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Arbeitsblatt Nr. 8 – Bericht<br />
1. <br />
Suche aus den Mantelressorts Berichte und überprüfe sie auf die Gestaltungsprinzipien des Lead-Stils.<br />
2. <br />
Formuliere zu den folgenden Agenturmeldungen passende Schlagzeilen mit Untertiteln.<br />
Kriminalität – dpa 0017 – vm 10:01 – 04.05. – 100 Zeilen<br />
(Zusammenfassung 1000 - dpa-Umfrage) (Mit Bildern FKM06/07)<br />
Hamburg (dpa) - In vielen deutschen Großstädten wächst die Zahl der Gewaltverbrechen. Ob Berlin,<br />
Frankfurt, Düsseldorf, München oder Dortmund, Fahnder melden teils drastische Zunahmen bei<br />
verschiedenen Formen brutaler Taten. Mord, Totschlag, Sexualverbrechen, gefährliche oder schwere<br />
Körperverletzung, Geiselnahmen gehören zum kriminellen Repertoire rücksichtsloser Ganoven und<br />
gewaltbereiter Banden. Bei der statistischen Kriminalitätsbelastung pro 100¤000 Einwohner in den<br />
Metropolen löste 2002 Berlin Hamburg als "gefährlichste" Großstadt ab.<br />
Es folgen Frankfurt, Düsseldorf, Bremen, Köln, Dortmund, Essen und München. Die statistisch<br />
"sicherste" Großstadt ist Stuttgart. Dies ergab eine Umfrage der dpa in den zehn größten deutschen<br />
Städten. Nach Angaben von Experten stieg 2002 auch erstmals seit Jahren wieder die<br />
Jugendkriminalität in Deutschland. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) will voraussichtlich noch<br />
im Mai die offiziellen bundesweiten Zahlen vorstellen.<br />
"Der Anstieg der Gewaltkriminalität ist ein allgemeiner Trend", sagte der stellvertretende<br />
Bundesvorsitzende des Bundes deutscher Kriminalbeamter (BDK), Holger Bernsee. Die Großstädte<br />
seien Schmelztiegel. "Dabei rücken gerade junge Männer bei der Gewaltkriminalität immer stärker ins<br />
Rampenlicht", sagte Bernsee und verwies auch auf einen Anstieg der Jugendkriminalität 2002.<br />
Bundesweit gebe es bei den jungen Leuten auch den Trend zur Bewaffnung.<br />
Ein Problem, das auch Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) mit Sorge sieht. So stieg in der<br />
Hauptstadt die Zahl der von Jugendlichen verübten Raubtaten 2002 um mehr als 10 Prozent, die Zahl<br />
der hierbei eingesetzten Stichwaffen sogar um 76 Prozent. Auch er sprach von einem zunehmend<br />
brutalen Vorgehen der jungen Täter. In der Stadt wurden insgesamt mehr als 584¤000 Delikte<br />
registriert.<br />
Drastische Anstiege bei den erfassten Delikten gab es in Düsseldorf (plus 15,5 Prozent) und in<br />
Dortmund (plus 10,8). Neben der Gewaltkriminalität in beiden Städten stieg dort auch die Zahl der<br />
Diebstähle. Zugleich sank die Aufklärungsquote der Ermittler. Auch in der statistisch "sichersten"<br />
Großstadt Stuttgart nahm die Zahl der Fälle um 2,9 Prozent zu. Vor allem Versicherungsbetrug oder<br />
auch Diebstahl aus Automaten hatten hier enorme Steigerungsraten.<br />
Erfolge im Kampf gegen Dealer, Ganoven oder Kleinkriminelle können indes Fahnder in Hamburg<br />
und München für 2002 vorweisen. An der Elbe sank die Zahl der registrierten Straftaten um 15,5<br />
Prozent auf rund 269¤000. Allerdings ist die hohe Zahl auch durch den Wegfall eines Großverfahrens<br />
mit 27¤000 Einzelfällen geprägt. Davon bereinigt ging die Kriminalität um 7,9 Prozent zurück. Einen<br />
deutlichen Anstieg gab es mit 13,2 Prozent allerdings bei Banküberfällen. In München wurden noch<br />
112¤059 Taten (minus 4,1 Prozent) registriert. Allerdings stieg auch hier die Gewaltkriminalität.<br />
In den neuen Bundesländern gab es 2002 eine unterschiedliche Entwicklung bei der Kriminalität.<br />
Während in Thüringen und Sachsen-Anhalt die Zahl der Fälle leicht stieg, sanken in Sachsen,<br />
Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg die registrierten Taten.<br />
Eine zunehmende Gewalt unter Jugendlichen konstatierte auch Bernsee. "Die Jugendkriminalität<br />
nimmt zu, gleichzeitig nimmt jedoch der Anteil junger Leute an der Bevölkerung ab", beschreibt er<br />
das Phänomen. Vor allem bei in Deutschland lebenden Jugendlichen aus südlichen Ländern gebe es<br />
Integrationsprobleme. Nach Angaben von Prof. Christian Pfeiffer vom Kriminologischen<br />
Forschungsinstitut Niedersachsen soll die Kriminalstatistik 2002 die höchste je in Deutschland<br />
gemessene Jugendkriminalität ausweisen. Die Gewerkschaft der Polizei prognostizierte für 2002 einen<br />
Anstieg der Gewaltkriminalität im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf knapp 200¤000 Fälle. dpa<br />
Bergsträßer Anzeiger 2013 69