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est care 2013 / 2014<br />

Seite 41<br />

Alltag<br />

im Schockra<strong>um</strong><br />

als auf den Erhalt des Herzzeitvol<strong>um</strong>ens ausgerichtet.<br />

Ohne sympathoadrenerge Kompensationsmechanismen<br />

kann ein Blutverlust von<br />

15 – 20% über 30 Minuten nicht überlebt werden;<br />

die endogene Stressantwort verdoppelt<br />

diesen Wert auf 30 – 40% (Guyton Textbook<br />

of Medical Physiology).<br />

Damit muss die Annahme, dass der arterielle<br />

Blutdruck direkt mit dem systemischen<br />

Blutfluss korreliert, verworfen werden, oder<br />

anders ausgedrückt, die Abnahme des Herzminutenvol<strong>um</strong>ens<br />

erfolgt früher und ist in der<br />

Frühphase des Schocks ausgeprägter als das<br />

Absinken des arteriellen Blutdruckes. Es ist<br />

also höchst problematisch und irreführend,<br />

primäre Therapiemaßnahmen an einem<br />

temporär erhöhten systolischen Blutdruck zu<br />

orientieren (Wo C. Crit Care Med 1993). Im<br />

Umkehrschluss rechtfertig jede Hypotension<br />

erweiterte Therapiemaßnahmen, da die Frühbzw.<br />

Spätmortalität von Tra<strong>um</strong>apatienten<br />

mit hypotensiven Blutdruckwerten bei Klinikaufnahme<br />

(< 90 mmHg systolisch) 12 bzw.<br />

32 % betrug (Franklin GA. J Tra<strong>um</strong>a 2000).<br />

Patienten mit einer prähospitalen Hypotension<br />

(< 80 mmHG systolisch) und hypotensiven<br />

Blutdruckwerten bei Klinikaufnahme<br />

(< 90 mmHg) hatten in einer großen retrospektiven<br />

Datenanalyse die höchste Mortalität<br />

(50 %) und die höchste Erfordernis einer chirurgischen<br />

Intervention (54%) (Lalezarzadeh<br />

F. Am Surg 2009). Diese Daten werden von<br />

Lipsky et al. bestätigt. Patienten, die durch<br />

den Rettungsdienst versorgt, bei Eintreffen in<br />

den Schockra<strong>um</strong> normotensiv, am Einsatzort<br />

jedoch hypotensiv waren, hatten eine zweimal<br />

höhere Sterblichkeit und mussten dreimal<br />

so häufig einer Operation zugeführt werden<br />

(J Tra<strong>um</strong>a 2006).<br />

In einer Kohortenstudie von Heckbert et<br />

al. war die tra<strong>um</strong>atische, hämorrhagische<br />

Hypotension hoch prädiktiv für die Mortalität<br />

(54%) und Morbidität im Sinne eines posttra<strong>um</strong>atischen<br />

Organversagens (J Tra<strong>um</strong>a<br />

1998). Obschon in der frühen Phase des<br />

hämorrhagischen Schocks die Koronarperfusion<br />

noch unbeeinträchtigt ist, führt eine<br />

Abnahme des systolischen Blutdrucks auf<br />

Werte unter 70 mmHg zu einem Missverhältnis<br />

zwischen Perfusion und Sauerstoffbedarf<br />

des Myokards. Die Entwicklung eines myokardialen<br />

P<strong>um</strong>pversagens ist einer der wesentlichen<br />

Faktoren, welche z<strong>um</strong> irreversiblen<br />

Schock beitragen (Guyton Textbook of Medical<br />

Physiology). Zenati et al. dok<strong>um</strong>entierten<br />

in diesem Zusammenhang eine höhere Sterblichkeit<br />

von Patienten, welche auch nur kurz<br />

andauernde hypotensive Phasen (< 10 min)<br />

vor oder innerhalb der ersten 24 Stunden<br />

nach Aufnahme an der Intensivstation durchliefen.<br />

Je länger der systolische Blutdruck unter<br />

90 mmHg abgesunken war, <strong>um</strong>so höher war<br />

die Mortalität und die notwendige intensivmedizinische<br />

Behandlungsdauer (J Tra<strong>um</strong>a 2002).<br />

Wiederholte Blutdruckabfälle in Kombination<br />

mit einem Basendefizit in der arteriellen Blutgasanalyse<br />

sind mit einem signifikant schlechteren<br />

Outcome und einer dreifach höheren<br />

Mortalität korreliert (Biello JF. J Tra<strong>um</strong>a 2009).<br />

Herzfrequenz und hämorrhagischer Schock<br />

Die Veränderungen von Herzfrequenz (HF)<br />

und mittlerem arteriellen Blutdruck (MAP)<br />

als Antwort auf einen Blutverlust kann in<br />

drei bzw. vier Phasen eingeteilt werden. So<br />

beobachteten Jacobsen et al. im Tierexperiment<br />

bei einem Blutvol<strong>um</strong>enverlust von 10%<br />

zunächst einen Anstieg von MAP und HF.<br />

Erreichte der Blutverlust 15%, so traten eine<br />

vagal vermittelte Abnahme der Herzfrequenz<br />

und eine leichte Abnahme des MAP bei noch<br />

unverändertem zentralen Venendruck (ZVD)<br />

auf. Eine weiter fortschreitende Blutung resultierte<br />

in einer dramatischen Abnahme von<br />

MAP und ZVD bei gleich zeitiger Tachykardie

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