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Scan (25 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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2. Topographische Probleme<br />

Die Landschaftsformen oder die Probleme der Erdbewegungen<br />

waren in England sehr mannigfaltig. Bei einer zeitweiligen<br />

Stillegung im Tagebau ist das Gestaltungsprogramm<br />

nicht schwer; denn das Ziel ist die Wiederherstellung<br />

der ursprünglichen Topographie. Zu den technischen<br />

Problemen gehört es auch , die Halden an den richtigen<br />

Stellen anzuordnen, um Staubverwehungen während der<br />

Erzgewinnung zu verhindern sowie Dränierung und Bepflanzung<br />

der wiedergewonnenen Landschaft vorzu nehmen.<br />

Neue technische Probleme ergeben sich, wenn die Mineralausbeutung<br />

riesige Löcher im Erdreich hinterläßt, an<br />

denen die Steilhänge mit feuchten Sanden und Kiesen eine<br />

erhebliche Gefahr darstellen. Problematisch ist auch die<br />

Rückgewinnung der Fruchtbarkeit von ausgetrockneten und<br />

eingesunkenen Flächen, wenn der Oberboden nicht erhalten<br />

bzw. an Ort und Stelle zu rückgebracht wurde. Auch<br />

Steinbrüche hinterlassen oft gefährliche Gru ben und selbst<br />

dort, wo sie in einen Berghang gehauen sind, ist das Resultat<br />

oft optisch unglücklich, es sei denn, die geplante Aushöhlung<br />

wurde von Anfang an als ein landschaftliches Gestaltungsproblem<br />

behandelt.<br />

Meistens hat sich die Landschaftsverschandelung durch den<br />

Bergbaubetrieb in England aus dem Abbau unter Tage ergeben,<br />

der gewöhnlich an der Oberfläche große künstliche<br />

Hügel oder Schutthalden bildete und oft ein Absinken oder<br />

Einsinken großer Flächen über den Abbaustellen verursachte.<br />

Glücklicherweise hat das Subventionssystem es ermöglicht,<br />

daß auch die benachbarten Flächen eines Abraumgebietes<br />

mit in die Rekultivieru ng einbezogen wurden.<br />

Dadu rch konnten große Halden über größere Flächen verteilt<br />

und so geformt werden, daß sie sich in die Topographie<br />

der vorhandenen Landschaft harmonisch einfügten.<br />

Viele topog raphische Probleme, auf die man bei der Rekultivierung<br />

stieß, wurden im „ Reclamation Research Project"<br />

1 an der Universität von Newcastle Upon Tyne<br />

untersucht. Eine Empfehlung der Landrückgewinnung für<br />

landwirtschaftliche Nutzung bestand beispielsweise darin,<br />

das Haldenmaterial so zu verteilen, daß sich die Südhänge<br />

für die landwirtschaftliche Nutzung eigneten und die steilen<br />

Nordhänge mit Bäumen bepflanzt wurden.<br />

Auf e:n anderes Beispiel mit topographischen Problemen<br />

stieß man in Kaolingebieten (Porzellanerde) im äußersten<br />

Südwesten von England. Die Halden waren ursprünglich<br />

kegelförmig und das Material von weißer Farbe. Einige<br />

Leute wiesen auf den interessanten Reiz hin, den diese<br />

Halden dem Landschaftsbild geben. In der neueren Praxis<br />

werden die Halden der Topographie der Umgebung angeglichen,<br />

und in der Fo rschung laufen Versuche, eine<br />

Rasendecke für diese Halden zu schaffen. Die Abraumhalden<br />

alter Kupfererzgruben bieten die Möglichkeit, Farbe<br />

in die Landschaft zu bringen, doch ist der Abraum dieser<br />

Gruben mit schwierigen Reku ltivierungsproblemen verbunden;<br />

die toxische Natur der Halden erfordert den Auftrag<br />

von Mutterboden, damit die Vegetation gedeihen kann.<br />

Trotzdem wäre es eine interessante gestalterische Lösung,<br />

wenn die leuchtenden Farben dieses besonderen Abraumes<br />

mit angepflanzten Bäumen und mit der Grasdecke der<br />

umliegenden und intermittierenden fruchtbaren Flächen<br />

kontrastieren würden.<br />

1 Landscape Reclamation: Vo is. 1 und 2: IPC Science and<br />

Technology Press Ltd. 1971/72.<br />

Abb. 48 bis 50<br />

Der See Big Waier bei Seaton Burn in der Grafschaft<br />

Tyne and Wear. Diese Seite des Sees<br />

wurde im Rahmen des . Reclamation Research<br />

Projects" der Universität Newcastle upon Tyne<br />

zu einem Naturschutzgebiet<br />

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