Contra emag Nr. 00/14

US-
Arbeitsmarkt
weiterhin
schwach
Der US-Arbeitsmarkt
steckt seit 2008 in
einer veritablen
Krise. Zwar sinkt die offizielle
Arbeitslosenquote
beständig weiter, doch
begründet werden kann
dies lediglich mit statistischen
Tricks. Die Zahl neu
geschaffener Jobs ist nach
wie vor zu niedrig.
Nach nur 74.000
neuen Jobs im
Dezember, folgte
im Januar ein
Zuwachs von
113.000 Stellen.
Damit liegt das
US-Jobwachstum
deutlich unter den
Erwartungen von
Politik und Analysten.
Während vor
allem der Einzelhandel
und der
Staat Stellen strichen,
verzeichnet die Bauwirtschaft
trotz des Winters
ein Plus. Dabei haben die
Vereinigten Staaten ein
enormes Aufholpotential,
wie der Blick auf die Grafik
oben zeigt. Denn im Zuge
der Finanzkrise ab 2008
sanken die Erwerbstätigenquote
und das Arbeitskräfteangebot
dramatisch ab.
Mit der Beendigung des
staatlichen Arbeitslosengeldes
(Emergency Unemployment
Compensation –
EUC), welches zuletzt 1,35
30
Millionen Langzeitarbeitslose
erhielten,
wird das
gesamte Arbeitskräfteangebot
wohl mindestens
um eine weitere
Million Menschen
sinken. Damit
wird jedoch auch
die offizielle
Arbeitslosenquote
deutlich niedriger
ausfallen, ohne
dass sich die
Situation gebessert
hätte.
Betrachtet man die Entwicklung
seit Ende des
Zweiten Weltkriegs, wird die
dramatische Lage erst wirklich
ersichtlich.So liegt die
Erwerbstätigenquote
momentan auf dem Niveau,
welches die Vereinigten
Staaten zuletzt Mitte der
1980er Jahre hatten. Das
gesamte Angebot an
Arbeitskräften liegt sogar
nur noch auf dem Level der
späten 1970er – Tendenz
weiter fallend. (mm)