Contra emag Nr. 00/14
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Norwegen als<br />
Beispiel für<br />
Russland?<br />
Der Reichtum an<br />
Rohstoffen wurde<br />
vielen Staaten zum<br />
Verhängnis. Teilweise in<br />
Folge von Steuergeschenken,<br />
manchmal durch korrupte<br />
Netzwerke, und wie<br />
im Fall der Niederlande mittels<br />
Wirtschaftsboom<br />
und extrem steigenden<br />
Lohnkosten. Dass es<br />
auch anders geht, zeigt<br />
Norwegen, dessen<br />
Staatsfonds ein Vermögen<br />
für die Zukunft des<br />
Landes verwaltet. Russland<br />
könnte von diesem<br />
Modell profitieren.<br />
Viele Rohstoffe im<br />
Land zu haben kann<br />
Fluch und Segen<br />
zugleich sein. Sie<br />
wecken Begehrlichkeiten<br />
im In- und Ausland,<br />
können einerseits den allgemeinen<br />
Wohlstand mehren,<br />
andererseits jedoch ebenso<br />
die sozialen Ungleichheiten<br />
verschärfen, und zudem die<br />
dringend nötige Diversifikation<br />
der Wirtschaft verhindern.<br />
Dass der Rohstoffreichtum<br />
nicht zwangsläufig<br />
zu einer wohlhabenden<br />
Gesellschaft führt, beweisen<br />
viele afrikanische und vorderasiatische<br />
Länder: Die<br />
Ausbeutung von Erdöl, Erdgas,<br />
Kohle, Gold, Diamanten<br />
und den von der Industrie<br />
begehrten Metallen<br />
erfolgt meistens durch Konzerne<br />
aus den Industrieländern.<br />
Während die Gewinne<br />
vorwiegend an die Aktionäre<br />
in Nordamerika und<br />
Westeuropa fließen und nur<br />
eine kleine Oberschicht in<br />
den Förderländern mit Geld<br />
überschüttet wird, werden<br />
die – leider nicht selten kor-<br />
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