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Lehrerordner - Morgenweb

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Recherche<br />

Um ein für die Öffentlichkeit interessantes Thema ansprechend aufzuarbeiten, ist die persönliche<br />

Recherche (frz. Untersuchung, Nachforschung) notwendig. Aber als Voraussetzung gilt natürlich, erst<br />

einmal ein Thema zu finden:<br />

Worüber will ich schreiben? Wie finde ich (m)ein Thema? Was passt in die Zeitung? Was ist für die<br />

Leser interessant? Vor diesen Fragen stehen nicht nur Schüler, wenn sie Artikel schreiben wollen.<br />

Auch Redakteure müssen sich damit auseinander setzen. Warum also nicht eine Redaktionskonferenz<br />

zum Vorbild nehmen, wie dort Themen vorschlagen, diese gemeinsam diskutieren und daraus ein<br />

Projekt planen?<br />

1. Schritt: Das Thema muss eingegrenzt werden. Da man nicht alle Aspekte aufzeigen kann, sollte<br />

man sich auf die wesentlichen beschränken. Dabei orientiert man sich an den erwarteten Bedürfnissen<br />

der Zielgruppe: Was könnte für sie besonders interessant sein? Was dürfte neu sein? Was erscheint<br />

besonders spannend?<br />

2. Schritt: Eine Vor- oder Basisrecherche zu den ausgewählten Aspekten ergibt einen ersten<br />

Überblick. Mit ihren Ergebnissen entwickelt man dann konkrete Fragestellungen. Gleichzeitig findet<br />

man heraus, wer ein interessanter Gesprächspartner sein könnte. In dieser Phase der Recherche ist es<br />

wichtig, die Fragestellungen und die Informationslücken festzuhalten. Diese werden in der dritten<br />

Phase, der Hauptrecherche, bearbeitet. Bei umfangreicheren Vorhaben und Gruppenarbeiten ist ein<br />

Zeitplan sinnvoll.<br />

3. Schritt: Die eigentliche Recherche dient dazu, ein möglichst umfassendes und fundiertes Wissen<br />

über das ausgesuchte und eingegrenzte Thema zu erwerben. Neben gründlicher Literaturrecherche<br />

steht dabei das Gespräch mit Fachleuten, Betroffenen und Verantwortlichen im Zentrum. Da ein<br />

Thema in der Regel mehrere Seiten hat, gibt es auch mehrere Personen und Gruppen, die aus ihrer<br />

Position etwas zu sagen haben. Man muss diese verschiedenen Standpunkte erkennen und sie erheben.<br />

Eine Recherche ist also nie nach einem Gespräch mit nur einem Gesprächspartner beendet.<br />

Grundsätzlich gilt: Informationsbeschaffung ist oft mühsam, aber ohne sie geht es nicht.<br />

„Nach der Auswahl des Themas beginnt mit der Recherche die eigentliche journalistische Arbeit. Ihr<br />

Ziel ist es, dem Ereignis auf den Grund zu gehen, erhaltene Informationen zu überprüfen und neue zu<br />

gewinnen. Der Journalist verantwortet den Inhalt der später in der Zeitung zu lesenden Nachricht<br />

sowohl in medienrechtlicher als auch in publizistischer Hinsicht.<br />

Dazu braucht er die nötige Skepsis seinen Quellen oder Informanten gegenüber, handwerkliches<br />

Können gepaart mit kritischer Selbstreflexion und vor allem die „eigene Unabhängigkeit von<br />

vorgefassten Meinungen, parteipolitischen, wirtschaftlichen oder finanziellen Interessen.“<br />

Claudia Mast, ABC des Journalismus, Konstanz 1994<br />

„Recherche bedeutet eigentlich nichts anderes als: Fragen stellen. Richtiges Recherchieren heißt<br />

demnach, dass die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Leute gestellt werden.“<br />

Michael Haller, Ein Handbuch für Journalisten, München 1991<br />

Bergsträßer Anzeiger 2013 25

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