Zeitschrift 1/2010 [Download,*.pdf, 3,94 MB] - Statistik - Freistaat ...
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lich auswirkte. Am aktuellen Rand verläuft<br />
die wirtschaftliche Entwicklung in der Regel<br />
noch immer abwärtsgerichtet; nur in einigen<br />
Branchen, etwa bei der „Herstellung von Holz-,<br />
Flecht-, Korb- und Korkwaren“ oder bei der<br />
„Herstellung von Möbeln“ ist eine Stabilisierungstendenz<br />
zu erkennen.<br />
Im Bereich „Herstellung von Nahrungs- und<br />
Futtermitteln“ verringerten sich die kumulierten<br />
Umsätze über die ersten acht Monate<br />
2009 mit 2,6 Milliarden € gegenüber dem<br />
Vorjahreszeitraum um 16,0 Prozent. Dieser<br />
Einbruch war in erster Linie auf die sinkenden<br />
Erzeugerpreise bei Nahrungsmitteln<br />
zurückzuführen. [9] Dabei beeinflusste das<br />
Inlandsgeschäft die Entwicklung tendenziell<br />
etwas stärker, wobei dessen Einfluss auf<br />
die Gesamtentwicklung wegen eines Exportanteils<br />
von nur rund neun Prozent ohnehin<br />
deutlich schwerer wiegt. Es zeigt sich, dass<br />
auch Branchen mit geringerer Auslandsorientierung<br />
von der allgemein abwärtsgerichteten<br />
Wirtschaftsentwicklung betroffen<br />
sind. Abgesehen vom Ausscheiden einiger<br />
weniger Arbeitskräfte vor und zum Jahreswechsel<br />
2008/2009 blieb die Zahl der tätigen<br />
Personen über den Untersuchungszeitraum<br />
nahezu konstant und zeigte am aktuellen<br />
Rand sogar eine moderate Aufwärtsentwicklung.<br />
Die Summe an geleisteten Arbeitsstunden<br />
lag von Januar bis August 2009 – wie<br />
im Vorjahreszeitraum – bei 12,4 Millionen<br />
und ging lediglich um 0,3 Prozent zurück.<br />
Die praktische Stagnation war neben der in<br />
der Nahrungsmittelbranche vergleichsweise<br />
geringen Zahl an Kurzarbeitern (vgl. Tab. 1)<br />
vermutlich auch auf die durch sie zu gewährleistende<br />
Grundversorgung der Bevölkerung<br />
zurückzuführen.<br />
Der Bereich „Herstellung von DV-Geräten,<br />
elektronischen und optischen Erzeugnissen“<br />
befand sich nur bis 2007 im wirtschaftlichen<br />
Aufschwung. Nach verhältnismäßig<br />
moderaten Niveauverlusten über das Jahr<br />
2008 lagen die von Januar bis August 2009<br />
realisierten Umsätze mit 2,2 Milliarden €<br />
um 22,4 Prozent unter denen der Vorjahresperiode<br />
mit 2,8 Milliarden €. Dabei gingen<br />
vom Auslandsgeschäft etwas zeitigere aber<br />
tendenziell schwächere Impulse auf die Gesamtentwicklung<br />
aus, die Exportquote lag bei<br />
rund 47 Prozent. An Arbeitsstunden wurden<br />
von Januar bis August 2009 14,3 Millionen<br />
und damit 24,3 Pro zent weniger als 2008<br />
mit 18,9 Millionen Stunden geleistet. Der<br />
Rückgang resultierte u. a. aus einem ab der<br />
Jahreswende 2008/2009 starken Anstieg der<br />
Zahl der Kurzarbeiter, die im 2. Quartal 2009<br />
ihr Höchstniveau erreichte (vgl. Tab. 1). Trotzdem<br />
ist seit Jahresmitte 2008 ein steter Beschäftigtenrückgang<br />
gegenüber dem Vorjahr<br />
auf zuletzt noch rund 12 200 tätige Personen<br />
zu verzeichnen, was lediglich drei Vierteln des<br />
Maximums von September 2007 entspricht.<br />
Die TKK zeigte in diesem Wirtschaftszweig<br />
am aktuellen Rand bei allen Merkmalen noch<br />
nach unten. Neben den anhaltenden Rückgängen<br />
der Erzeugerpreise für „elektronische<br />
Bauelemente“ [10] dürfte dies auch auf strukturelle<br />
Probleme infolge des wirtschaftlichen<br />
Ausscheidens bedeutender Produzenten aus<br />
diesem Industriezweig zurückzuführen sein.<br />
