KRIPPENDORF KIEFERSFELDEN â ADVENT OHNE HEKTIK
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So wertvoll das Innsola für Einheimische und Gäste ist, so<br />
hoch sind die Betriebskosten. Das Innsola war, ist und bleibt ein<br />
Zuschussbetrieb. Die Eintrittspreise decken bei weitem nicht die<br />
laufenden Kosten. Nach Abzug der Einnahmen von rund 450.000<br />
Euro von den Ausgaben beläuft sich der Zuschussbedarf aus dem<br />
Gemeindehaushalt heuer auf ca. 475.700 Euro.<br />
NEUER FLÄCHENNUTZUNGSPLAN<br />
IN AUFSTELLUNG<br />
In Vorbereitung ist ein neuer Flächennutzungsplan für das<br />
gesamte Gemeindegebiet. Er ist Grundlage für die bauliche Entwicklung<br />
der Gemeinde in den nächsten ca. 15 bis 20 Jahren.<br />
Betriebsansiedlungen sollen hauptsächlich zwischen Bahnlinie<br />
und Autobahn mit Verkehrserschließung über den Autobahnzubringer<br />
erfolgen. Für Wohnbauten gilt der auch von staatlicher<br />
Seite empfohlene Grundsatz der Innen- vor der Außenentwicklung,<br />
weshalb an der Ortsperipherie keine Wohnbauflächen derzeit neu<br />
ausgewiesen werden.<br />
Stellung genommen hat die Gemeinde zum Entwurf der<br />
Verordnung des Landkreises Rosenheim über das modifizierte<br />
Landschaftsschutzgebiet „Inntal-Süd“. Einstimmig vom Gemeinderat<br />
verlangt wurden Änderungen des vorgesehenen räumlichen<br />
Geltungsbereichs. Aus diesem heraus genommen werden sollen die<br />
Flächen zwischen Bahnlinie und Autobahn bis zur Heutrocknungsanlage,<br />
das Gebiet Hödenau mit dem Hödenauer-See und Mühlbach<br />
westlich der Bahnlinie sowie landwirtschaftliche Hofstellen mit<br />
ihren Umgriffen.<br />
UNSER GEMEINDEWERKE –<br />
VERSORGUNGSBETRIEB IN GEMEINDEHAND<br />
Unsere Gemeindewerke, die für die Strom-, Erdgas- und Wasserversorgung<br />
für Kiefersfelden zuständig sind, befinden sich seit<br />
über 100 Jahren zu 100 % im Gemeindeeigentum. Das muss auch<br />
in Zukunft so bleiben. Sie gehören uns, den Bürgerinnen und Bürgern<br />
der Gemeinde, nicht anonymen Konzernen oder Aktionären.<br />
Deshalb vertrauen Sie unseren Gemeindewerken, bleiben Sie als<br />
Kunden „Ihren“ Gemeindewerken treu mit allen Vorzügen, die<br />
ein Strom- Erdgas- und Wasserlieferant vor Ort bieten kann, u. a.<br />
schnelle und unkomplizierte Hilfe auf kurzem Weg im Bedarfsfall.<br />
Bei Störungen sind die Gemeindewerke rund um die Uhr, auch an<br />
Wochenenden und nachts, erreichbar.<br />
Seit der Zusammenfassung der technischen und kaufmännischen<br />
Abteilung zentral im ehemaligen Verwaltungsgebäude der<br />
Marmorindustrie sind unsere Gemeindewerke auch öffentlich stärker<br />
präsent. Alle Ansprechpartner zu Fragen der Strom- Erdgas- und<br />
Wasserversorgung befinden sich seither vorteilhaft für die Kunden<br />
im gleichen Gebäude.<br />
In die Sicherstellung und den Ausbau der drei Versorgungssparten<br />
wird alljährlich viel Kapital investiert. Heuer sind es insgesamt<br />
500.000 Euro. Davon entfallen auf die Stromversorgung 200.000<br />
Euro, auf die Wasserversorgung 150.000 Euro und auf die Erdgasversorgung<br />
ebenfalls 150.000 Euro.<br />
Die Investitionen werden größtenteils eigenfinanziert, der Rest<br />
mit einer Kreditaufnahme von 554.700 Euro. Auf früher aufgenommene<br />
Kredite werden Tilgungszahlungen von knapp 200.000<br />
