Contra emag Nr. 00/14
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zwischen den verfeindeten<br />
Parteien weitergeführt. Darunter<br />
leiden darf vor allem<br />
jene Zivilbevölkerung, die<br />
in den von den Regierungsgegnern<br />
besetzten Gebieten<br />
lebt. Als Ursache dafür<br />
Assad ist gewiss kein Heiliger.<br />
Nicht wenige Kriegsverbrechen<br />
und Menschenrechtsverletzungen<br />
gehen<br />
direkt oder indirekt auf sein<br />
Konto. Zu glauben, dass die<br />
unterschiedlichen oppositionellen<br />
Gruppen aus dem In-<br />
Den Beteiligten an diesem<br />
Krieg muss endlich klar<br />
werden, dass zukünftige<br />
Friedensverhandlungen nur<br />
dann einen Sinn haben werden,<br />
wenn sich die ausländischen<br />
Mächte zurückhalten,<br />
und die innersyrische<br />
Opposition die ausgestreckte<br />
Hand Assads<br />
annehmen. Syrien kann in<br />
einem längeren Prozess den<br />
muss die veränderte Lage<br />
der oppositionellen Kräfte<br />
gesehen werden: Inzwischen<br />
sind die radikalislamischen<br />
Milizen – unterstützt<br />
von den arabischen Golfstaaten<br />
– deutlich stärker<br />
als die laizistisch-demokratischen<br />
Truppen. Jene<br />
Areale die von den Truppen<br />
Assads kontrolliert werden,<br />
verfügen hingegen oftmals<br />
zumindest über eine rudimentäre<br />
Versorgung mit<br />
Hilfsgütern, da die Regierung<br />
kein Interesse an<br />
chaotischen Zuständen hat.<br />
und Ausland in dem Stück<br />
besser wären, ist jedoch<br />
reichlich naiv. Inzwischen<br />
zeigten US-Experten auf,<br />
dass beispielsweise die Giftgasanschläge<br />
in Ghouta<br />
nicht von Regierungstruppen<br />
verübt worden sein<br />
konnten. Massenexekutionen<br />
an Nicht-Sunniten<br />
durch Radikalislamisten<br />
sind ebenfalls keine Seltenheit.<br />
16<br />
Die syrische Stadt Homs<br />
wurde von den Kampfhandlungen<br />
stark in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Da Homs<br />
mitten in einem stark<br />
umkämpften Gebiet liegt,<br />
sowie Teile der Stadt von<br />
islamistischen Milizen<br />
besetzt sind, führt der<br />
Beschuss durch Regierungstruppen<br />
immer wieder<br />
zu zivilen Opfern.<br />
Anfang Februar wurde ein<br />
Konvoi mit Hilfsgütern von<br />
den regierungsfeindlichen<br />
Milizen beschossen. Im<br />
Zuge einer brüchigen mehrtägigen Waffenruhe konnten mehrere hundert Zivilisten<br />
– vor allem Frauen und Kinder – evakuiert werden. Dennoch bleibt die Lage<br />
äußerst angespannt. Unbestätigten Meldungen zufolge sollen insbesondere die<br />
Christen in Homs unter der Herrschaft der islamistischen Milizen leiden.<br />
Bild: Bo Yaser, CC-BY-SA 3.0<br />
politischen Wandel schaffen:<br />
Mit Präsident Assad an<br />
der Spitze, und einem<br />
demokratisch gewählten<br />
Parlament in einem semipräsidialen<br />
System. Dazu<br />
noch UN-Blauhelme in<br />
gemischten Truppenverbänden,<br />
die für eine Beruhigung<br />
der Lage sorgen. Doch<br />
dazu braucht es wirklich<br />
neutrale Diplomaten, die<br />
von allen Beteiligten anerkannt<br />
werden. Gelingt dies<br />
nicht, wird das Land noch<br />
für viele Jahre nicht zur<br />
Ruhe kommen. (mm)