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Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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Waldgebiete, Höfe und landwirtschaftlich genutzte Flächen<br />

- sofern nur irgendwie ein Zugang für die Öffentlichkeit hergestellt<br />

werden kann - erklärt werden.<br />

Die Landschaftskommission hat 10 Gebote des Landschaftsschutzes<br />

aufgestellt. Sie lauten:<br />

alle Brandschutzvorschriften befolgen;<br />

alle Gatter schließen;<br />

Hunde stets beaufsichtigen;<br />

Acker- und Weideland nur auf den vorgesehenen Wegen<br />

überqueren;<br />

keine Zäune oder Mauern beschädigen;<br />

keine Abfälle hinterlassen;<br />

Quellen und Wasserläufe nicht verschmutzen;<br />

Tiere, Pflanzen und Bäume schützen;<br />

vorsichtig sein auf Landstraßen;<br />

Leben und Gewohnheiten auf dem l ande respektieren.<br />

Was die Finanzierung anbetrifft, so erhalten die Nationalparkbehörden<br />

von der Regierung neben der Kommunalsteuer<br />

eine Zusatzbeihilfe. Die Landschaftskommission ihrerseits<br />

unterstützt Kommunalbehörden, Körperschaften oder<br />

Einzelpersonen bei Projekten, die die in den Gesetzen<br />

festgelegten Ziele des Natur- und Landschaftsschutzes<br />

fördern.<br />

Die Verwaltung der Naturschutzgebiete<br />

Für die Verwaltung der Naturschutzgebiete, die nach dem<br />

vorgenannten Gesetz über die Nationalparke von 1949 dem<br />

Amt für Naturschutz (Nature Conservancy) übertragen war,<br />

ist durch Gesetz über den <strong>Rat</strong> für Naturschutz (Nature Conservancy<br />

Council Act 1973) der <strong>Rat</strong> für Naturschutz für das<br />

gesamte Vereinigte Königreich (N. C. C.) geschaffen worden.<br />

Der N. C. C. ist eine öffentliche Körperschaft, die dem<br />

Ministerium für Umweltschutz unterstellt ist. Seine Aufgaben<br />

s ind:<br />

Nationale Naturschutzgebiete (nature reserves) im gesamten<br />

Vereinigten Königreich zu gründen, zu unterhalten<br />

und zu verwalten;<br />

die Regierung in Zusammenhang mit der Naturschutzpolitik<br />

zu beraten;<br />

die Öffentlichkeit über Naturerhaltung zu informieren<br />

und zu schulen, bei der Erteilung von Lizenzen und Genehmigungen<br />

auf Grund von Gesetzen zum Schutz von<br />

Vögeln, Rotwild, Dachsen und Seehunden mitzuwirken;<br />

Stipendien für Vorhaben zur Naturerhaltung zu erteilen;<br />

zu seinen Hauptfunktionen in Verbindung stehende Forschungen<br />

zu betreiben und zu förd ern.<br />

Bei der Erfüllung dieser Aufgaben stehen der N. C. C. Beratungsausschüsse<br />

und Regionalämter sowie der Forschungsrat<br />

für die natürliche Umwelt (Natural Environment<br />

Research Council) - N. E. R. C. - zur Seite, der am 1. 6.<br />

1965 zur Koordinierung der gesamten auf den Naturschutz<br />

gerichteten Forschung geschaffen worden ist.<br />

Zu den Hauptaufgaben der N. C. C. gehört: die Natur zu<br />

erhalten und zu pflegen, Gebiete mit Standorten wilder<br />

Pflanzen und Tieren vieler Arten sowie dem Charakter geologischer<br />

und physiographischer Struktur zu gründen, zu<br />

unterhalten und zu bewirtschaften. Viele Naturschutzgebiete<br />

befinden sich in Nationalparken oder im Besitz des National<br />

Trusts. Heute bestehen über 137 nationale Naturschutzgebiete<br />

mit einer Gesamtfläche von 121 000 ha. Nahezu<br />

60 % aller Naturschutzgebiete werden von der N. C. C. auf<br />

Grund von Verträgen mit Besitzern verwaltet. 13 % sind an<br />

die N. C. C. verpachtet und 27 % sind in ihrem Eigentum.<br />

Von diesen Naturschutzgebieten befinden sich 67 (26 000<br />

ha) in England, 41 (79 000 ha) in Schottland und 29 (9000<br />

ha) in Wales.<br />

Abb. 17 Eine durch Natursteinmauern und Hecken gegliederte<br />

Landschaft im Nationalpark Dartmoor.<br />

Welche Sorgfalt die N. C. C. bei der Bewertung von Bereichen<br />

von besonderem wissenschaftlichen Interesse und<br />

der Wahl von Naturschutzgebieten anwendet, zeigt die Zahl<br />

der Kriterien, die hierbei berücksichtigt werden. Es sind:<br />

Ausdehnung, Vielgestaltigkeit, Natürlichkeit, Seltenheit,<br />

Empfindlichkeit ( = die einem Ökosystem eigene Empfindlichkeit<br />

gegen menschliche Einwirkung), typisches Gepräge,<br />

dokumentierte Geschichte, Lage in einer ökologischen -<br />

geographischen Einheit, potentieller Wert, natürlicher Anklang<br />

in der Öffentlichkeit.<br />

Auf Grund dieser Kriterien werden bei der Einstufung von<br />

biologisch interessanten Bereichen vier Bereichsstufen<br />

unterschieden:<br />

Stufe 1<br />

International oder national wichtige Bereiche, die offensichtlich<br />

als Naturschutzgebiete in Frage kommen.<br />

S tufe 2<br />

Bereiche, die Bereichen der Stufe 1 so ähnlich sind, daß<br />

sie als „Alternativen" in Frage kommen, falls der bevorzugte<br />

Bereich der Stufe 1 nicht geschützt werden kann,<br />

oder Bereiche, die nicht ganz so hoch geschätzt werden,<br />

aber auf nationaler Ebene noch immer wertvoll sind.<br />

St u·f e 3<br />

Bereiche hoher regionaler Wichtigkeit, die aber vom nationalen<br />

Standpunkt nicht besonders wertvoll sind.<br />

Stufe 4<br />

Bereiche, deren Wert vor allem örtlich bedingt ist, deren<br />

Schutz aber sehr wichtig ist.<br />

Bereiche der Stufen 1 und 2 werden gemeinsam als „Hauptbereiche"<br />

bezeichnet. Der N a tu r e C o n s e r v a t i o n<br />

Review führt 702 Hauptbereiche an, die sich auf rund<br />

874 000 ha erstrecken. Diese Fläche setzt sich wie folgt<br />

zusammen: Stufe 1 - 395 Bereiche (607 000 ha); Stufe 2<br />

- 307 Bereiche (267 000 ha). Bereiche der Stufen 3 und<br />

4 sind die Bereiche von besonderem wissenschaftlichem Interesse;<br />

diese sind in dem Review nicht einzeln aufgeführt.<br />

Welche Bereiche zu schützen sind, wird durch formelle Beratung<br />

mit entsprechend qualifizierten Experten festgestellt.<br />

Die N. C. C. prüft die Vorschläge und ordnet den Schutz der<br />

betreffenden Stätten an, wenn sich die Anträge als be-<br />

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