12.05.2014 Aufrufe

Contra emag Nr. 00/14

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

zwischen den verfeindeten<br />

Parteien weitergeführt. Darunter<br />

leiden darf vor allem<br />

jene Zivilbevölkerung, die<br />

in den von den Regierungsgegnern<br />

besetzten Gebieten<br />

lebt. Als Ursache dafür<br />

Assad ist gewiss kein Heiliger.<br />

Nicht wenige Kriegsverbrechen<br />

und Menschenrechtsverletzungen<br />

gehen<br />

direkt oder indirekt auf sein<br />

Konto. Zu glauben, dass die<br />

unterschiedlichen oppositionellen<br />

Gruppen aus dem In-<br />

Den Beteiligten an diesem<br />

Krieg muss endlich klar<br />

werden, dass zukünftige<br />

Friedensverhandlungen nur<br />

dann einen Sinn haben werden,<br />

wenn sich die ausländischen<br />

Mächte zurückhalten,<br />

und die innersyrische<br />

Opposition die ausgestreckte<br />

Hand Assads<br />

annehmen. Syrien kann in<br />

einem längeren Prozess den<br />

muss die veränderte Lage<br />

der oppositionellen Kräfte<br />

gesehen werden: Inzwischen<br />

sind die radikalislamischen<br />

Milizen – unterstützt<br />

von den arabischen Golfstaaten<br />

– deutlich stärker<br />

als die laizistisch-demokratischen<br />

Truppen. Jene<br />

Areale die von den Truppen<br />

Assads kontrolliert werden,<br />

verfügen hingegen oftmals<br />

zumindest über eine rudimentäre<br />

Versorgung mit<br />

Hilfsgütern, da die Regierung<br />

kein Interesse an<br />

chaotischen Zuständen hat.<br />

und Ausland in dem Stück<br />

besser wären, ist jedoch<br />

reichlich naiv. Inzwischen<br />

zeigten US-Experten auf,<br />

dass beispielsweise die Giftgasanschläge<br />

in Ghouta<br />

nicht von Regierungstruppen<br />

verübt worden sein<br />

konnten. Massenexekutionen<br />

an Nicht-Sunniten<br />

durch Radikalislamisten<br />

sind ebenfalls keine Seltenheit.<br />

16<br />

Die syrische Stadt Homs<br />

wurde von den Kampfhandlungen<br />

stark in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Da Homs<br />

mitten in einem stark<br />

umkämpften Gebiet liegt,<br />

sowie Teile der Stadt von<br />

islamistischen Milizen<br />

besetzt sind, führt der<br />

Beschuss durch Regierungstruppen<br />

immer wieder<br />

zu zivilen Opfern.<br />

Anfang Februar wurde ein<br />

Konvoi mit Hilfsgütern von<br />

den regierungsfeindlichen<br />

Milizen beschossen. Im<br />

Zuge einer brüchigen mehrtägigen Waffenruhe konnten mehrere hundert Zivilisten<br />

– vor allem Frauen und Kinder – evakuiert werden. Dennoch bleibt die Lage<br />

äußerst angespannt. Unbestätigten Meldungen zufolge sollen insbesondere die<br />

Christen in Homs unter der Herrschaft der islamistischen Milizen leiden.<br />

Bild: Bo Yaser, CC-BY-SA 3.0<br />

politischen Wandel schaffen:<br />

Mit Präsident Assad an<br />

der Spitze, und einem<br />

demokratisch gewählten<br />

Parlament in einem semipräsidialen<br />

System. Dazu<br />

noch UN-Blauhelme in<br />

gemischten Truppenverbänden,<br />

die für eine Beruhigung<br />

der Lage sorgen. Doch<br />

dazu braucht es wirklich<br />

neutrale Diplomaten, die<br />

von allen Beteiligten anerkannt<br />

werden. Gelingt dies<br />

nicht, wird das Land noch<br />

für viele Jahre nicht zur<br />

Ruhe kommen. (mm)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!