01.03.2014 Aufrufe

Wir haben Nachwuchs! IntelliVue-Serie wird um neue Monitore ...

Wir haben Nachwuchs! IntelliVue-Serie wird um neue Monitore ...

Wir haben Nachwuchs! IntelliVue-Serie wird um neue Monitore ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 46 best care 2013 / 2014<br />

„Optimal Handling“<br />

Ein Intensivbehandlungsplatz<br />

auf Intensivstationen. Umgebungslärm ist<br />

einer der größten Faktoren für den <strong>um</strong>gebungsbedingten<br />

Stress eines Frühgeborenen.<br />

Früh geborene sind in ihrer Entwicklung<br />

noch nicht ausgereift und können externe<br />

Reize, wie z.B. laute Geräusche und grelles<br />

Licht bzw. rasche Lichtstärkenwechsel, nicht<br />

ver arbeiten und reagieren mit einer Stresssymptomatik.<br />

„Frühgeborene reagieren auf Lärm, z.B. laute<br />

Monitoralarme, mit erhöhter kardiorespiratorischer<br />

Symptomatik“ (vgl. Jorch & Hübler,<br />

2010, S. 97). Kinder nehmen intrauterin<br />

bis z<strong>um</strong> Geburtstermin grelles Licht und<br />

Geräusche von außen gedämpft wahr. Ab der<br />

SSW 22+0 ist Hören möglich, ab der SSW<br />

25+0/26+0 sind die Augen geöffnet.<br />

Das Team der NICU ist in diesen Konzepten<br />

geschult und setzt sie soweit wie möglich<br />

<strong>um</strong>, wobei natürlich z.B. Alarme nur so weit<br />

gedämpft werden können, dass sie noch<br />

jederzeit hörbar sind bzw. durch schwaches<br />

Licht die Beobachtung z. B. der Hautfarbe<br />

des/der PatientIn nicht beeinträchtigt <strong>wird</strong>.<br />

Eine weitere Voraussetzung zur Umsetzung<br />

der Konzepte ist eine starke Vernetzung des<br />

gesamten Teams mit einer gut funktionierenden<br />

berufsgruppenübergreifenden Kommunikation.<br />

Die Eltern werden so früh wie möglich in<br />

die Betreuung ihrer Kinder miteinbezogen.<br />

Sie werden von Anfang an bestmöglich in<br />

den Tagesablauf und in die Pflege integriert.<br />

Mütter werden in der Laktation begleitet<br />

und unterstützt. Dafür gibt es zwei ausgebildete<br />

IBCLCs (International Board Certified<br />

Lactation Consultants) auf der Station. Alle<br />

diplomierten Pflegemitarbeiterinnen werden<br />

z<strong>um</strong> Thema Stillen permanent fort- und<br />

weitergebildet.<br />

Im Verlauf der Jahre ist zu beobachten, dass<br />

die PatientInnen an unserer Station immer<br />

aufwendiger in der Betreuung und Überwachung<br />

werden. Die Ursache dafür liegt einerseits<br />

in einer Verschiebung der Reife unserer<br />

Frühgeborenen in Richtung zunehmender<br />

Unreife, wobei sich auch Mehrlingsgeburten<br />

häufen, und andererseits entwickeln sich <strong>neue</strong><br />

therapeutische Möglichkeiten für reife Neugeborene.<br />

Die Körpertemperatur als Schlüssel<br />

z<strong>um</strong> Erfolg<br />

In manchen Bereichen der Neonatologie<br />

wurden mittlerweile Normwerte für Vitalparameter<br />

entwickelt, deren Einhaltung mit<br />

einer verringerten Mortalität oder Morbidität<br />

einhergeht. Für andere Bereiche sind<br />

diese Zielwerte noch genauer zu definieren.<br />

Nichtsdestotrotz ist für jedes intensivpflichtige<br />

Neugeborene ein engmaschiges Monitoring<br />

unerlässlich. Manchmal sind es auch ganz einfache<br />

Maßnahmen, die einen großen Vorteil<br />

im Outcome für die Patienten bringen. So<br />

spielt in vielen Bereichen die Körpertemperatur<br />

eine entscheidende Rolle. Während<br />

vor allem bei Frühgeborenen im Rahmen<br />

der Erstversorgung im Kreißsaal (1) , aber auch<br />

bei Eingriffen oder Operationen auf der<br />

Station (Katheter, Drainagen, Ductusligatur (2) ,<br />

Laparotomie (3) , …) speziell auf den Wärmeverlust<br />

geachtet werden muss, hat sich<br />

mittler weile bei asphyktischen Neugeborenen<br />

ab der SSW 36 + 0 eine rasche Absenkung<br />

der Körperkerntemperatur im Sinne einer<br />

Ganzkörperhypothermie bei 33°C - 34°C als<br />

vielversprechender therapeutischer Ansatz<br />

etabliert (4) .<br />

Eine schwere perinatale Asphyxie kann zu<br />

einer hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie<br />

führen. Eine weniger als sechs Stunden<br />

nach dem Ereignis einsetzende Kühlung kann<br />

verhindern, dass es durch einen sekundären<br />

Energiemangel zu einer zusätzlichen postasphyktischen<br />

Schädigung des Gehirns kommt (5) .<br />

Die Dauer der Kühlung beträgt 72 Stunden.<br />

(1) Interventions to prevent hypothermia at birth<br />

in preterm and/or low birthweight infants.<br />

McCall EM, Alderdice F, Halliday HL, Jenkins JG,<br />

Vohra S.<br />

Cochrane Database Syst Rev 2010;CD004210.<br />

(2) The anaesthetic management of preterm infants<br />

undergoing ligation of patent ductus arteriosus.<br />

Ne<strong>um</strong>an GG, Hansen DD.<br />

Can Anaesth Soc J. 1980 May;27(3):248-53.<br />

(3) Core temperature falls during laparotomy in infants<br />

with necrotizing enterocolitis.<br />

Sim R, Hall NJ, de Coppi P, Eaton S, Pierro A.<br />

Eur J Pediatr Surg. 2012 Feb;22(1):45-9.<br />

doi: 10.1055/s-0031-1284360. Epub 2011 Sep 29.<br />

(4) Hypothermia for neonatal hypoxic ischemic encephalopathy:<br />

an updated systematic review and metaanalysis.<br />

Tagin MA, Woolcott CG, Vincer MJ, Whyte RK,<br />

Stinson DA.<br />

Arch Pediatr Adolesc Med. 2012;166(6):558.<br />

(5) A systematic review of cooling for neuroprotection in<br />

neonates with hypoxic ischemic encephalopathy – are<br />

we there yet?<br />

Schulzke SM, Rao VS, Patole SK.<br />

BMC Pediatrics 2007;7:30.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!