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Auswirkungen von Ablenkung durch gehörte Sprache und eigene ...

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21<br />

Lokal gemessene Leistung ist gegenüber global gemessener Leistung abzugrenzen. Im<br />

erweiterten Flughafenexperiment erschien lokale Messung <strong>von</strong> Vorteil, da zu jedem Zeitpunkt<br />

entsprechend notwendige Modifikationen erfolgen konnten. Änderte z.B. eine Versuchsperson<br />

die Intensität ihrer Stimme, so konnte <strong>durch</strong> entsprechendes Aussteuern der<br />

Aufnahme diese Veränderung berücksichtigt werden.<br />

Anhand dieser 3 Kriterien ergeben sich (2x2x2 =) 8 Typen möglicher Nebenaufgaben,<br />

die an dieser Stelle nicht näher beleuchtet werden (Rummer, 1996b). Für das experimentelle<br />

Szenario sollte gewährleistet werden, daß die Nebenaufgabe kontinuierlich belastete<br />

(in der Erwartung <strong>von</strong> Leistungsreduktion in der dazugehörigen Hauptaufgabe) <strong>und</strong> eine<br />

periphere Belastung bestand (Versuchspersonen mußten <strong>durch</strong> einen virtuellen Flughafen<br />

navigieren). Die Messungen wurden lokal vorgenommen. Orientiert an der Übersicht <strong>von</strong><br />

Rummer (1996b) (siehe auch Müller, 2001) wurde folglich eine sog. Tracking-Aufgabe<br />

ausgewählt.<br />

2.3 <strong>Sprache</strong><br />

Anderson (1990) beschreibt Sprachproduktion <strong>durch</strong> die Phasen Konstruktion, Transformation<br />

sowie Exekution. Wird eine Mitteilung geäußert, berücksichtigt der Sprecher die<br />

kognitiven Fähigkeiten des Empfängers. Diese Erwartungshaltung fließt in die gesprochene<br />

Äußerung mit ein. In Bezug auf das in Kapitel 3 geschilderte Experiment kommt<br />

dieser Aspekt zur Geltung, wenn unter verschiedenen Bedingungen sprachliche Äußerungen<br />

produziert werden. Unter Qualitätsbedingung besteht die Möglichkeit, die Äußerung<br />

ohne Rücksicht der dafür benötigten Zeit zu planen <strong>und</strong> auszuführen. Wird jedoch eine<br />

Äußerung unter Geschwindigkeit getätigt, steht keine unbegrenzte Zeit zur Verfügung. In<br />

der Instruktion der Experimente wurden zur Verdeutlichung dieser beiden Bedingungen<br />

fiktive Personen benutzt, die die Funktion des Empfängers verkörperten. In der Qualitätsbedingung<br />

richteten sich die Äußerungen an eine Frau Neumann (für die, als neue<br />

Mitarbeiterin, eine qualitativ wohlverständliche Anfrage gestellt werden sollte). In der<br />

Geschwindigkeitsbedingung war die anzusprechende Person eine Frau Altmeier (für die,<br />

als vielbeschäftige Person, eine schnelle Anfrage formuliert werden sollte). Eine genauere<br />

Beschreibung dieser Umsetzung sowie der ausführlichen Instruktion ist bei Müller (2001)<br />

zu finden.<br />

2.3.1 Ein Modell der Sprachproduktion nach LEVELT<br />

Auf welches Modell der Sprachproduktion bezieht sich das Flughafenexperiment ?<br />

Das Flughafenexperiment basiert auf dem Sprachproduktionsmodell <strong>von</strong> Levelt (1989),<br />

er unterscheidet die Phasen<br />

• Konzeptualisierung<br />

• Formulierung<br />

• Artikulation<br />

• Monitoring

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