Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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Schädlingsbekämpfung (zum Beispiel auch zum Schutz<br />
von Tierarten, die als Schädlinge verfolgt und ausgerottet<br />
zu werden d rohen)<br />
Ausdehnung der Nadelwälder in den Gebirgen und<br />
durch sie hervorgerufene Veränderungen in Flora und<br />
Fauna<br />
Wissenschaftler des Instituts wirken auch bei der Ausarbeitung<br />
internationaler Schutzprogramme mit. Sie tragen damit<br />
zur Verbreitung der Ergebnisse britischer ökologischer Forschung<br />
in viele Länder bei.<br />
3. Organisation<br />
Die Leitung des Instituts befindet sich seit einigen J ahren<br />
in Cambridge. Dem Direktor steht ein stellvertretender<br />
Direktor zur Seite. Das Institut gliedert sich in die vier Abteilungen<br />
Tierökologie, Pflanzenökologie, Wissenschaftliche<br />
Dienste sowie Verwaltung und Haushalt. Die Direktoren bilden<br />
zusammen mit den Leitern der Abteilungen eine sich<br />
ständig treffende Organisationsgruppe, in der alle Institutsbelange<br />
beraten und entschieden werden.<br />
Die Abteilung T i e r ö k o 1 o g i e gliedert sich in folgende<br />
drei Unterabteilungen:<br />
a) U n t e r a b t e i 1 u n g ö k o 1 o g i e d e r W i r b e 1 -<br />
t i er e<br />
Aufgabe dieser Unterabteilung ist es, Anzahl, Verbreitung<br />
und Verhalten der Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien<br />
und Fische zu untersuchen und zu kontrollieren. Gegenwärtig<br />
liegt der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten bei<br />
den Greifvögeln (speziell im Hochland), den Seevogelarten<br />
im engeren Küstenbereich, den Vogelarten in landwirtschaftlich<br />
genutzten Gebieten, dem Rotwild und speziell dem<br />
grauen Eichhörnchen.<br />
b) U n t e r ab t e i 1 u n g öko 1 o g i e d e r W i r b e 1 -<br />
1 o s e n<br />
In dieser Unterabteilung wird über Probleme der Verbreitung<br />
und der lndividuenzahl wirbelloser Tiere gearbeitet.<br />
Der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten liegt zur Zeit bei<br />
den seltenen Insekten (stenöke Reliktarten), der Weinbergschnecke<br />
(Helix pomatia) und den Folgen der derzeitigen<br />
Bewirtschaftungsmethoden auf die Fauna des Waldes, der<br />
Gebüsche, des Grünlandes der tieferen Lagen, der Dünen<br />
und Moore.<br />
c) U n t e r a b t e i 1 u n g ö k o 1 o g i s c h e F u n kt i o n<br />
der Tie re<br />
Diese Unterabteilung befaßt sich mit den physiologischen,<br />
biochemischen und genetischen Auswirkungen von Umweltve<br />
ränderungen auf d ie freilebende Tierwelt. Das Schwergewicht<br />
der Untersuchungen liegt bei den Auswirkungen<br />
chemischer Luftverunreinigungen auf verschiedene Tierarten.<br />
Innerhalb der Abteilung Tierökologie gibt es noch zwei spezielle<br />
Forschungsgruppen. In der einen werden Biotop und<br />
Biozönose des Schottisch en Moorhuhns (Lagopus scoticus),<br />
des Goldregenpfeifers (Pluvialis apricaria), des Alpenschneehuhns<br />
(Lagopus mutus) und des Mornellregenpfeife<br />
rs (Eudromias morinellus) einsch ließlich der Auswirkungen<br />
menschlicher Eingriffe untersucht. In der zweiten<br />
Gruppe werden Feld- und Laboruntersuchungen zur Population<br />
und zum Verhalten von Ameisen, vor allem in Zwergstrauch-Heiden,<br />
vorgenommen.<br />
Die Abteilung Pf 1 a n z e n ö k o 1 o g i e gliedert sich ebenfalls<br />
in drei Unterabteilungen:<br />
a) U n t e r a b t e i 1 u n g B i o 1 o g i e d e r P f 1 a n z e n<br />
In dieser Unterabteilung befaßt man sich mit den physiologischen,<br />
biochemischen und genetischen Problemen, die<br />
352<br />
durch Umwelteinflüsse auf die Pflanzen hervorgerufen werden.<br />
