorgung<br />
<strong>um</strong>zustrukturieren.<br />
Aufgrund eines Wechsels in der Primarebene<br />
der Anästhesie wurde angedacht, eine <strong>neue</strong>,<br />
innovative Möglichkeit der Patientenversorgung<br />
zu implementieren:<br />
Die PACU wurde ins Leben gerufen.<br />
Diese Form der Einrichtung ist grundsätzlich<br />
nichts Neues, in Österreich ist sie bisher aber<br />
noch eher wenig etabliert.<br />
operiert wurden, im Auf wachra<strong>um</strong> von der<br />
Anästhesiepflege betreut.<br />
Dies bedeutete, dass der dienst<strong>haben</strong>de<br />
Anästhesiepfleger durch die Betreuung des<br />
Patienten im Aufwachra<strong>um</strong> „gebunden“ war<br />
und somit der nahtlose weitere Betrieb behindert<br />
wurde.<br />
Bei dringlichen Eingriffen oder bei Notfällen<br />
wurden selbstverständlich Kollegen alarmiert,<br />
welche entweder den Patienten im Aufwachra<strong>um</strong><br />
oder den nächsten OP-Punkt übernahmen.<br />
unerwartet länger dauert, bleibt der bestellte<br />
Patient in der PACU in seinem eigenen Bett<br />
und muss nicht mehr zwischen den Abteilungen<br />
transportiert werden.<br />
Im Anschluss <strong>wird</strong> der Patient – wenn möglich<br />
– vom OP-Gehilfen gemeinsam mit dem<br />
Anästhesieteam (Arzt und Pflege) in den OP<br />
eingeschleust und dann im OP anästhesiert.<br />
Der Vorteil liegt darin, dass die Wartezeiten<br />
für die OP-Pflege (Aufrüsten des<br />
Instr<strong>um</strong>entier tisches o.Ä.) durch die<br />
Anästhesie-Maßnahmen nicht unnötig verlängert<br />
werden.<br />
Dementsprechend skeptisch wurden die<br />
Umbaupläne anfangs von den Mitarbeitern<br />
begutachtet. Nichtsdestotrotz kann man<br />
sagen, dass sich für die Patienten und vor<br />
allem für die Mitarbeiter der Anästhesie<br />
durchaus große Vorteile herauskristallisiert<br />
<strong>haben</strong>!<br />
Einleitend sei gesagt, dass die Anästhesiepflege<br />
– ähnlich den Ärzten – einen 24-Stunden-Journaldienst<br />
hat.<br />
Vor Implementierung der PACU wurden Patienten,<br />
die außerhalb der regulären Arbeitszeiten<br />
in der Chirurgie West (der Unfall- und<br />
Allgemeinchirurgie sowie der Orthopädie)<br />
Der Sinn und Zweck der PACU soll – im<br />
Vergleich zu einem herkömmlichen Aufwachra<strong>um</strong><br />
– der sein, dass die Patienten schon vor<br />
der eigentlichen Narkoseeinleitung im Bereich<br />
der PACU versorgt werden können („Holding<br />
Area“). Hier werden bereits Vorbereitungen<br />
getroffen, die für die anstehende Operation<br />
und Anästhesie notwendig sind (z.B. Legen<br />
einer Venenverweilkanüle, eines arteriellen<br />
Zugangs, eines PDK, …).<br />
Aufgrund der Tatsache, dass die Patienten<br />
überlappend in die PACU bestellt werden,<br />
können Wartezeiten auf ein Minim<strong>um</strong> reduziert<br />
werden, und selbst wenn es gelegentlich<br />
vorkommt, dass eine Narkoseausleitung<br />
In angemessenem Zeitabstand z<strong>um</strong> Ende der<br />
Operation <strong>wird</strong> der Anästhesist abgewechselt<br />
(meist von einem anderen Anästhesisten),<br />
damit dieser seinen nächsten Patienten – der<br />
bereits in die PACU bestellt worden ist –<br />
begrüßen und für die OP bzw. die Anästhesie<br />
vorbereiten kann.<br />
Nach erfolgter Versorgung kehrt der Anästhesist<br />
in „seinen“ OP zurück und beginnt<br />
dann mit der Ausleitung der Narkose. Im<br />
Anschluss daran begleitet der Arzt den<br />
Patienten gemeinsam mit dem OP-Gehilfen<br />
in die PACU, dort <strong>wird</strong> der Patient in sein<br />
Bett <strong>um</strong>gelagert und an das Pflegepersonal<br />
zur Überwachung übergeben.