Scan (25 MB) - Deutscher Rat fÃ¼r Landespflege

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R. J. Ben t h e m Organisation des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Großbritannien Besonders auf dem Gebiet der Landschaftspflege haben die britischen Inseln sicher eine große Tradition. Obwohl echte „unberührte" Natur auch dort kaum noch vorhanden ist, hat die Kulturlandschaft sich im laufe der Zeiten zu einer der schönsten Europa's entwickelt. Die von Hekken und Steinmauern geprägte Landschaft zeigt auch heute noch in großen Teilen des Landes ein unvergleichliches Beispiel von naturnaher menschlicher Schöpfungskraft. Für einige Jahrhunderte wu rden die damals offenen, baumlosen Agrarflächen Englands im Rahmen einer Art von Flurbereinigungsgesetz (Enclosure Act) mit Bäumen, Sträuchern und Mauern in eine Landschaft umgestaltet, welche mit Recht als „man-made" bezeichnet werden kann. Die Engländer kennen dafür den Ausdruck „humanized landscape", der das Wesen dieser Kultu rlandschaft vielleicht am besten überträgt. Die britische Tradition in der Landschaftsgestaltung beschränkte sich aber nicht nur auf Agrargebiete, sondern erstreckte sich auch auf seine Erholungslandschaften, die noch heute als vorbildlich angesehen werden müssen. Der vom Deutschen Rat für Landespflege besuchte „Lake District" mit seiner Vielzahl an Parks und Landsitzen ist sicher als einer der Höhepunkte dieses kulturellen Erbes anzusehen. Landschaftsgestalter von der „English School of Landscape" wie Capability Brown und Humphrey Repton haben den Ruhm dieses Stils weit über die Welt verbreitet. In der heutigen Zeit finden die Leistungen der britischen Landschaftsgestalter wahrscheinlich am besten ihren Ausdruck in einer Anzahl durchgeführter Rekultivierungen von Bergbaugebieten, wobei schöne neuzeitliche Erholungslandschaften geschaffen wurden, die meistens in städtische Strukturen integriert sind. Die Bemühungen der öffentlichen Hand sind In Großbritannien heute - wie in verschiedenen anderen industrialisierten Ländern - in starker Entwicklung und noch nicht stabilisiert. Außerdem sind die Zuständigkeiten, da es sich um einen so ausgedehnten Arbeitsbereich handelt, über zahlreiche Ministerien, Dienste, Institute, Stiftungen und Kommissionen verteilt. Der Moderne Staatsapparat ist kompliziert und läßt zugleich die Relativität von zeitgebundenen organisatorischen Stru kturen erkennen (s. Abb. 20, 21 u. 22). Hinsichtlich dieser Tatsachen soll dieser Kurzbericht nicht eine vollständige Darlegung von organisatorischen Einzelheiten aufzeigen. Einige Diagramme sollen eine gewisse ergänzende Information geben. Wichtiger aber scheint es, diese Berichterstattung zu konzentrieren auf die drei Hauptzentren der Aktivitäten für Naturschutz und Landschaftspflege, nämlich „The Nature Conservancy Council" (Rat für Naturschutz), „The Countryside Commission" (Kommission für den ländlichen Raum) und „The National Trust" (National Stiftung). Der staatliche Umweltschutz ist in dem neu geschaffenen Ministerium, Deparment of the Environment (DOE), daß nahezu alle öffentlichen Institutionen, die sich mit Umweltschutz befassen - so u. a. auch den Nature Conservancy Council und die Countryside Commission -, enthält