Hier werden unter anderem auch die Auwirkungen von<br />
Luftverunreinigungen auf Pflanzen untersucht.<br />
b) U n t er ab t e i 1 u n g ö k o 1 o g i e der Pf 1 an -<br />
zengesellschaf t en<br />
Die Arbeiten dieser Unterabteilung gelten vor allem der<br />
Vegetationskartierung und daraus entwickelten Vorschlägen<br />
für die Landnutzung und den Schutz von Pflanzen und<br />
Pflanzengesellschaften.<br />
c) U n t e r a b t e i 1 u n g B o d e n k u n d e<br />
Die bodenkundlichen Untersuchungen beziehen sich vor<br />
allem auf Bodenentwicklung, Nährstoffversorgung und biologische<br />
Aktivität und den damit zusammenhängenden Fragen<br />
der Bodenveränderung durch Bewirtschaftung und<br />
andere Umwelteinflüsse.<br />
Innerhalb der Abteilung Pflanzenökologie arbeiten zur Zeit<br />
noch zwei spezielle Forschungsgruppen. Die eine hat die<br />
Bezeichnung North Wales Ecology Group. Sie studiert im<br />
Snowdonia-Gebiet die Auswirkungen jahrhundertelanger<br />
Schafweide auf die dort vorhandenen Standorte, vor allem<br />
auf die Vegetation und die freilebende Tierwelt. Die zweite<br />
Gruppe, ihre Bezeichnung ist A ir Pollution Group, beschäftigt<br />
sich vor allem mit Pflanzen, die als Indikatoren für Luftverschmutzungen<br />
(Verschmutzungsanzeiger) betrachtet werden<br />
können.<br />
Die Abteilung W i s s e n s c h a f t 1 i c h e<br />
in zwei Unterabteilungen gegliedert:<br />
D i e n s t e ist<br />
a) U n t e r a b t e i 1 u n g D a t e n u n d 1 n f o r m a t i o n<br />
Eine der wesentlichen Aufgaben dieser Unterabteilung ist<br />
darin zu sehen, die biologischen und ökologischen Untersuchungen<br />
des Instituts durch die Bereitstellung von Daten<br />
und Informationsmaterial zu unterstützen. So gibt es einen<br />
statistischen Dienst, verbunden mit einem Rechenzentrum.<br />
Außerdem werden hier sämtliche Archive zentral betreut.<br />
So si nd zum Beispiel die Aufzeichnungen über die Verbreitung<br />
verschiedener Pflanzen und Tiere in Großbritannien<br />
in diesem Zentrum untergebracht. Archiv und Informationsstelle<br />
halten enge Verbindung zu privaten Naturschutzorganisationen,<br />
zu Archiven und Informationszentren in<br />
England und in anderen Staaten sowie zum Europäischen<br />
Informationszentrum fü r Naturschutz beim Europarat in<br />
Straßburg. Jede der neun Außenstationen des Instituts<br />
(Abb. 24) unterhält eine eigene Bibliothek. Für die notwendige<br />
Koordination zwischen diesen Bibliotheken ist ein<br />
Bibliothekar verantwortlich.<br />
b) Unt e rabtei 1 u n g C h e m i e, Werk s tät t en<br />
u n d L a b o r a t o r i e n.<br />
Diese Unterabteilung ist für alle Arbeiten verantwortlich, die<br />
physikalische und chemische Untersuchungen erfordern. In<br />
ihr befinden sich auch Werkstätten (unter anderem Photographie,<br />
mechanische und Elektro-Werkstätten). Für eine<br />
hohe Leistungsfähigkeit aller Laboratorien und Werkstätten<br />
wird ständig gesorgt, um alle Forschungsarbeiten möglichst<br />
ohne Hindernisse durchführen zu können. In den Aufgabenbereich<br />
dieser Unterabteilung fallen auch biometrische<br />
und radioökologische Untersuchungen.<br />
Die weite Verteilung der Forschungsstationen des Instituts<br />
über Großbritannien (Abb. 24) hat den Vorteil, daß alle<br />
Landschaften und Untersuchungsgebiete ohne Überwindung<br />
zu großer Entfernungen erreicht werden können. Als Nach:<br />
teil sind vor allem die Schwierigkeiten zu nennen, d ie bei<br />
der Zusammenarbeit von Angehörigen verschiedener Stationen<br />
bei gemeinsamen Forschungsprojekten und im kontinuierlichen<br />
Austausch von Beobachtungen und Erfahrungen<br />
bestehen.