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Contra emag Nr. 00/14

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AfD:<br />

Richtungsstreit<br />

zwischen<br />

Professoren und<br />

Protestwählern<br />

Q<br />

uo vadis, Alternative<br />

für Deutschland? So<br />

könnte man die Lage<br />

der eurokritischen Partei in<br />

Form einer Frage bezeichnen.<br />

Denn die ideologischen<br />

Gräben zwischen dem protestierenden<br />

Proletariat der<br />

Basis und der akademischen<br />

Gründungs- und Führungsschicht<br />

sind groß. Für<br />

die weitere Zukunft der Protestbewegung<br />

ist dies kein<br />

sehr gutes Zeichen.<br />

Bei der letzten Bundestagswahl<br />

im September<br />

schrammte die Alternative<br />

für Deutschland (AfD) nur<br />

knapp an der 5%-Hürde<br />

zum Einzug in das Reichstagsgebäude<br />

vorbei. Im<br />

kommenden Mai bei der<br />

Wahl zum Europäischen<br />

Parlament gilt hingegen nur<br />

eine Hürde von 3%, welche<br />

die Eurokritiker wahrscheinlich<br />

überwinden werden.<br />

Zumindest dann, wenn die<br />

Selbstzerfleischung ein<br />

Ende findet.<br />

Gegenüber der "F.A.Z."<br />

äußerte sich der stellvertretende<br />

Bundesvorsitzende<br />

Alexander Gauland kritisch<br />

über die ideologischen<br />

Streitigkeiten zwischen dem<br />

Lager der Protestwähler<br />

und jenem der Volkswirte.<br />

Dabei war diese Entwicklung<br />

eigentlich schon von<br />

Anfang an vorhersehbar. So<br />

ist das ökonomische Verständnis<br />

der breiten Masse<br />

über die Auswirkungen der<br />

Euroeinführung recht<br />

beschränkt. Dies liegt nicht<br />

etwa an der Komplexität<br />

der Materie an sich, sondern<br />

vor allem an der mangelhaften<br />

Vermittlung von<br />

Basiswissen an den Schulen.<br />

Wirtschaft ist eben ein<br />

trockenes Fach.<br />

Für die Volkswirte in der<br />

AfD sind die Zusammenhänge<br />

klar und die Konstruktionsfehler<br />

deutlich<br />

erkennbar. Das Gros der<br />

Protestwähler und Parteianhänger<br />

hingegen sieht nur<br />

die sinkenden Reallöhne<br />

seit der Euroeinführung und<br />

die Milliardensummen an<br />

Transferzahlungen in Folge<br />

der "Rettungspakete".<br />

Hinzu kommt die Tatsache,<br />

dass die Parteibasis ziemlich<br />

inhomogen ist: Neben<br />

Ex-Mitgliedern von CDU und<br />

FDP finden sich dort politisch<br />

heimatlos gewordene<br />

Nationalliberale und Rechtskonservative,<br />

denen Parteien<br />

wie "Die Freiheit", die<br />

"Republikaner", oder die<br />

NPD zu weit rechts stehen,<br />

und in der AfD eine wirkliche<br />

politische Alternative<br />

für Patrioten sehen. (mm)<br />

Europawahl<br />

20<strong>14</strong><br />

am 25. Mai<br />

Gewinnen die<br />

EU-Skeptiker?<br />

Sie entscheiden<br />

mit!<br />

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