Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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stimmte Eigenschaften oder Kombinationen von Eigenschaften<br />
anbelangt."<br />
3.2 E i n s t u f u n g von b i o 1 o g i s c h i n t e r es s a n t e n<br />
Bereichen<br />
Aufgrund der unter Ziff. 3.1 genannten Kriterien werd en<br />
vom NCC vier Stufen von Bereichen unterschieden:<br />
„Stufe 1 :<br />
International oder national wichtige Bereiche, die offensichtlich<br />
als Naturschutzgebiete in Frage kommen.<br />
Stufe 2:<br />
Bereiche, die solchen der Stufe 1 so ähnlich sind, daß sie<br />
als „Alternativen" in Frage kommen, falls der bevorzugte<br />
Bereich der Stufe 1 nicht geschützt werd en kann, oder<br />
Bereiche, die nicht ganz so hoch geschätzt werden aber<br />
auf nationaler Ebene noch immer wertvoll sind.<br />
Stufe 3 :<br />
Bereiche hoher regionaler Wichtigkeit, die aber vom nationalen<br />
Standpunkt aus nicht besonders wertvoll sind.<br />
Stufe 4:<br />
Bereiche, deren Wert vor allem örtlich bedingt, deren<br />
Schutz aber sehr wichtig ist. "<br />
Die Stufen 1 und 2 werden gemeinsam als „ Hauptbereiche"<br />
bezeichnet (z. Zt. 702 Hauptbereiche, umfassend<br />
874 000 ha). Die Bereiche der Stufen 3 und 4 sind diejenigen<br />
von besonderem wissenschaftlichen Interesse<br />
(SSSls).<br />
„ Bei der Auswahl der Bereiche von besonderem wissenschaftlichem<br />
Interesse muß darauf geachtet werden, daß<br />
sie in ausreichendem Maße „verstreut" sind, während bei<br />
den nationalen Naturschutzgebieten bei der Beurteilung<br />
ihrer „Stellung in der ökologischen und geographischen<br />
Einheit" größeres Gewicht auf „Konzentration" gelegt<br />
wird. Das Kriterium „potentieller Wert" ist bei den Bereichen<br />
von besonderem wissenschaftlichem Interesse wichtiger<br />
als bei den nationalen Naturschutzgebieten. Es sollte<br />
in weitem Maße zum Schutz künstlicher Standorte wie<br />
Kiesgruben und Straßenränder angewandt werden, die<br />
bei richtiger Bewirtschaftung zu für den Schutz von Pflanzen<br />
und Tieren wichtigen Bereichen werden können. Im<br />
allgemeinen überschneiden sich die nationalen und die<br />
regionalen Funktionen der Bereiche von besonderem wissenschaftlichen<br />
Interesse und verstärken einander in hohem<br />
Maße."<br />
3.3 E i n s t u f u n g g e o 1 o g i s c h e r u n d g e o m o r -<br />
phologische r Bereiche<br />
Die Stufen der Skala für solche Bereiche sind nicht<br />
gleichwertig mit denjenigen der biologischen Objekte.<br />
„Stufe 1 :<br />
Bereiche von höchster internationaler Wichtigkeit. Sie sind<br />
in der Regel groß und besitzen eine Reihe von Merkmalen<br />
in sehr hochwertiger Form. Sie werden in weitem Maße<br />
für Forschung bzw. Erziehung benutzt oder eignen sich<br />
für diese Anwendung. Viele dieser Bereiche besitzen<br />
Merkmale von weltweiter Bedeutung in der am besten entwickelten<br />
Form.<br />
Stufe2:<br />
Bereiche mit einer gewissen internationalen und hoher<br />
nationaler Bedeutung. In wissenschaftlicher Hinsicht stehen<br />
sie denen der Stufe 1 etwas nach, doch unterscheiden sie<br />
sich dank ihrer internationalen Bedeutung deutlich von<br />
Bereichen der Stufe 3.<br />
Stufe 3:<br />
infolge ihrer geologischen und physiographischen Merkmale<br />
handelt es sich um typische Bereiche von besond e<br />
rem wissenschaftlichem Interesse. Sie sind auf nationaler<br />
Abb. 28<br />
Naturschutzgebiet Ebbor Gorge im Südwesten Englands;<br />
Südansicht einer Ka lksteinschlucht der Mendip<br />
Hills.<br />
Ebene deutlich und nachweisbar wichtig, besitzen aber<br />
keine erhebliche internationale Bedeutung.<br />
Stufe 4:<br />
Bereiche, deren nationale Bedeutung umstritten ist; in gewissen<br />
Fällen wird die genaue Einstufung erst möglich<br />
sein, wenn die Ergebnisse weiterer Forschungen vorliegen;<br />
andere Bereiche waren früher höher eingestuft, haben aber<br />
aus natürlichen oder künstlichen Gründen an Interesse<br />
verloren.<br />
S tuf e 5:<br />
Stätten von regionalem oder örtlichem Interesse. Sie sind<br />
n i c h t als Bereiche von besonderem wissenschaftlichem<br />
Interesse eingestuft.<br />
Damit der Schutz einer bestimmten Stätte in Betracht<br />
kommt, müssen zwei grundlegende Kriterien erfüllt werden.<br />
Sie müssen einen wesentlichen Teil des nationalen<br />
Bereichnetzes bilden - dieses Netz umfaßt die Mindestanzahl<br />
von Bereichen, durch die die Geologie und Physiographie<br />
des Vereinigten Königreichs ausreichend vertreten<br />
wird - und sie dürfen keinen bestehenden Bereich duplizieren."<br />
4. Erwerbspolitik für Naturschutzgebiete<br />
Über die Einstellung und Praxis der leitenden Naturschutzorgane<br />
Großbritanniens in dieser für den Naturschutz<br />
bedeutsamen Frage gibt wohl am treffendsten ein<br />
Zitat aus dem bereits einleitend zu Ziff. 3 erwähnten NCC<br />
Bericht (6) Aufschluß:<br />
„Die Anerkennung des Umstands, daß ein Bereich gemäß<br />
den in den vorstehenden Absätzen angeführten Kriterien<br />
von überragendem Interesse ist, bedeutet nicht unbedingt,<br />
daß er zu einem nationalen Naturschutzgebiet werden<br />
muß, denn wenn es zu entscheiden gilt, wie v i e 1 e und<br />
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