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Seite 42 best care 2013 / 2014<br />

als Ausdruck einer maximalen Sympathikus-<br />

Aktivität (Acta Physiol Scand 1990). Die<br />

Autoren folgerten, dass die Phase, welche<br />

durch eine Abnahme der HF gekennzeichnet<br />

ist, bei rasch fortschreitender Blutung oft<br />

übersehen <strong>wird</strong>. Ursächlich für diese temporäre<br />

Abnahme der HF <strong>wird</strong> eine Erhöhung<br />

des Parasympathikotonus sowie eine verminderte<br />

periphere sympathische Aktivität<br />

(insbesondere Noradrenalin) vermutet. Wie<br />

auch immer, die Ergebnisse dieser Untersuchung<br />

verdeutlichen nochmals, dass ein<br />

Blutvol<strong>um</strong>enverlust von 15% in der Regel<br />

weder anhand des Blutdrucks noch der<br />

Herzfrequenz diagnostiziert werden kann.<br />

In der Periarrestphase des dekompensierten,<br />

hämorrhagischen Schocks kommt es dann<br />

erneut zu einer, nun dramatischen und rasch<br />

progredienten, Abnahme der Herzfrequenz.<br />

Typischerweise tritt bei Unterschreiten einer<br />

kritischen Vol<strong>um</strong>enschwelle eine Asystolie<br />

ein. Tatsächlich kommt es aber nicht immer<br />

zu diesem regelhaften pathophysiologischen<br />

Ablauf. Die Herzfrequenz ist als alleiniger<br />

Messwert nur von geringer Aussagekraft.<br />

Ley et al. analysierten mehr als 3500 hypotensive<br />

Patienten. In 44% der Fälle wurde eine<br />

relative Bradykardie trotz relevanter Hypotension<br />

und Hypovolämie dok<strong>um</strong>entiert. In<br />

dieser Gruppe war die Mortalität gegenüber<br />

den tachykarden Patienten signifikant erhöht,<br />

mit der höchsten Sterblichkeit bei einer Herzfrequenz<br />

unter 60 / min (J Tra<strong>um</strong>a 2009).<br />

Zusammengefasst kann festgestellt werden,<br />

dass die Beurteilung der Herzfrequenz alleine<br />

ein schlechter Indikator für das Ausmaß des<br />

Blutverlustes ist, eine rasch progrediente<br />

Abnahme der Herzfrequenz jedoch auf eine<br />

kritische Dekompensation des hämorrhagischen<br />

Schocks hinweist.<br />

Schockindex und hämorrhagischer Schock<br />

Der Schockindex als Quotient aus Herzfrequenz<br />

und systolischem Blutdruck ist zunehmend<br />

in Vergessenheit geraten. In einer <strong>neue</strong>ren,<br />

retrospektiven Untersuchung von 4300<br />

Patienten wurde ein Schockindex von > 0,8<br />

als prädiktiv für eine Hämorrhagie identifiziert<br />

(Sensitivität 76,1%, Spezifität 87,4%). Die<br />

Korrelation mit einer akuten Blutungs situation<br />

war in der Gruppe der älteren Patienten<br />

besonders deutlich ausgeprägt (Demuro J.<br />

Am J Emrg Med 2013). Durch Einbeziehung<br />

des Alters als Multiplikator des Schockindex<br />

bei Patienten > 55 Jahre konnte die Sensitivität<br />

im Vergleich zu Herzfrequenz und<br />

systolischem Blutdruck verbessert werden<br />

( Zarzauer B. J Tra<strong>um</strong>a 2010).<br />

Stellenwert des Monitorings in der frühen<br />

Phase nach dem Tra<strong>um</strong>a<br />

Z<strong>um</strong> gegenwärtigen Zeitpunkt ist das Basismonitoring,<br />

bestehend aus EKG, SaO2, der<br />

nichtinvasiven und invasiven Blutdruckmessung<br />

und der Kapnographie, Standard in der unmittelbaren<br />

Versorgung von Tra<strong>um</strong>a patienten.<br />

Unter Berücksichtigung der pathophysiologischen<br />

Aspekte muss eine Einzelwertbetrachtung<br />

als Indikator für eine progrediente<br />

Blutungssituation kritisch hinterfragt<br />

werden. Von dieser Diskussion unberührt ist<br />

die Veränderung der Vitalparameter bedingt<br />

Schockra<strong>um</strong>teams sind gefordert,<br />

zu einem frühen Zeitpunkt<br />

in die komplexe Pathophysiologie<br />

des Tra<strong>um</strong>as einzugreifen

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