Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

Abb. 58
Blick auf ein typisches Mare-Hole in Stoke-on-Trent.
- das Image der Stadt zu verbessern, um neue Gewerbeindustrien
und Wohngemeinschaften anzusiedeln.
Physikalische Probleme und Rekultivierungstechniken:
Central Forest Park wies typische Probleme der Rekultivierung
auf:
unsichere Haldenhänge mußten umgeformt und in die
angrenzenden Gebiete eingefügt werden;
Bergwerksschächte mußten ausfindig gemacht und dementsprechende
abgesichert werden (vermörtelt oder verkappt)
;
verfallende Gebäude mußten entfernt werden;
klaffende Erosionskanäle mußten ausgebessert werden;
unfruchtbare Schlacken mußten begrünt werden, was
wegen ihrer Unfruchtbarkeit (extreme PH-Werte), Vermischung
mit giftigen Metallen und zu niedrigem oder
zu hohem Wasserhaushalt mit erheblichen Schwierigkeiten
verbunden war.
Die Erd- und Schlackebewegung wurde durch die Schneidund
Füllmethode gelöst. Um die Hänge zu stabilisieren,
bekamen zwei Abraumhalden ein allgemeines Böschungsverhältnis
von 1 : 3; die dritte Halde wurde zur Modellierung
der Geländeform benutzt.
Nachdem die Abraumhalden, die aus aufgeschütteter, loser
Schlacke bestehen, so umgeformt waren, daß sie einigermaßen
der Erosion standhalten konnten, wandte man
land- und forstwirtschaftliche Methoden zur Ku ltivierung
und Verpflanzung an. Um die Kosten relativ klein zu halten,
wurden Mutterboden und Klärschlamm vermischt und folgendermaßen
angewandt:
50 mm Mutterboden wurden auf dem Golfplatz verteilt
50 mm Klärschlamm spritzte man auf eine der Abraumhalden
50 mm Klärschlamm wurden in die Schlackefläche an
den Wegrändern eingearbeitet
150 mm Klärschlamm- und Mutterbodengemisch wurden
auf anderen Flächen verteilt (die größere Abraumhalde
bekam keine Mutterboden- oder Klärschlammbehandlung)
Im allgemeinen wurde festgestellt, daß sich auf den mit
Mutterboden bestreuten Flächen eine stabilere Grasnarbe
entwickelte und der Klärschlamm, obwohl er billiger zu
erhalten ist und die Bodenstruktur und den Wasserhaushalt
verbessert, den Wuchs von hartnäckigen Gräsern und
Unkräutern anregt, insbesondere zu Brennesselbefall und
unter Umständen auch zu Verbrennungen von Pflanzenwurzeln
führen kann.
In fünf verschiedenen Bauphasen wandte man mehrere
Grasmischungen Festuca sp., Agrostis Zugaben von Lolium
und Phleum an, - bemessen an den verschiedenen
Benutzungsgraden.
Aufforstungen
Im Bepflanzungsrahmen wurden 45 000 Bäume und Sträucher
gepflanzt. Als Pflanzgut wurden Forstpflanze in der
Größe von 30/50 cm und in Abständen von 2 x 2 m angewandt,
da sie sehr billig sind und sich leichter den
gegebenen Umständen anpassen.
Da Eichen und Birken in Staffordshire die Wälder bilden,
versuchte man, dieses Bild im Central Forest Park widerzuspiegeln.
Die von Land Use Consultants angewandte
Aufforstungsmethode beinhaltete neben Quercus und Betula:
Ulmus glabra, Ainus glutinosa, Fraxinus exelsior,
Acer pseudoplatanus und Robinia pseudo-acazia, Larix
europea und Pinus sylvestris.
Die Laubgehölze gingen nahezu bis zu 90 % an, wogegen
die Koniferen bis zu 90 % abstarben, da sie sich schlecht
der Luftverschmutzung und der Nährstoffarmut der
Schlacke anpassen kö nnen.
Für den sofortigen Effekt pflanzte man 100 etwa 5 m hohe
Bäume an Schwerpunkten, wie beispielsweise an Sitzgelegenheiten
und Wegeabzweigungen, an.
Die Strauchlage wird von folgenden Sträuchern geformt:
Crataegus monogyna
Corylus avellana
Ilex aquifolium
Rhamnus frangula
Symphoricarpus alba
Für die Konstruktion von Wegen wandte man rote gebrannte
Asche an, die den Abraumhalden entnommen
Tab. 1: Konstruktionsphasen der Rekultivierung des Central Forest Parks
Konstruktions- Größe Summe Anfang Beendigung Kosten/ha
phase
1 4,5 ha 144 000,00 DM 4.69 7.5. 70 32 000,00 DM
2 10,0 ha 541 938,00 DM 5.3. 70 8. 4. 74 54193,80 DM
3 19,3 ha 687 558,00 DM 5. 70 8.4. 75 35 259,00 DM
4 1,0 ha 36 524,00 DM 6. 1. 71 17. 1. 72 36 524,00 DM
5 1,0 ha 21 900,00 DM 4. 71 17.4. 72 21 900,00 DM
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