Contra emag Nr. 00/14
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warnung kann angesichts<br />
der nach wie vor kritischen<br />
Situation einiger Staaten<br />
jedoch noch nicht gegeben<br />
werden.<br />
Ein Blick auf die Eurostat-Tabelle<br />
(Seite 25) zeigt<br />
deutlich auf, dass einige<br />
Länder immer noch mit<br />
einem massiven Anstieg der<br />
Verschuldung zu kämpfen<br />
haben, während die Bemühungen<br />
anderer Staaten zur<br />
Budgetkonsolidierung<br />
Früchte tragen.<br />
Doch für September 20<strong>14</strong><br />
stehen Neuerungen an,<br />
welche zumindest den Verschuldungsgrad<br />
der Staaten<br />
im Vergleich zur Wirtschaftsleistung<br />
reduzieren<br />
werden: Neue<br />
Berechnungsmethoden<br />
für das BIP, welche seit<br />
dem vergangenen Jahr<br />
auch in den USA gelten,<br />
werden zu einem statistischen<br />
Wirtschaftswachstum<br />
ohne realwirtschaftlichen<br />
Hintergrund führen. Nach<br />
Angaben von Eurostat<br />
dürfte der durchschnittliche<br />
BIP-Anstieg dadurch etwa<br />
2,4% betragen.<br />
26<br />
Allerdings hat diese Änderung<br />
zu Beginn des vierten<br />
Quartals 20<strong>14</strong> einen weiteren<br />
Nebeneffekt, den die<br />
Medien unterschlagen: Die<br />
gesamteuropäische Wirtschaftsleistung<br />
20<strong>14</strong> wird in<br />
Folge dieses Effekts um<br />
etwa 0,8-1,0% "wachsen",<br />
und die Verschuldungsquote<br />
schon in diesem Jahr ein<br />
wenig gedrückt. Die Massenmedien<br />
– vom Radio<br />
über Zeitungen und dem<br />
Fernsehen – werden darüber<br />
jubeln, während die<br />
breite Masse die Änderungen<br />
der Berechnungsmethode<br />
schon längst wieder<br />
vergessen hat. Ein kleiner<br />
Schritt für die Statistiker,<br />
doch ein großer für die EU-<br />
Propagandamaschinerie.<br />
(mm)