Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Vorschau</strong> <strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Tanks</strong><br />
Trümmer der umgewalzten Ziegelsteinmauer<br />
rutschen und fallen von dem Panzer ab.<br />
Explodiert das Granatenlager, wird allen Panzern der<br />
Turm abgesprengt, der dann durch die Luft segelt.<br />
aus in der Lage ist, einen dynamischen<br />
Tag-Nacht-Wechsel zu simulieren. Die zu<br />
geringe Sichtweite in der Finsternis und die<br />
reduzierten Details durch die mangelnde<br />
Beleuchtung brachten zu viele negative Effekte,<br />
die das Plus an Atmosphäre nicht<br />
aufwiegen konnte. Hingegen denkbar sind<br />
Wetterschwankungen. So könnte einsetzender<br />
Schneefall beispielsweise die Sicht<br />
so einschränken, dass es auf der Lauer liegenden<br />
Panzerjägern schwerfällt, das freie<br />
Gelände vor ihnen zu kontrollieren. Auf den<br />
Wüstenkarten erfüllen Sandstürme den<br />
gleichen Zweck, im gemäßigten Klima tritt<br />
Platzregen an diese Stelle. Klart der Himmel<br />
aber überraschend wieder auf, säßen<br />
eventuell vorrückende Panzer plötzlich wie<br />
auf dem Präsentierteller. Solche zufälligen<br />
und dynamischen Wetteränderungen können<br />
den Ausgang einer Schlacht maßgeblich<br />
beeinflussen und gestalten das gesamte<br />
Spiel lebendiger. Gerade auf den<br />
defensiven Camper-Karten dürfte dieses<br />
Feature die <strong>of</strong>t verhärteten Fronten aufbrechen.<br />
Theoretisch könnte die Engine sogar<br />
berücksichtigen, dass ein heftiger Regenguss<br />
die Böden aufweicht, sodass Panzer<br />
kaum noch vorwärtskommen oder gar im<br />
Schlamm und Matsch stecken bleiben.<br />
Das wäre zwar realistisch, hätte aber negative<br />
Auswirkungen auf den Spielspaß. Von<br />
daher glauben wir nicht, dass Wargaming<br />
alle machbaren Funktionen der Physik voll<br />
umsetzen wird.<br />
Blinde Zerstörungswut<br />
Holzhütten, Schuppen, Mauern und Zäune<br />
können Panzer auch vor dem Havok-Update<br />
durchbrechen. Die neue Engine weitet aber<br />
den Kreis der zerstörbaren Objekte stark<br />
aus. Recht massive Häuser aus Ziegeln<br />
oder Stein fallen physikalisch korrekt in<br />
sich zusammen, wenn ein tonnenschweres<br />
Fahrzeug sie rammt. Eine panzerbrechende<br />
Granate perforiert eine Mauer eventuell<br />
nur, ein hochexplosiver Sprengkörper sorgt<br />
hingegen dafür, dass es in der Umgebung<br />
Ziegelsteine regnet. Wargaming experimentiert<br />
und testet die Grenzen aktuell aus.<br />
Noch steht nicht fest, ob es auch in Zukunft<br />
unzerstörbare Gebäude geben wird.<br />
Zumindest etliche Bunkeranlagen und ähnliche<br />
Betonkonstruktionen dürften auch<br />
dem Beschuss der stärksten Kanonen<br />
standhalten.<br />
Je mehr Objekte zerstörbar werden,<br />
desto deutlicher fallen die Auswirkungen<br />
auf die Taktik aus: Gegner pulverisieren<br />
gern genutzte Deckung vielleicht schon<br />
prophylaktisch und lassen nur einen Haufen<br />
Schutt zurück. Der verdeckt eventuell<br />
noch die untere Wanne eines Panzers,<br />
Schutz vor Artillerieschlägen bietet er jedoch<br />
nicht mehr. Grundsätzlich dürfte die<br />
neue Physik den Spaß an den Selbstfahrlafetten<br />
vergrößern und deren derzeit geringe<br />
Popularität wieder steigern. Lässt sich<br />
gar das Terrain durch Granateinschläge<br />
verformen (wie so viele Details rund um<br />
die Havok-Engine steht das noch nicht<br />
fest), könnten kleine Fahrzeuge in den Kratern<br />
Schutz suchen.<br />
Für die Atmosphäre sind die zerstörbaren<br />
Objekte großartig. Wenn früher Granaten<br />
dicht am Panzer einschlugen, zuckte<br />
man als Spieler nicht mal mehr zusammen.<br />
Wenn dank Havok-Engine Dreck aufspritzt,<br />
Mauerwerk durch die Luft fliegt<br />
Die Havok-Engine<br />
Der irische Firma Havok hat sich auf die Entwicklung<br />
der gleichnamigen Engine spezialisiert,<br />
die eine realistische Simulation physikalischer<br />
Gesetze in Computerspielen ermöglicht.<br />
Die Engine ist modular aufgebaut:<br />
Havok Physics berechnet Kollisionen korrekt,<br />
Havok Cloth die Bewegung von Kleidung an<br />
einem Körper, Havok AI enthält Wegsuchroutinen<br />
in einer 3D-Umgebung und Havok-Destruction<br />
ermöglicht den Bau und die Zerstörung<br />
von Terrain und Objekten.<br />
Zahlreiche Spieleentwickler gehören zu<br />
den Lizenznehmern, seit dem Jahr 2000 erschienen<br />
über 200 Spiele für PC und Konsolen,<br />
die Module von Havok verwendet haben.<br />
Die bekanntesten Titel sind Age <strong>of</strong> Empires<br />
3, Assassin’s Creed, Battlefield 3, Bioshock 2,<br />
Call <strong>of</strong> Duty: Black Ops 2, Company <strong>of</strong><br />
Heroes, Dark Souls 2, Der Herr der Ringe Online,<br />
Fallout 3, Guild Wars 2, Half-Life 2, Medal<br />
<strong>of</strong> Honor, MotorStorm, Saints Row, Star<br />
Wars: The Force Unleashed, Starcraft 2, The<br />
Witcher 2, Tony Hawk’s Project 8 und Uncharted:<br />
Golden Abyss.<br />
Nach fünfjähriger Entwicklungszeit ist<br />
seit 2013 die jüngste Version von Havoks<br />
Physics verfügbar und dürfte demnächst in<br />
<strong>World</strong> <strong>of</strong> <strong>Tanks</strong> zum Einsatz kommen.<br />
Info: www.havok.com<br />
71