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est care 2013 / 2014<br />

Seite 43<br />

Als häufigste Ursache<br />

vermeidbarer Todesfälle wurden<br />

eine zu spät einsetzende Behandlung,<br />

eine fehlerhafte Einschätzung<br />

der Verletzungsschwere,<br />

eine mangelhafte Diagnostik<br />

und eine akute, nicht rechtzeitig<br />

erkannte bzw. behandelte Blutung<br />

identifiziert<br />

durch Schmerz und Stress, Hypoxämie und<br />

Hyperkapnie sowie Hypothermie. Der Fokus<br />

dieser Betrachtung liegt einzig auf der Detektion<br />

einer relevanten Blutungssituation.<br />

Herzfrequenzanalyse<br />

Wie ausgeführt kann trotz relevanter Hypovolämie<br />

ein normofrequenter oder sogar<br />

bradykarder Herzrhythmus beobachtet<br />

werden. Die Herzfrequenz ist in diesem<br />

Zusammenhang folglich der schwächste Parameter.<br />

Im Verlauf der Schockra<strong>um</strong>behandlung<br />

können aus einer Änderung der Herzfrequenz<br />

Rückschlüsse gezogen werden. Dies gilt insbesondere<br />

für die Abnahme der Herzfrequenz<br />

bei einer kritischen Vol<strong>um</strong>enmangelsituation<br />

im Sinne einer Periarrest-Bradykardie bzw.<br />

Bradyarrhythmie.<br />

Pulsoxymetrie<br />

Die Infrarotmessung der arteriellen Sauerstoffsättigung<br />

erfordert eine detektierbare<br />

Pulswelle. Die Qualität der Pulswelle <strong>wird</strong><br />

von einigen Systemen angezeigt und erlaubt<br />

Rückschlüsse auf die periphere Perfusion bzw.<br />

Zirkulation. Eine verlängerte Kapillarfüllung<br />

ist ein typisches klinisches Zeichen einer<br />

Hypovolämie. Bei einer ausgeprägten peripheren<br />

Vasokonstriktion bzw. Zentralisation<br />

ist die Erfassung der Pulswelle nur mehr eingeschränkt<br />

bzw. nicht möglich. Die Pulsoxymetrie<br />

ermöglicht folglich eine Aussage hinsichtlich<br />

der Perfusion, sagt jedoch nichts über<br />

den Vol<strong>um</strong>enstatus des Patienten aus.<br />

Blutdruckmessung<br />

Der systolische Blutdruck ist weiterhin das<br />

führende Leitsymptom des hämorrhagischen<br />

Schocks. In der Behandlung von Schwerverletzten<br />

ist eine frühzeitige invasive Blutdruckmessung<br />

aus zwei Gründen anzustreben.<br />

Z<strong>um</strong> Ersten ist eine kontinuierliche Blutdruckmessung<br />

zwingend, <strong>um</strong> jede hypotensive<br />

Episode zu erfassen und die Effektivität von<br />

therapeutischen Interventionen zu validieren.<br />

Z<strong>um</strong> Zweiten erlaubt die Bestimmung von<br />

Basenexzess und Lactat im arteriellen Blut<br />

eine Abschätzung von Minderperfusion und<br />

Hypovolämie, auch wenn bei einem akuten<br />

Blutungsgeschehen das Hämoglobin noch<br />

nicht oder nur gering abgesunken ist. In<br />

diesem Kontext ist ein Basenexzess kleiner<br />

als – 6 mmol/l hoch prädiktiv für eine akute<br />

Blutungssituation (Biello JF. J Tra<strong>um</strong>a 2009).<br />

Kapnographie<br />

Beim intubierten Notfallpatienten mit<br />

instabiler Kreislaufsituation darf der endtidale<br />

CO 2 -Partialdruck nur in Zusammenschau mit<br />

der Kreislaufsituation interpretiert werden. Ein<br />

Schockgeschehen führt zu einer Vergrößerung<br />

der ventilierten, jedoch nicht der perfundierten<br />

Lungenbezirke. Somit ist die endtidale<br />

CO 2 -Messung fälschlicherweise niedrig. Verteilungsstörungen<br />

im Allgemeinen vergrößern<br />

die Abweichung zwischen endtidalem CO 2<br />

und tatsächlicher arterielle CO 2 -Spannung.<br />

Eine Validierung des ETCO 2 mittels einer<br />

arteriellen Blutgasanalyse ist zwingend.<br />

Schlussfolgerung<br />

Ein engmaschiges und vor allem durchgängiges<br />

Monitoring der Basisparameter ist zwingende<br />

Grundvoraussetzung in der Behandlung von<br />

schwerverletzten Patienten. Dabei ist die Veränderung<br />

der einzelnen Vitalparameter, nicht<br />

jedoch der Einzelwert an sich von größtem<br />

Interesse. Eine Unterbrechung der Überwachung<br />

oder Messintervalle in mehrminütigem<br />

Abstand sind bei Patienten mit<br />

dem Risiko einer akuten Blutungssituation<br />

nicht akzeptabel.

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