zusammengefaßt. Obwohl das Ministerium ein personelles Mitsprache- und Entscheidungsrecht innehat und einen großen Teil der Haushaltsmittel zur Verfügung stellt, können diese Institutionen weitgehend unabhängig arbeiten. The Nature Conservancy Council Der Naturschutzrat (Nature Conservancy Council) ist die offizielle Körperschaft, welche aufgrund eines Parlamentsbeschlusses von 1973 verantwortlich für den Schutz von Flora und Fauna und von geologischen und physiografischen Merkmalen in der Landschaft ist. Die Finanzmittel kommen von dem Ministerium für Umweltgestaltung (Department of the Environment), dessen Minister auch die Mitglieder des Rates ernennt. Der Rat hat aber die Freiheit, unabhängige Ansichten im Rahmen seiner Verantwortlichkeit zu äußern (s. Abb. 16). Im Gegensatz zu deutschen Parallelen genießt der NCC insofern eine gewisse Selbständigkeit, als daß sich sein Führungsgremium aus unabhängigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammensetzt. Das Gremium soll frei von parteipolitischen Bindungen sein und setzt die Richtlinien für den staatlichen Naturschutz fest. Dem NCC gegenüber sind die regionalen Dienststellen unmittelbar verantwortlich. Dem Minister bleibt lediglich die Festlegung genereller, allgemeingültiger politischer Richtlinien und Ziele. Der Rat hat die Regierung im Bereich der Umweltpolitik einschließlich ökologischer Konsequenzen von Änderungen in der Bodennutzung und anderer Eingriffe in Natur und Landschaft zu beraten. Der Naturschutzrat ist deshalb eine Quelle von Kenntn is und Beratung in allen Aktivitäten, welche die natürliche Umwelt beeinträchtigen. Im Rahmen seiner Zielsetzung berät der Nature Conservancy Council an erster Stelle Minister und staatliche Behörden, insbesondere die Ministerien für Umweltgestaltung sowie für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung. Ferner erstreckt sich die Beratung auf Planungsbehörden und viele andere Organisationen und Einzelpersonen. Die sehr hohe Anzahl der auf dem Planungssektor tätigen Behörden stellt heute aber große Ansprüche an die beschränkten Finanzmittel, so daß eine sorgfältige Erwägung von Prio ritäten unerläßlich ist. Für die von dem Nature Conservancy Council erteilte Beratung in bezug auf Planung und Bewirtschaftung der Landschaft sind die „Bereiche von besonderem wissenschaftlichen Interesse" (S.S.S.I. = Sites of Special Scientific lnterest) besonders wichtig. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Bereichen hervorragender biologischer und geologischer Bedeutung. Rund 3 500 dieser Bereiche (2 300 in England, 800 in Schottland und 400 in Wales) wurden bereits den örtlichen Planungsbehörden gemeldet. Diese haben sicherzustellen, daß vor Erteilung von Planungsgenehmigungen, welche diese Bereiche beeinflussen können, die Naturschutzaspekte in Betracht gezogen werden. Auch die neuen regionalen Wasserbehörden in England und die „Welsh National Water Development Authority" müssen Aspekte des Naturschutzes berücksichtigen, und der N.C.C. ist verpflichtet, ihnen mitzuteilen, welche Bereiche von besonderem wissenschaftlichen Interesse sind. Der N.C.C. berät sie - und andere Organisationen wie die Sporträte - hinsichtlich der Eignung von Gewässern für Wassersport und ähnliche Tätigkeiten sowie Auswirkungen vom Standpunkt des Naturschutzes. Auf die Bewirtschaftung von Land im Bereich von Wasserwegen und Seen 346
