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Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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tisch mit denen der bisherigen Wasserämter sein. Die Einrichtung<br />

einer derartigen Behörde ist nur durch Gesetz<br />

möglich; die Verabschiedung durch das Parlament würde<br />

mindestens drei Jahre dauern. Der Bericht empfiehlt, das<br />

Prinzip der „Bestmöglichen Mittel" beizubehalten; der an<br />

der Formulierung beteiligte lnteressentenkreis soll jedoch<br />

erweitert werden. Nachdrücklich wird darauf hingewiesen,<br />

daß einheitliche, durch Rechtsverordnungen festgelegte<br />

Emissionsgrenzwerte - wie sie auch von der Europäischen<br />

Gemeinschaft vorgeschlagen werden - dem Prinzip der<br />

„Bestmöglichen Mittel" widersprechen würden. Weiter empfiehlt<br />

die 'Royal Commission on Environmental Control'<br />

für bestimmte Schadstoffe Richtlinien für die Luftqualität<br />

aufzustellen; es wird angeregt, für die zulässige Schadstoffkonzentration<br />

nicht Einzelwerte, sondern einen Bereich<br />

anzugeben.<br />

Die Durchführung aller Empfehlungen der Kommission<br />

würde den Erlaß neuer Gesetze erfordern, die sich auch<br />

auf die Genehmigungsverfahren erstrecken würden. Die<br />

Industrie hätte Genehmigungsanträge über die örtlichen<br />

Umweltschutzbehörden bei der Alkalibehörde einzureichen.<br />

Für neue Anlagen würde vor Inbetriebnahme eine vorläufige<br />

Betriebsgenehmigung erteilt, die mit Auflagen verbunden<br />

sein kann. Die Betriebsgenehmigung müßte in<br />

regelmäßigen Abständen durch die Aufsichtsbehörden bestätigt<br />

werden; ggf. könnte sie durch das zuständige Ministerium<br />

zurückgezogen werden.<br />

Mit dem Problem der Emissionsminderung beim Hausbrand<br />

beschäftigt sich die Kommission nur am Rande. Es wird<br />

empfohlen, die Entscheidung über Notwendigkeit und Umfang<br />

emissionsmindernder Maßnahmen weiterhin den örtlichen<br />

Behörden zu überlassen; ebenso wird angeregt, in<br />

stark belasteten Gebieten nur den Vertrieb von Brennstoffen<br />

zuzulassen, deren Schwefelgehalt bestimmten Anforderungen<br />

genügt. Die Hauptschwierigkeiten bei der<br />

Durchsetzung von Luftreinhaltemaßnahmen sind wirtschaftlicher<br />

Art; insbesondere gilt dies für den Bereich des<br />

Hausbrandes. So wurden die örtlichen Behörden in einem<br />

Rundschreiben ausdrücklich aufgefordert, im Rahmen allgemeiner<br />

Sparmaßnahmen auch das Rauchbekämpfungsprogramm<br />

zu beschneiden. Da in Großbritannien weiterhin<br />

in großem Umfang stark rauchende Fettkohle verbrannt<br />

wird und das Programm der rauchfreien Zonen lediglich<br />

für Leicester und Sheffield abgeschlossen ist, muß diese<br />

Entwicklung mit großer Sorge betrachtet werden.<br />

In den Kohlebergbaugebieten des Nordens und der Midlands<br />

ist sogar eine gegenläufige Entwicklung festzustellen.<br />

Die den Beschäftigten des Bergbaues zustehenden Kohle·<br />

deputate wurden in den letzten Jahren weitgehend durch<br />

Geldzahlungen oder die Lieferung emissionsarmer Brennstoffe<br />

ersetzt, während nun, im Zeichen der Rezession,<br />

wieder Kohle verwendet werden soll.<br />

Der Beitritt Großbritanniens zur EG brachte einige neue<br />

Probleme. Das Prinzip der „Bestmöglichen Mittel " widerspricht<br />

der gegenwärtigen Umweltpolitik der anderen Mitgliedstaaten,<br />

vor allem Deutschlands und Frankreichs, aber<br />

auch der der Europäischen Kommission. Auf britischer<br />

Seite bestehen stärkste Bedenken gegen gesetzliche Emis-<br />

Abb. 75-76 Verschmutzung der Luft durch Industrie-Emissionen.<br />

Die Praxis hat gezeigt, daß die Industrie sich so<br />

lange sträubt, die Emissionen zu beseitigen, bis sie<br />

als Verschmutzer erkannt und gerichtliche Verfahren<br />

gegen sie angestrengt werden.<br />

Abb. 77 Luftbildaufnahme von Gloucester. Deutlich ist eine<br />

Dunstwolke - hervo rgerufen insbesondere durch Kohleverbrennung<br />

in den Haushalten - über der Stadt zu<br />

erkennen.<br />

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