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Contra emag Nr. 00/14

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Geschäftsmodell<br />

Nachhaltigkeit<br />

Die Konsumenten<br />

entwickeln zunehmend<br />

ein ethisches<br />

Bewusstsein, wenn es um<br />

den Kauf von Produkten<br />

geht. Angesichts der vielen<br />

Skandale rund um die<br />

Arbeitsbedingungen in den<br />

Billiglohnländern können<br />

vertragliche Vereinbarungen<br />

zwischen den Konzernen<br />

und den Zulieferern dazu<br />

beitragen, dass sich die<br />

Situation in den armen Ländern<br />

verbessert.<br />

Nachhaltigkeit und soziale<br />

Mindeststandards können<br />

zunehmend darüber entscheiden,<br />

ob ein Produkt<br />

am Markt angenommen<br />

wird oder nicht. Nach dem<br />

Bioboom folgt nun der<br />

Trend des "ethic shopping".<br />

Immer mehr Unternehmen<br />

erkennen dies, und verlangen<br />

von ihren Zulieferern<br />

die Einhaltung von Mindeststandards<br />

– auch wenn die<br />

Produkte dadurch teurer<br />

werden.<br />

Wenn zum Beispiel in Bangladesh<br />

Textilfabriken einstürzen,<br />

in Kambodscha<br />

streikende Arbeiter über<br />

den Haufen geschossen<br />

werden, die Nichtbeachtung<br />

von Sicherheitsstandards zu<br />

Ölkatastrophen führt, oder<br />

giftige Chemikalien in billigem<br />

Spielzeug aus China<br />

die Gesundheit gefährden,<br />

führt dies zunehmend zum<br />

Boykott der finanzstarken<br />

Mittelschicht in den Industrieländern.<br />

Zu den Unternehmen die<br />

dies erkannt haben, gehört<br />

beispielsweise der japanische<br />

Konzern Canon: Seit<br />

über 10 Jahren verlangt der<br />

Elektronikkonzern auch von<br />

36<br />

seinen Zulieferern die Einhaltung<br />

seiner "Green Procurement<br />

Standards". Auch<br />

Unternehmen wie Geberit<br />

oder Siemens zählen zu den<br />

Konzernen, welche die Zeichen<br />

der Zeit erkannt<br />

haben.<br />

Besonders für die Textilindustrie,<br />

die ihre Bekleidungsstücke<br />

vornehmlich in<br />

Südostasien und Afrika<br />

nähen lässt, könnte dies<br />

zunehmend zur Frage des<br />

wirtschaftlichen Überlebens<br />

werden. Große Modelabels<br />

die pro Kleidungsstück oftmals<br />

mehr als des Zehnfache<br />

dessen verdienen, was<br />

die Näherinnen erhalten,<br />

könnten so zum unternehmerischen<br />

Auslaufmodell<br />

avancieren. Damit eröffnen<br />

sich für die Menschen in<br />

den Billiglohnländern Chancen,<br />

bald schon zu den Einwohnern<br />

der reicheren Länder<br />

aufzuschließen. (mm)

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