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Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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3. Finanzielle Aspekte<br />

Die Geschichte der Industrialisierung hat selten eine Bereitschaft<br />

gezeigt, geschädigte Landschaften wiederherzustellen,<br />

mit der Folgewirkung, daß in den ausgedehnten Industriegebieten<br />

Englands das Ausmaß der Devastation sehr<br />

groß gewesen ist - in England hat allein das Rekultivierungsprogramm<br />

von 5000 ha zwischen Januar 1972 und<br />

März 1974 das Problem keineswegs beseitigt. Ohne die Zuschüsse<br />

der Zeptralregierung hätten die betroffenen kommunalen<br />

Verwaltungen finanziell der Aufgabe nicht nachkommen<br />

können._ Diese Zuschüsse bewegen sich zwischen<br />

50 und 85 % der Rekultivierungskosten und sind abhängig<br />

von den Landesteilen - Gebiete mit hoher Arbeitslosigkeit<br />

und zurückgehender Industrie erhalten die höchsten Subventionen.<br />

Der Restbetrag von 50 bis 15 % wird je nach<br />

dem von den örtlich betroffenen Behörden aufgebracht. Es<br />

besteht auch die Möglichkeit, daß einige wenige Gebiete<br />

Subventionen bis zu 100 Ofo erhalten können. Unter anderem<br />

hatte es auch eine zwölfmonatige Frist für Vorschläge von<br />

Umweltverbesserungsprojekten gegeben, einschließlich für<br />

Rekultivierungen von Landschaften, die aus vielfältigen<br />

Gründen u. a. auch von der Industrie zerstört worden waren.<br />

landwirtschaftlich genutzte und aufgeforstete Flächen weisen<br />

manchmal eine andere Art der Devastation auf, für die<br />

keine spezifischen Subventionen verfügbar sind. Aber unter<br />

bestimmten Voraussetzungen gibt es Zuschüsse für das<br />

Räumen bestimmter Vegetation, für das Anlegen von Dränagen<br />

und für Anpflanzungen. Für die Wiedernutzbarmachung<br />

stillgelegter Eisenbahntrassen und privater Kanäle<br />

für Erholungszwecke werden zuweilen Zuschüsse von der<br />

Kommission für Landschaftspflege (Countryside Commission)<br />

gewährt, auch die Wiederherstellung industrieller Bauten<br />

kann aus Gründen des Denkmalschutzes oder aus<br />

öffentlichem Interesse durch verschiedene Zuschüsse<br />

unterstützt werden. Bei vorübergehender Devastation durch<br />

den Kohlentagebau übernimmt die „Opencast Executive<br />

of the National Coal Board" die Rekultivierung. Im Eisenerztageabbau<br />

wird zur Sicherung der Rekultivierung eine<br />

Steuer auf die Gesamtmenge an gefördertem Eisenerz erhoben.<br />

4. Vorhandene Industrie und Rekultivierung<br />

Das Problem, die Landschaftsverschandelung zu überwinden,<br />

ist nicht immer nur ein Rekultivierungsproblem. Die<br />

britischen Planungsbehörden sind aktiv dabei, bei der Erteilung<br />

von Abbaugenehmigungen Bedingungen zu stellen,<br />

die die Devastation auf ein Minimum reduziert und die<br />

systematisch-progressive Durchführung der landschaftlichen<br />

Wiedernutzbarmachung im Zuge der industriellen Weiterentwicklung<br />

gewährleisten soll, und dies zumindest während<br />

der Existenz der Industrie. Trotzdem hängt der Erfolg<br />

dieser Methodik, die oft mit harten Auseinandersetzungen<br />

verbunden ist, von der Initiative und Entschlossenheit der<br />

Planungsbehörde und von einer willigen und verantwortu<br />

ngsbewußten Einstellung der Industrie ab. Bei Umweltverschmutzungen<br />

Jassen sich die Bedingungen der Planung<br />

oft nur schwierig anwenden; wird z.B. eine Flußverschmutzung<br />

durch giftige Chemikalien einer Fabrik, die außerhalb<br />

des Zuständigkeitsbereiches der betroffenen Planungsbehörde<br />

liegt, hervorgerufen, so kann das Unternehmen<br />

nicht von der betroffenen Planungsbehörde kontrolliert<br />

werden.<br />

5. Planungsprozeß<br />

Bei der Gestaltung eines Neugewinnungsprojektes wird der<br />

Planungsprozeß in der Regel vereinfacht, wenn die zukünf-<br />

Abb. 51 bis 53<br />

Rekultivierung der Industriefläche von Roddymoor.<br />

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