Lehrerordner - Morgenweb
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Pressefreiheit<br />
Die Pressefreiheit ist in der Bundesrepublik Bestandteil des Grundrechts auf Meinungsfreiheit (Art. 5<br />
GG). Dieses Grundrecht schützt die Presse gegenüber staatlichen oder privaten Eingriffen. Das<br />
Bundesverfassungsgericht verfolgt in seiner Rechtsprechung die Auffassung, dass die Presse in der<br />
Demokratie öffentliche Aufgaben, wie Information des Bürgers, Kritik- und Kontrollfunktion und<br />
einen Beitrag zur politischen Willensbildung wahrzunehmen habe. Die Pressefreiheit schützt sowohl<br />
das Auskunft- und Zeugnisverweigerungsrecht der Presse als auch das Recht auf Gegendarstellung<br />
und den Leserbrief zum Schutz des Einzelnen der Presse gegenüber. Um neben dieser äußeren<br />
Pressefreiheit auch eine „innere Pressefreiheit“ in den Redaktionen gegenüber Zensurmaßnahmen<br />
ihrer Verleger zu gewährleisten, haben Institutionen wie der Deutsche Presserat, der Bundesverband<br />
Deutscher Zeitungsverleger und der Deutsche Journalistenverband Aufgaben der freiwilligen<br />
Selbstkontrolle übernommen.<br />
Meinungsvielfalt<br />
Ein breit gestreuter Zeitungsmarkt verspricht eine große Meinungsvielfalt. Seit den Fünfzigerjahren<br />
hat jedoch in der Bundesrepublik eine Pressekonzentration stattgefunden, bei der viele kleine und<br />
mittlere Zeitungen eingestellt werden mussten. Dies hat jedoch nicht zwingend zu einer<br />
Einschränkung der Meinungsvielfalt geführt, denn die Zusammenschlüsse kleinerer Zeitungen zu<br />
leistungsfähigeren redaktionellen Einheiten ermöglichen eine „innere“ Meinungsvielfalt. Die<br />
Befürchtungen, dass das Angewiesensein des Lesers einer Region auf nur eine oder zwei regionale<br />
Tageszeitungen einen Missbrauch der Monopolstellung der Tageszeitung nach sich ziehen könnte, hat<br />
sich nicht bewahrheitet.<br />
„Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben ..... nachgewiesen, dass<br />
lokal oder regional allein gestellte Zeitungen keine Neigung zeigen, unvollständig oder parteiisch zu<br />
informieren. Sie streben vielmehr eine breite Nachrichtengebung und eine offene Kommentierung an,<br />
weil sie den Informationsbedürfnissen aller Bevölkerungsschichten Rechnung tragen wollen.“<br />
Volker Schulze (Hrsg.) Die Zeitung, Ein Handbuch, Aachen 1993<br />
Bergsträßer Anzeiger 2013 48