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Seite 40 best care 2013 / 2014<br />
Stellenwert des Monitorings<br />
im Schockra<strong>um</strong>management<br />
Fotos: UKH Salzburg<br />
Institut für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />
AUVA Unfallkrankenhaus Salzburg<br />
Die frühe Phase des Tra<strong>um</strong>as<br />
Die ersten 60 Minuten nach Klinikaufnahme sind entscheidend für das<br />
Überleben einer schweren Mehrfachverletzung.<br />
Prim. A.o. Univ.-Prof. Dr. W. Voelckel, M.Sc.<br />
Neuere Analysen der Mortalität des Polytra<strong>um</strong>as<br />
identifizieren abweichend von früheren<br />
Beobachtungen nur mehr einen Häufigkeitsgipfel<br />
innerhalb der ersten Stunde im Sinne<br />
einer monomodalen Verteilung (de Knegt<br />
C. Injury 2008). Die präklinische Rettungsmedizin<br />
fokussiert sich heute sowohl auf<br />
indizierte Interventionen, wie z.B. die Atemwegssicherung,<br />
als auch auf einen zeitnahen<br />
Transport in ein entsprechend geeignetes<br />
Tra<strong>um</strong>a zentr<strong>um</strong>. Damit erreicht eine hohe<br />
Anzahl von akut vital bedrohten Patienten<br />
lebend das Krankenhaus. Als unmittelbare<br />
Konsequenz dieser Strategie sind Schockra<strong>um</strong>teams<br />
gefordert, zu einem frühen Zeitpunkt<br />
in die komplexe Pathophysiologie des<br />
Tra<strong>um</strong>as einzugreifen. Voraussetzung für jede<br />
ziel gerichtete Behandlung ist die Detektion<br />
einer akuten und potentiell lebensbedrohlichen<br />
Störung der Homöostase. Innerhalb<br />
der ersten Stunde ist die Hämorrhagie die<br />
führende Todesursache nach einem Tra<strong>um</strong>a<br />
(Pfeifer R. Injury 2009). Als häufigste Ursache<br />
vermeidbarer Todesfälle wurden eine zu spät<br />
einsetzende Behandlung, eine fehlerhafte<br />
Einschätzung der Verletzungsschwere sowie<br />
eine mangelhafte Diagnostik identifiziert.<br />
Führende Todes ursache bei potentiell zu<br />
rettenden Patienten war in diesem Kontext<br />
ebenfalls die akute, nicht rechtzeitig erkannte<br />
AUVA Unfallkrankenhaus Salzburg<br />
Dr.-Franz-Rehrlplatz 5, 5010 Salzburg<br />
bzw. behandelte Blutung (Teixeira P. J Tra<strong>um</strong>a<br />
2007). Trotz eindeutig definierter Behandlungsrichtlinien<br />
beobachteten Rayan et al. eine<br />
mangelhafte Compliance der verantwortlichen<br />
Ärzte, die lediglich in 39% der Fälle<br />
die entsprechenden Behandlungsalgorithmen<br />
befolgten (J Tra<strong>um</strong>a 2012).<br />
Vor diesem Hintergrund können<br />
folgende Kernaussagen<br />
formuliert werden:<br />
1.) Die Schockra<strong>um</strong>- und unmittelbare<br />
operative Versorgungsphase<br />
ist von zentraler Bedeutung für<br />
das Outcome von schwerstverletzten<br />
Patienten.<br />
2.) In der frühen Phase nach einem<br />
schweren Tra<strong>um</strong>a müssen alle<br />
Anstrengungen unternommen<br />
werden, <strong>um</strong> eine akute oder<br />
protrahierte vitalbedrohliche<br />
Blutung zu identifizieren und<br />
zielgerichtet zu behandeln.<br />
3.) In diesem Kontext sind Behandlungsalgorithmen<br />
sinnvoll.<br />
4.) Unverzichtbar ist dabei ein entsprechendes<br />
Monitoring zur<br />
Detektion von bestehenden oder<br />
sich entwickelnden Kreislaufstörungen.<br />
Blutdruck und hämorrhagischer Schock<br />
Die präklinische Hypotension ist der wesentliche<br />
Prädiktor für die Schwere der Ver letzung<br />
und spiegelt das Ausmaß des Blutvol<strong>um</strong>enverlustes<br />
wider (Cahn L. Acad Emerg Med<br />
1997). Dennoch maskiert eine frühe sympathoadrenerge<br />
Gegenreaktion den Blutvol<strong>um</strong>enverlust.<br />
Die sympathische arterioläre<br />
Vasokonstriktion führt zu einer Erhöhung des<br />
systemischen Gefäßwiderstandes, zu einer<br />
Konstriktion venöser Kapazitätsgefäße und zu<br />
einer Zunahme der Herzfrequenz. Insgesamt<br />
ist die endogene Stressantwort mehr auf die<br />
Aufrechterhaltung des vaskulären Füllungszustandes<br />
und damit des arteriellen Blutdruckes