Contra emag Nr. 00/14
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Interessante Begründung<br />
der Bundesbank<br />
Wirklich aufmerksamen<br />
Lesern des heute veröffentlichten<br />
Monatsberichts ist<br />
jedoch wahrscheinlich die<br />
Begründung für die positive<br />
Beurteilung einer Sondersteuer<br />
auf Sparguthaben<br />
aufgefallen: Die Deutsche<br />
Bundesbank sieht darin<br />
eine wirksame Maßnahme,<br />
um eventuelle Finanzhilfen<br />
anderer EU-Länder nicht in<br />
Anspruch nehmen zu müssen.<br />
Ja, Sie lesen das schon<br />
richtig. Während Deutschland<br />
im Rahmen der vorgeblichen<br />
Maßnahmen zur<br />
Euro-Rettung mittels EFSF<br />
und ESM zig Milliarden Euro<br />
an Steuergeldern umverteilte,<br />
soll sich die Bundesrepublik<br />
gefälligst selbst<br />
aus dem Sumpf ziehen<br />
müssen.<br />
An und für sich würde dieser<br />
Schritt den "No-<br />
Bail-Out-Klauseln" der EU-<br />
Verträge entsprechen, die –<br />
wie wir wissen – in den<br />
letzten Jahren von den Verantwortlichen<br />
in Brüssel,<br />
Berlin, Paris usw. konsequent<br />
ignoriert wurden.<br />
Doch zuerst deutsche Steuergelder<br />
in die Krisenstaaten<br />
(besser: ins Bankensystem)<br />
umzuleiten, hätte man<br />
mittels Vermögensteuern<br />
und der Beschlagnahme<br />
von Schwarzgeld auf den<br />
Offshore-Konten erst gar<br />
keine "Rettungsschirme"<br />
aufspannen müssen. Und<br />
jetzt kommen die Bundesbanker<br />
auch noch auf die<br />
Idee, dass für die Deutschen<br />
nicht das Selbe gelten<br />
soll, wie für Griechenland,<br />
Spanien, Irland & Co.<br />
Bei aller berechtigten Kritik<br />
an der deutschen Wirtschaftspolitik<br />
auf Kosten<br />
der Eurozonen-Stabilität<br />
muss man doch das doppelzüngige<br />
Verhalten der deutschen<br />
"Eliten" beim Namen<br />
nennen. Hier wird deutlich<br />
zugunsten von Finanzindustrie<br />
und Finanzeliten agiert,<br />
während schlussendlich<br />
mindestens drei Viertel der<br />
deutschen Bevölkerung die<br />
Rechnung dafür präsentiert<br />
bekommen. Deutschland<br />
und ganz Europa brauchen<br />
eine wirkliche Steuerreform,<br />
welche die Einkommen<br />
entlastet und die Vermögen<br />
belastet, damit die<br />
Gewinner dieser Umverteilungsmaschinerie<br />
endlich<br />
einen fairen Anteil der Last<br />
zu tragen haben. Immer<br />
nur die Mittelschicht zu<br />
belasten und auszudünnen,<br />
kann keine funktionierende<br />
Lösung darstellen. Zumindest<br />
nicht langfristig. (mm)<br />
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