Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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entstanden danach aus 157 Wasserversorgungsunternehmen,<br />
29 Flußbeckenverbänden und 1 400 Abwasserverbänden,<br />
in England 9 solcher regionaler „Water Authorities".<br />
Wales schloß sich mit der „National Water Development<br />
Authority" an (s. Abb. 42).<br />
Die regionalen „ Authorities" sind den jeweilig zuständigen<br />
Ministerien unterstellt. übergeordnete Behörden sind in<br />
England das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und<br />
Fischerei in allen Fragen des Hochwasserschutzes, der<br />
Fischerei und der Landentwässerung sowie das „Department<br />
of Environment" in den Fragen Abwasserentsorgung,<br />
Wasserversorgung, Gewässerverschmutzung sowie Erholung<br />
und Freizeit.<br />
Als beratendes Gremium wurde das National Water Council<br />
geschaffen, das zugleich als Kommunikationszentrum zwischen<br />
den „ Waier Authorities" fungiert.<br />
Gleichzeitig wurde mit der „Water Space Authority Commission"<br />
ein Gremium gegründet, das alle Ebenen der<br />
Wasserwirtschaft in Fragen der Erholung und des Landschaftsschutzes<br />
berät. Die Mitglieder kommen aus der Landschaftskommission,<br />
den Touristikbüros sowie aus den Bereichen<br />
Sport und Medizin.<br />
Die Lösung wasserwirtschaftlicher Probleme im Rahmen<br />
regionaler, auf Flußgebiete konzentrierter Organisationen.<br />
gewährleistet eine abgestimmte Regionalplanung mit der<br />
Möglichkeit, durch Schwerpunktlösung Kosten zu senken.<br />
Die Aufgabenverteilung innerhalb dieser „Authorities" verdeutlicht<br />
die Absicht, landesplanerische und landschaftsgestaltende<br />
Aspekte in die wasserwirtschaftl iche Arbeit mit<br />
einzubeziehen: einer der Direktoren ist verantwortlich für<br />
Flächennutzungspläne und Erholungsgebiete (s. Abb. ).<br />
Und selbst auf der nachgeordneten Stufe - im einzelnen<br />
Wasserwerk - gibt es einen Landschaftsbeauftragten. Das<br />
ist sicher besonders wichtig, wenn die Wasserwirtschaftsaufgaben<br />
in Naturschutzgebieten gelöst werden müssen.<br />
Aber selbst das Wasserwerk Watchgate z. B. hat einen solchen<br />
Mitarbeiter, obwohl es eigentlich bereits außerhalb<br />
des „North West National Parks" liegt.<br />
Landschaftspflege ist dann optimal, wenn der Eingriff des<br />
Menschen in das natürliche Landschaftsbild kaum bemerkt<br />
wird. Im Fall des Lake Windermere ist das hervorragend<br />
gelungen.<br />
Nach dem englischen Modell stehen sich Wasserwirtschaft<br />
und Landschaftspflege nicht mehr konträr gegenüber. Die<br />
Verwaltungen in der Kausalkette Wasserversorgung, Abwasserentsorgung,<br />
Gewässerschutz wurden konzentriert<br />
und im Sinne umfassender Arbeit neu organisiert.<br />
Dabei darf man den Engländern bescheinigen, daß der Start<br />
mit dem neuen Modell gelungen ist. Offen bleibt jedoch der<br />
Zieleinlauf und damit die Frage, ob eine neue Organisation<br />
bereits ausreicht, die Motivation zur Gewässerreinhaltung<br />
und zur Gestaltung der Umwelt zu ersetzen. Sicher ist, daß<br />
zersplitterte Aufgaben durch Konzentration zusammenschauend<br />
behandelt und effizienter gelöst werden können.<br />
Ansätze zur Zusammenschau von Wasserwirtschaft und<br />
<strong>Landespflege</strong> si nd auch in der Bundesrepublik da und dort<br />
bei den Regierungen einzelner Bundesländer vorhanden.<br />
Die Neigung zu organisatorischen Rad ikallösungen wie in<br />
England ist vorerst bescheiden. Die Diskussion im Rahmen<br />
der Umweltgestaltung muß jedenfalls weitergehen. Dabei<br />
sollte jedoch der bisheri ge Erfolg des englischen Modells<br />
nicht außer Betracht bleiben.<br />
Abb. 44<br />
Blick auf die über 2000 m lange Hauptruderstrecke des<br />
Nationalen Wassersportzentrums Holme Pierrepont.<br />
Abb. 45 Westport- Lake in Stoke-on-Trent - früher Kläranlage<br />
und Chemiewerk - nach den Rekultivierungsmaßnahmen.<br />
Abb. 46 Der Hafen von Bowness am See Windermere im Lake<br />
District.<br />
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