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Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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sionsgrenzwerte, die letztlich aus einer Beziehung zwischen<br />

Schadstoffdosis und gesundheitlicher Beeinträchtigung abgeleitet<br />

werden. Nach britischer Ansicht basieren viele der<br />

gegenwärtigen Emissionsgrenzwerte der EG auf unzureichendem<br />

Datenmaterial: So hält man den Untersuchungszeitraum<br />

zur Feststellung gesundheitlicher Beeinträchtigungen<br />

für nicht ausreichend und die angewandten wissenschaftlichen<br />

Methoden für fragwürdig. Umgekehrt wird auch<br />

die Umweltpolitik Großbritanniens von den anderen europäischen<br />

Staaten mit Skepsis verfolgt. So wird beispielsweise<br />

von Norwegen das britische Verfahren der Ableitung<br />

SOrhaltiger Rauchgase durch besonders hohe Schornsteine<br />

für die Schwefeldioxyd- und Sulfatbelastung mancher<br />

Gebiete Skandinaviens verantwortlich gemacht. Durch eine<br />

OECD-Studie soll die Herkunft dieser Schwefeloxid-Immissionen<br />

geklärt werden. Sollte die Quelle tatsächlich in<br />

Großbritannien sein, hätte dies zweifellos eine Änderung<br />

der Einstellung von Industrieemissionen, insbesondere aus<br />

Großkraftwerken, zur Folge.<br />

In den 70er Jahren wurde der Naturschutz ein allgemeines<br />

Anliegen. Ob dasselbe auch für die Luftreinhaltung gilt,<br />

muß bezweifelt werden. Zwar steht jedes Jahr ein anderer<br />

Schadstoff im Mittelpunkt des Interesses (beispielsweise<br />

vor zwei Jahren Vinylchlorid und im letzten Jahr Blei;<br />

Aerosole und Freone werden wahrscheinlich bald folgen).<br />

aber es wäre nützlicher, wenn das öffentliche Bewußtsein<br />

sich mit den h ä u f i g s t e n Schadstoffen und deren Herkunft<br />

beschäftigen würde.<br />

Von besonderer Bedeutung sind die Vorkommen an Erdgas<br />

und schwefelarmen Rohöl in der Nordsee. Im Interesse<br />

der Luftreinhaltung wäre ihr Einsatz in Großbritannien<br />

zu wünschen; wirtschaftliche Notwendigkeiten könnten jedoch<br />

den Export in Länder mit noch drückenderen Umweltproblemen<br />

(wie z. B. Japan) erforderlich machen. In Großbritannien<br />

würden dann weiterhin die billigeren schwefelreichen<br />

Brennstoffe verbrannt.<br />

Vor kurzem besuchte eine indische Delegation Großbritannien,<br />

„um aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen",<br />

und niemand, der in Großbritannien mit den Problemen<br />

der Luftreinhaltung vertraut ist, würde diese Fehler leugnen.<br />

Aber unbestreitbar und anerkennenswert sind auch<br />

die erzielten Erfolge. Den Londoner Nebel als Touristenattraktion<br />

gibt es nicht mehr.<br />

Literaturverzeichnis<br />

1. Politics of Noxious Vapeurs, Lord Ashby, F. R. C., Clean<br />

Air Winter 1975.<br />

2. 111\h Annual Report on Alkali, etc. Works 1974. London<br />

HMSO.<br />

3. The Story of the National Society for Clean Air, Arnold<br />

Marsh, 0. B. E„ Reprint from " Sixty Years for Clean<br />

Air", October 1959.<br />

4. National Society for Clean Air Year Book 1975.<br />

5. The Law Relating to Air Pollution, NSCA Year Book<br />

1975.<br />

6. The Cost of Air Pollution, NSCA Year Book 1975.<br />

7. Expenditure on Air Pollution Control, NSCA Year Book<br />

1975.<br />

8. Air Pollution Control: An lntegrated Approach, Royal<br />

Commission on Environmental Pollution, Chairman Sir<br />

Brian Flowers. Fifth Report 1976.<br />

9. The Control of Pollution Act 1974, Chapter 40. HMSO.<br />

Abb. 78<br />

Coventry's Smokeless Zone in der Grafschaft Warwick. Das Clean Air Act 1956 war die Grundlage der Realisierung einer<br />

das ganze Land umfassende Ausweisung rauchfreier Zonen.<br />

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