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Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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Organisation des Naturschutzes<br />

Den Erfolg der Bestrebungen, die Natur zu schützen und<br />

die Landschaft zu gestalten, verdankt England schon früh<br />

einem geordneten staatlichen Naturschutz. Das „Wildlife<br />

Conservation Special Committee" hatte die Aufgabe, den<br />

gesamten Naturschutz in England neu zu planen und aufzubauen.<br />

Hier sahen sich Naturwissenschaftler der verschiedenen<br />

Fachdisziplinen zum erstenmal gezwungen, bestimmte<br />

Regionen des Landes gemeinsam zu untersuchen.<br />

Damit war die Grundlage geschaffen, ausreichende ökologische<br />

Grundlagen für die Landschaftsplariung zu erhalten;<br />

zugleich war damit der entscheidende Schritt vom konservierenden<br />

Naturschutz zur gestaltenden Landschaftspflege<br />

getan. Die staatliche Naturschutzbehörde, der „Nature Conservancy".<br />

schuf unter Leitung von E. M. NICHOLSON dann<br />

in den Jahren 1952 bis 1966 nicht nur ein nationales Netz<br />

von Naturreservaten, sondern auch eine Reihe von wissenschaftlichen<br />

Forschungsstätten für den Naturschutz. Die<br />

Arbeitsweise dieser staatlichen Einrichtung unterschied sich<br />

wesentlich von der anderer Behörden. Sie war stets bereit<br />

und in der Lage, selbst Initiativen zu ergreifen und nötigenfalls<br />

auch mit großer Offenheit Pläne und Maßnahmen<br />

anderer öffentlicher Stellen in angemessener Weise zu kritisieren.<br />

Inzwischen ist diese Behörde in einen „Nature<br />

Conservancy Council" mit gut ausgestatteten Forschungseinrichtungen<br />

in ganz England ausgebaut worden. Es sei<br />

hier nur auf das „Institute of Terrestrial Ecology" hingewiesen,<br />

dessen „Monks Wood Experimental Station" besichtigt<br />

wurde und erkennen ließ, welche wissenschaftlichen Grundlagenarbeiten<br />

hier für die Naturreservate geleistet werden.<br />

England hat sich eine Anzahl Nationalparks eingerichtet,<br />

die allerdings, wenn man den Maßstab der IUCN-Resolution<br />

von New Delhi anlegt, eher den Naturparken in<br />

Deutschland entsprechen und daher - wie auch in allen<br />

mitteleuropäischen Industrieländern - als problematisch<br />

angesehen werden müssen. Dies gilt jedenfalls für den<br />

„Peak District National Park" im Einflußbereich des nordenglischen<br />

Industriegebietes mit seinen gewerblich genutzten<br />

Bereichen und den „ Lake District National Park" in der<br />

Grafschaft Cumberland mit seinen Einrichtungen für den Erholungsverkehr.<br />

Als sich vor etwa 10 Jahren ein neues Umweltbewußtsein in<br />

aller Welt zu regen begann, wurden in England in der Zeit<br />

von 1965 bis 1970 die vielbeachteten Konferenzen „Coun­<br />

!ryside in 1970" von Prinz PHILIP veranstaltet, die mit den<br />

Grundstein zum „Europäischen Naturschutzjahr 1970" gelegt<br />

haben. Auch der Entschluß des Europarates für das<br />

„Europäische Denkmalschutzjahr 1975" war wesentlich beeinflu<br />

ßt von englischen Vorbildern zur Pflege ganzer denkmalwürdiger<br />

Stadtteile. Der Einfluß Englands in den internationalen<br />

Gremien des Naturschutzes, wie sie sich nach<br />

dem Kriege in Europa und als internationale Vereinigung<br />

bildeten, ist dank seiner festgefügten Organisation überall<br />

spürbar. Das gilt für die Gründung der „ International Union<br />

for the Protection of Nature". der heutigen IUCN, durch<br />

Julian HUXLEY im Jahre 1948 in Fontainebleau, des „World<br />

Wildlife Fund " im Jahre 1961 und nicht zuletzt für den<br />

Europarat mit seinen Ausschüssen für Naturschutz.<br />

Abb. 7<br />

Dovedale im Peak District National Park. Dieser Teil des<br />

Nationalparks wird außerordentlich stark besucht. Es<br />

kommen mehr als 0,5 Mio. Besucher jährlich.<br />

Abb. B Blick auf den See Windermere in der Berglandschaft<br />

des 2243 km! großen Lake District National Park.<br />

Abb. 9<br />

Blick auf Kathedrale und Burg der Universitätsstadt<br />

Durham.<br />

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