Bei der „Metallerzeugung und -bearbeitung“<br />
brachen die von Januar bis August 2009<br />
erwirtschafteten Umsätze mit 1,2 Milliarden<br />
€ gegenüber 2008 mit 2,1 Milliarden €<br />
um 41,4 Prozent ein. Dabei kamen vom Auslandsgeschäft,<br />
von dem aufgrund einer Exportquote<br />
von rund 28 Prozent ein untergeordneter<br />
Einfluss auf die Gesamtentwicklung<br />
ausgeht, erste aber deutlich schwächere Impulse<br />
als aus dem Inland. Die TKK zeigte bis<br />
zum aktuellen Rand steil nach unten, wobei<br />
die Entwicklung auch hier z. T. auf die seit<br />
Jahresmitte 2008 massiv zurückgehenden<br />
Erzeugerpreise für Metalle zurückzuführen<br />
sein dürfte. [11] Nicht zuletzt deshalb war<br />
die Metallbranche derjenige Industriezweig,<br />
in dem die Umsätze im Untersuchungszeitraum<br />
am stärksten einbrachen. Die Summe<br />
der geleisteten Arbeitsstunden fiel von Januar<br />
bis August 2009 mit 8,3 Milli onen gegenüber<br />
der Vorjahresperiode mit 9,9 Millionen<br />
um 15,7 Prozent ebenfalls erheblich niedriger<br />
aus. Die Zahl der tätigen Personen ging<br />
seit ihrem Höchststand im 4. Quartal 2008<br />
von gut 9 200 Personen bis zuletzt dagegen<br />
relativ moderat und um einige Monate zeitverzögert<br />
auf 8 700 Personen zurück, was<br />
einer Abnahme um 5,5 Prozent gleichkommt.<br />
Insofern kam es ab Jahresende 2008 auch in<br />
der Metallbranche zu einer beträchtlichen<br />
Ausdehnung der in Kurzarbeit Beschäftigten,<br />
deren Zahl bis zuletzt ein vergleichsweise hohes<br />
Niveau aufweist (vgl. Tab. 1).<br />
Bedingt durch diese Entwicklungen kam es<br />
auch bei der „Herstellung von Metallerzeugnissen“<br />
zu einem wirtschaftlichen Abschwung,<br />
Tab. 1 Kurzarbeiter 1) in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung<br />
von Steinen und Erden in Sachsen von Juli 2008 bis August 2009<br />
WZ<br />
2008-<br />
Code 2)<br />
2008 2009<br />
Juli Aug Sept Okt Nov Dez Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug<br />
Personen<br />
BVG 1 059 1 266 1 340 2 180 4 821 9 702 20 901 37 674 43 728 54 843 52 608 46 765 38 453 37 653<br />
darunter<br />
B 5 5 - - - 9 98 <strong>94</strong> 121 109 106 61 66 105<br />
10 17 16 12 29 22 21 24 79 64 114 326 198 296 269<br />
21 - - - - - - - - - - 3 - - -<br />
24 6 * 15 75 123 268 830 1 615 3 057 4 438 4 488 4 807 3 893 3 854<br />
25 73 91 108 287 939 1 392 3 883 5 873 8 030 9 576 9 181 7 718 6 595 5 860<br />
26 11 10 4 16 46 146 1 017 2 699 4 038 5 369 5 527 5 306 2 <strong>94</strong>9 2 691<br />
28 205 216 260 592 1 753 2 137 3 793 4 201 7 133 10 549 11 093 10 582 9 498 9 015<br />
29 57 122 31 147 372 2 376 5 154 12 481 8 6<strong>94</strong> 9 175 7 019 4 526 3 896 4 141<br />
1) entsprechend den Angaben aus den von Arbeitgebern bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) eingereichten Betriebsmeldungen<br />
2) BVG - Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden; B - Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden;<br />
10 - Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln; 21 - Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen; 24 - Metallerzeugung und -bearbeitung;<br />
25 - Herstellung von Metallerzeugnissen; 26 - Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen; 28 - Maschinenbau;<br />
29 - Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BA); Erstellungsdatum: 8. Dezember 2009<br />
Copyright Statistisches Landesamt des <strong>Freistaat</strong>es Sachsen | <strong>Statistik</strong> in Sachsen 1/<strong>2010</strong> | 11