Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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Europa-Preis für <strong>Landespflege</strong><br />
·„,<br />
Es ist sicher kein Zufall, daß der Europa-Preis für <strong>Landespflege</strong><br />
der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Stiftung zu Basel<br />
seit seinem Bestehen im Jahre 1969 bereits mehrmals an<br />
Persönlichkeiten in England verliehen wurde, die sich in<br />
besonderem Maße um die <strong>Landespflege</strong> in Europa verdient<br />
gemacht haben. So hat Rolf GARDINER die Peter-Joseph<br />
Lenne-Medaille des Europa-Preises für <strong>Landespflege</strong> im<br />
Jahre 1971 in Straßburg für seine Verdienste um die europäische<br />
Jugend, die er für Natur und Landschaft begeisterte,<br />
und für den Europäischen Arbeitskreis für Landschaftspflege<br />
erhalten, den er gründete und der sich seit 1963 in<br />
Abständen abwechselnd auf Burg Fürsteneck in Hessen und<br />
in England traf und mit den aktuellen Fragen der Landschaftsgestaltung<br />
und Landschaftsentwicklung auseinandersetzte.<br />
Der Verfasser hatte aus Anlaß einer internationalen<br />
Konferenz im Juli 1967 über „Roads in the landscape" in<br />
der Universität Keele in Staffordshire das unvergeßliche Erlebnis,<br />
gemeinsam mit Rolf GARDINER, der sich seine Heimat<br />
als junger Mensch erwandert hatte, von Stafford über<br />
Wales nach Dorset zu fahren, um diese großartigen Landschaften<br />
mit ihren Natur- und Kulturdenkmälern kennenzulernen.<br />
Auf einem 1927 in der Grafschaft Dorset erworbenen<br />
Grundstück praktizierte GARDINER Landschaftspflege<br />
im besten Sinne. Es war bezeichnend für ihn, daß er wieder<br />
junge Menschen aus anderen europäischen Ländern<br />
auf seine Farm nach Dorset holte und mit ihnen das Land<br />
in Kultur nahm. Gern zeigte er seinen Gästen und Freunden<br />
das Haus, in dem die schlesische Freischar wohnte,<br />
und die Felder, die sie kultiviert hatte. Seit 1927 wurden auf<br />
diesem Brachland nicht nur blühende Felder geschaffen,<br />
sondern 3,5 Millionen Bäume gepflanzt und vorbild liche<br />
Mischwälder und Flurgehölze angelegt. Das Herz dieser<br />
Farm aber ist Springhead mit der alten Mühle, wo GAR<br />
DINER und seine Frau ihren Wohnsitz wählten. Das Tal am<br />
Fuße der keltischen Höhenzüge mit der alten Mühle und<br />
den sieben Quellen ist zu einem großartigen Landschaftsgarten<br />
gestaltet worden, der es verdient, den Leistungen<br />
eines Grafen POCKLER und eines Peter Joseph LENNE<br />
würdig an die Seite gestellt zu werden.<br />
Im Jahre 1972 war es Edward Max NICHOLSON, der aus<br />
der Hand von Graf BERNADOTTE in Straßburg den Europa<br />
Preis für <strong>Landespflege</strong> entgegennahm. Zunächst hat er in<br />
seinem eigenen Land die privaten und staatlichen Organisationen<br />
für den Naturschutz aufgebaut und die Voraussetzungen<br />
für den Schutz von Naturreservaten und die ökologische<br />
Forschung für den Naturschutz geschaffen, um<br />
sich dann den internationalen Aufgaben zuzuwenden. So<br />
heißt es in der Laudatio: „Als sich später die Notwendigkeit<br />
ergab, neben der IUCN eine Bruderorganisation zu<br />
schaffen, die sich speziell der wildlebenden Tierwelt annehmen<br />
sol lte, war es wieder Max NICHOLSON, der die<br />
Weichen stellte. Er entwarf die Grundzüge, denen im April<br />
1961 der Vorstand der IUCN zustimmte. So war der „World<br />
Wildlife Fund" geboren, dessen Symbol, der Panda, heute<br />
in aller Welt bekannt ist. Es gelang ihm, als Förderer Prinz<br />
PHILIP, Herzog von Edinburgh, und Prinz BERNHARD der<br />
Niederlande zu gewinnen, der zunächst Schirmherr und<br />
später Präsident dieser Vereinigung wurde."<br />
Im Jahre 1959 schlug NICHOLSON vor, nach dem Vorbild<br />
des Internationalen Geophysikalischen Jahres ein Inter-<br />
Abb. 10<br />
Stoke-on-Trent, Grafschaft Stafford, ist eine von vielen<br />
durch industrielle Ödlandschaften gekennzeichnete<br />
Städteagglomeration. Durch großangelegte Rekultivierungsmaßnahmen<br />
wurden Schlackenhalden und Gruben<br />
in die Stadt integriert und heute für Erholungszwecke<br />
genutzt.<br />
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