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Contra emag Nr. 00/14

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Deutschland:<br />

Die soziale<br />

Ungerechtigkeit<br />

wächst weiter<br />

Die Schere zwischen<br />

Arm und Reich ging<br />

in den letzten Jahren<br />

immer weiter auf.<br />

Konnte noch von 1995 bis<br />

1999 eine Verbesserung der<br />

Einkommensverteilung<br />

erzielt werden, so verschlechterte<br />

sich die Situation<br />

seitdem wieder. Auch<br />

die Zahl der Menschen die<br />

gemäß der OECD-Definition<br />

als arm gelten, stieg seitdem<br />

stark an. Schuld daran<br />

ist unter anderem eine verfehlte<br />

Steuerpolitik.<br />

Noch im Jahr 1999 lag der<br />

Gini-Koeffizient der die<br />

Ungleichheit der Einkommensverteilung<br />

ausdrückt<br />

bei 0,259 und erhöhte sich<br />

bis 2010 sukzessive auf<br />

einen Wert von 0,286.<br />

Neuere Zahlen sind hierzu<br />

leider noch nicht verfügbar.<br />

Damit hat sich die Lage für<br />

die unteren Schichten deutlich<br />

verschlechtert. Eine<br />

ähnliche Entwicklung nahm<br />

in diesem Zeitraum die<br />

Armutsquote nach OECD-<br />

Kriterien: diese stieg von<br />

6,4% (1999) auf 8,8%<br />

(2010) an. Mit Blick auf die<br />

Meldungen der letzten<br />

Monate zeigt sich allerdings<br />

eine weiterhin bedenkliche<br />

Tendenz zu Ungunsten weiter<br />

Teile der Bevölkerung.<br />

Bei aller Kritik über die<br />

Effektivität der staatlichen<br />

Umverteilung muss auch<br />

gesagt werden, dass ohne<br />

die Steuerprogression rund<br />

ein Drittel der deutschen<br />

Bevölkerung heute in Armut<br />

leben würden. Allerdings<br />

sorgt die immer höhere<br />

Steuer- und Abgabenbelastung<br />

dafür, dass zunehmend<br />

auch die Mittelschicht<br />

23<br />

immer weiter unter Druck<br />

gerät. So schreibt die OECD<br />

in einem Report 2 :<br />

Auch in Deutschland und<br />

Österreich erhöhte sich der<br />

Anteil von Steuern an der<br />

Wirtschaftsleistung 2012<br />

merklich: in Deutschland<br />

von 36,9 auf 37,6 Prozent<br />

und in Österreich von 42,3<br />

auf 43,2 Prozent. In<br />

Deutschland geht die Erhöhung<br />

der Fiskalquote vor<br />

allem auf höhere Steuern<br />

für Einkommen und<br />

Gewinne zurück – diese<br />

kletterten 2010/11 von<br />

10,3 auf 10,9 Prozent des<br />

BIP und machten 29,5 Prozent<br />

des Gesamtsteueraufkommens<br />

aus. Mit <strong>14</strong>,2<br />

Prozent am BIP unverändert<br />

ist hingegen der Anteil<br />

der Sozialabgaben.<br />

Die Einnahmen aus Substanzsteuern<br />

(Grund-, Ver-<br />

2 http://www.oecd.org/berlin<br />

/presse/steuereinnahmen-<br />

2012.htm

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