Euro geleistet. Auf das aufgenommene Fremdkapital werden<br />
71.000 Euro Zinsen bezahlt. Der Umsatz der Gemeindewerke in<br />
den drei Betriebszweigen Strom- Erdgas- und Wasser liegt heuer<br />
bei 5,4 Millionen Euro. Die Gewinnerwartung für 2012 liegt bei<br />
ca. 112.000 Euro.<br />
Der Gemeindehaushalt erhält von den Gemeindewerken für die<br />
Inanspruchnahme der Gemeindestraßen mit Versorgungseinrichtungen<br />
Konzessionsabgabe, die hauptsächlich für Straßeninstandsetzungen<br />
eingesetzt wird.<br />
Für 2013 muss der Strompreis um 3,85 Cent pro Kilowatt brutto<br />
angehoben werden. Diese erhebliche Preissteigerung hat ihre Ursachen<br />
in den höheren Abgaben und Umlagen sowie in den Kosten<br />
für den Ausbau der vorgelagerten Netze. Den Gemeindewerken<br />
bleibt von den Preissteigerungen kein Cent.<br />
Außerdem steigen die Erdgaspreise um 0,79 Cent pro Kilowatt<br />
brutto wegen höherer Bezugskosten und Kosten für die Netze.<br />
Im Folgenden ein kurzer Überblick über die Arbeiten in den drei<br />
Versorgungssparten.<br />
Zunächst zu den Tätigkeiten des Elektrizitätswerks.<br />
Erneuert wurde das Niederspannungskabelnetz um 520 Meter.<br />
Für neue private Photovoltaikanlagen mussten Trafostationen<br />
geplant, gebaut und Kabeltrassen verstärkt werden.<br />
Rund 23 neue private Photovoltaikanlagen wurden heuer an das<br />
Stromnetz der Gemeindewerke angeschlossen. Diese einbezogen<br />
laufen ca. 180 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von<br />
rd. 2,4 Megawatt in unserem Gemeindegebiet.<br />
Unser E-Werk betreut 205 Kilometer Kabel- und Freileitungsnetze<br />
im Mittel- und Niederspannungsbereich sowie 58 Trafostationen,<br />
zwei Wasserkraftanlagen (Eggersäge und Gießenbach)<br />
und die gemeindliche Straßenbeleuchtung, die in Schritten auf<br />
sparsamere LED-Technik umgerüstet wird. So wurden heuer 460<br />
Bergmeister-Leuchten, 180 Tulpen-Leuchten und 100 Peitschenlampen<br />
umgebaut. Der Stromverbrauch wird dadurch von 290.000<br />
kWh auf 116.000 kWh im Jahr gesenkt.<br />
2012 wurden 250 Stromzähler gewechselt, ca. 25 Baustromzähler<br />
auf- und abgebaut, 16 neue Hausanschlüsse erstellt,<br />
Netzberechnungen für Photovoltaikanlagen vorgenommen sowie<br />
Elektroreparaturen in öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde<br />
durchgeführt.<br />
Im Bereitschaftsdienst erfolgten 22 Einsätze. Die heuer vorgekommenen<br />
Stromausfälle lagen einmal an einem Brand in Erl/Tirol<br />
und zweimal an einem Kabelschaden.<br />
In diesem Jahr wird noch mit der Sanierung bzw. Instandsetzung<br />
des Kieferbachwehrs begonnen. Die Gesamtkosten der<br />
Sanierung sind auf rund 400.000 Euro berechnet. Für einen Fischaufstieg<br />
kommen rund 100.000 Euro hinzu. Darüber hinaus ist ein<br />
Restwasserkraftwerk, das weitere 100.000 Euro kostet, geplant.<br />
In Erwägung gezogen wird die kostengünstigere Instandsetzung.<br />
Von unserm geprüften Energieberater Stefan Rosenlehner<br />
können unsere Kunden Energiespartipps erhalten.<br />
Von unserem Gaswerk wurde das Ortsnetz um 500 Meter erweitert.<br />
Dessen Gesamtlänge beträgt inzwischen über 29 Kilometer.<br />
Erdgas-Hausanschlüsse wurden 28 neuerstellt, womit die Gesamtzahl<br />
auf 537 gestiegen ist.<br />
Seite 15 – Kieferer Nachrichten – Nr. 173 · Dezember 2012