DEPARTMENT OF THE ElfVIROlll'IENT • ) DIRECTORATE GENERAL OF RESEAiCH ~ Hydraulics ~ ~~=~~~~h ~ ~ 8 i ~ 0 "' ENVI RONllENTAL PROTECTION Central Unit o! Environmental Pollution llater HI GHllAYS NoisJ, Clean Ai r, Oil Pollution and Coast Protection 1 ~ ~c on Treatiiielit'ör aunK1foads ------- /" NATGRE CONSERVAliCY COO.'.'lC!L (Naturc .:.utzbehördc) ,. t ntJ 1len: England , Schottland u nd Wales . (Richtlinien für den Natur- !3Chutz. Nationale Naturschutzr;eiiiete (300 C.VO acres). Gebiete von speziellem wissenschaftlichen In~eresse . Zusicherung von Unterstützungsmaßnahmen. Genehmigung bestimmter Lizenzen in Bezug au! die Vogelwelt, Rehwild und Dachse.) HOUSING AND CONSTT.UCrION INDUSTRIE$ 1 (Town and country plan.ning ; supervir .:. on of the work of local goverr.ment ; green belt3) 1 liew Towns PLAJINING SCUTH EAST ENGLAND Land Use Policy 1 llaplin Developcent Authori ty 'Liird London Airport ---,~:::-- --- ~ ...... - ------- i//,/ .......... .::_-------- PLANNING TRANSPORT INDUSTRIES Sport and the Co mtryside Ancient J!onuments end Historie Channel Tunnel Studies Unit :Juildinr1 ~d~iry or::D ttee 1 Railways rnestrf c- 1 tion o ~tion ) on Ari1mals ; ..,yal Parks Ac 19f 4 LonCon =:ird ---- fanctua:-1P'i Jomcn.tte ~ .................... -------- COUNTRYSIDE Cöl"ll'IISSIO!l (Ländscnaftsbehörde (llationalparke , Land chaftsparkc, Gebiete von außergewöhnlicher ~chCnheit der N3tur, Wanderwe=e über große Eniernuni;1n) .,pQRTS 'C01JNCIL tl!eliOi'Oe !ür 3portangelegenheiten) .---~~-----------. NATIONAL llA'i'ER CöONCIL \N'ätIOriale 1 · .sserbehörue) (Gibt !~chtlinicn und l n- f rm·\tionen an die 9 regionalen Stellen für WasserangeletP.n.~eiten ; BehördJ für W?sserschutzgebiete; Forr-chun~sst elle für Was!~runtersuchunge~, gl eichzeitis Verbindun"'stelle mit der MAFF 'ur Landtrocke n legung, >ischerei und Schut z vor Uberflutungen) insbesondere der Landschafts Abb. 20 Abteilungen des Department of the Environment, die sich mit der Umwelt - planung - befassen. SCOTTISH OFFICE NATURE CONSERVANCY COUNCIL WELSH OFFI CE HOME OFFICE (Landwirts chaft, Fischerei ; ~lanung von Land- und Wassernutzung, Luftrei nhaltung , Küstenschutz, Flußverschmut zungsschutz ; Vogelschutz , Wildtierschutz ; Ausbildung) t~', I \\ \ , I \\ ~ ' / \\ ~ ' I \\ ~ '-, / 11 \\ ' / 1 1 \\ ' / \ 1 '\ ' , 1 l 1 \\ ' / \ 1 ,, ' , I \ \ y\ ' Dept. of Agricul t ure snd Fi sheries I I \ \ \ \ ' , \ 1 \\ ' I 1 1 \ \ ' .-----'---~ ROYAL COUN'l'RYSIDE COMMI SSION FQR SCQTLAND SCOTTISH ~ fil2Afill m DEER COl'!MISS I ON BOTANI C GARDENS EDJ;NBURGH \ ' SCOTTISH SPORTS QQllliQTh '· HIGHLANilS AND ISLANPS DEVELOl't1ENT B ARD Scott ish Development Dept. (Pr ovices the same services as D.O. E. ) (Landwirtschaft , Sta dt- und Landespl anung, Kommunalverwaltung; Straßen, Reg~io nalplanung) ~ ~ Wel ~\ Coun \\\' Welsh 1 \ \\ Pl anning 1 \ \ \ Boa r d 1 \ \ \ 1 1 \ \ 1 1 \ \ 1 1 \ \ 1 1 1 ' \ \ \ 1 1 \ \ 1 1 \ \ 1 1 \ \ 1 1 \ WALES SPORTS TOURIST BOARD QQllliQil, EQ.ll. WALES •. COUNTfil:SIDE ~tlt!I§SIQH COMl"!ITTEE lOR WALES) (Ge set ,zgebung, Schutz von V-
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