Qualitätsbericht 2008/2009 - Rehazentrum Klinik Borkum Riff
Qualitätsbericht 2008/2009 - Rehazentrum Klinik Borkum Riff
Qualitätsbericht 2008/2009 - Rehazentrum Klinik Borkum Riff
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wissen des Patienten, dass seine behandelnden Ärzte in das aktuelle<br />
Therapiekonzept involviert werden, sichert die Akzeptanz und erhöht die<br />
Compliance des Rehabilitanden; sie führt auch zu einer nachhaltigen Sicherung<br />
der Therapie unter Alltagsbedingungen. Gerade für Patienten mit Allergien<br />
sowohl im dermatologischen als auch im pulmologischen Bereich kann eine<br />
orale oder topische Therapie mit Kortikoiden indiziert sein. Grundsatz unserer<br />
Therapie ist es, soviel Steroide wie nötig und so wenig wie möglich zu<br />
applizieren. Selbstverständlich nehmen wir die Erfahrungen und Wünsche<br />
unserer Patienten in unser Kalkül und in unsere Therapieempfehlung auf. Unser<br />
grundsätzliches Ziel ist es, in einem partnerschaftlichen Verhältnis zwischen<br />
Therapeuten und Patienten das von dem Rehabilitanden gesteckte<br />
Rehabilitationsziel mit gemeinsamen Bemühungen zu erreichen. Die<br />
Philosophie der <strong>Klinik</strong> <strong>Borkum</strong> <strong>Riff</strong> besteht darin, den Patienten keine Therapie<br />
aufzuzwingen. Ziel ist es dann, Therapiealternativen aufzuzeigen oder bei<br />
weniger effizienten Therapien den Patienten offen und ehrlich zu informieren,<br />
dass die Therapieziele nicht in der gewünschten Geschwindigkeit oder mit dem<br />
erhofften Erfolg erreicht werden können. Es besteht jedoch auch eine<br />
Mitwirkungspflicht des uns anvertrauten Patienten, damit der chronisch<br />
Erkrankte adäquat behandelt werden kann.<br />
Grundsätzlich werden in der Reha-<strong>Klinik</strong> <strong>Borkum</strong> <strong>Riff</strong> keine der Schulmedizin<br />
nicht entsprechenden „Alternativtherapien“ oder nicht anerkannte diagnostische<br />
Verfahren durchgeführt.<br />
Bei Hautpatienten ist es oberstes Ziel, die Kortisonlast zu mindern und durch<br />
eine abgestufte Therapie mit Kortikoiden absteigender Wirkstärke zu erreichen,<br />
dass am Ende der Rehabilitation nur gering potente Steroide, alternative<br />
Externa (Neuramidasehemmer) oder eine reine Therapie mit pflegenden<br />
Externa ausreicht, um einen befriedigenden Zustand des Hautorgans zu<br />
erreichen und zu erhalten. Von großer Bedeutung ist, dass der Patient in diese<br />
Therapie Vertrauen setzt und durch eine höchstmögliche Mitarbeit<br />
(Compliance) das Therapiekonzept nachhaltig den Hautbefund des Patienten<br />
verbessert. Bei onkologischen Patienten wird im Rahmen der AHB das<br />
Pflegekonzept (z.B. die Wundversorgung) fortgesetzt. Auch eine adjuvante<br />
Therapie mit Interferon wird an unserer Rehabilitationseinrichtung durchgeführt.<br />
Durch physiotherapeutische Maßnahmen, z.B. Krankengymnastik,<br />
Lymphdrainage und Leistungen der Badeabteilung (z.B. Massage) wird die<br />
körperliche und seelische Situation des Patienten gestärkt. Psycho-onkologisch<br />
geschulte Mitarbeiter unterstützen den Patienten, mit seiner körperlichen,<br />
psychischen, sozialen und beruflichen Situation zurecht zu kommen.<br />
Gruppendynamische Prozesse werden durch eine enge Einbindung der<br />
Ergotherapeuten gefördert. Sowohl das ärztliche Personal als auch das<br />
Pflegepersonal sind betreffend dermato-onkologischer Erkrankungen durch<br />
Fort- und Weiterbildungen geschult und können bei Bedarf individuelle Fragen<br />
von Patienten beantworten oder in Schulungs- und Diskussionsgruppen ihr<br />
Wissen an die Patienten weitergeben<br />
Entsprechend der komplexen, interdisziplinären Aufgabenstellung werden bei<br />
Bedarf auch die internistischen funktionsdiagnostischen Ressourcen der<br />
Rehabilitationseinrichtung konsiliarisch genutzt. Neben den therapeutischen<br />
Leistungen werden in der Rehabilitationsklinik <strong>Borkum</strong> <strong>Riff</strong> während der<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation ausgiebige diagnostische<br />
dermatologisch-allergologische Leistungen erbracht, da Patienten häufig<br />
unvollständig diagnostiziert zugewiesen werden oder im Verlauf des<br />
Aufenthaltes neue diagnostische Fragen abgeklärt werden müssen. Folgende<br />
dermatologisch/allergologische Untersuchungsmethoden werden an der<br />
Rehabilitationsklinik <strong>Borkum</strong> <strong>Riff</strong> durchgeführt:<br />
− Hautfunktionstests (Corneometrie), TEWL, PH-Metrie, Sebumetrie,<br />
Alkaliresistenztest; Nitrazin Gelb- und Natrium-Lauryl-Sulfat-Test;<br />
− Physikalische Urtikariatestungen<br />
− Diätetische Maßnahmen wie Such- und Auslass-Diäten<br />
− Epikutantestungen im Rahmen der Ekzemdiagnostik (einschließlich<br />
berufsbezogener Hauterkrankungen)<br />
− Reibe-, Scratch-, Prick- und Intrakutantests<br />
53