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Zeitschrift 1/2010 [Download,*.pdf, 3,94 MB] - Statistik - Freistaat ...

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3,0 bewegten, die Veränderungen zum Vorjahr<br />

sehr gering sind und generell eine sinkende<br />

Tendenz vorliegt, die ab 2002 jedoch<br />

so gering ist, dass man von einem konstanten<br />

Niveau ausgehen kann.<br />

Bemerkenswert ist, dass die Entwicklung der<br />

Erwerbstätigenquote der 55- bis unter 65-<br />

Jährigen weiter entgegen dem Trend verlaufen<br />

ist. Der Steigerung 1999 bis 2005 um fast<br />

sieben Prozentpunkte steht eine Verringerung<br />

der auf alle Einwohner Sachsens bezogenen<br />

Erwerbstätigenquote um 0,6 Prozentpunkte<br />

gegenüber.<br />

Aktualisierung der Ergebnisse 2006 bis<br />

2020<br />

Die Berechnungen des Verhältnisses der<br />

Berufseinsteiger zu den Berufsaussteigern<br />

für den Zeitraum 2006 bis 2020 wurden bereits,<br />

wie oben erwähnt, in dieser <strong>Zeitschrift</strong><br />

publiziert. [1] Die damalige Ursache für die<br />

Fokussierung auf diesen Zeitraum war ein<br />

artikulierter Bedarf an Informationen zur<br />

zukünftigen Beschäftigungsentwicklung in<br />

Sachsen und die Nutzung der Ergebnisse der<br />

4. Regionalisierten Bevölkerungsprognose<br />

für den <strong>Freistaat</strong> Sachsen zur Bearbeitung<br />

dieser Fragestellung. Die Ergebnisse wurden<br />

in zwei Fachvorträgen durch den Autor vorgestellt.<br />

[2]<br />

Neben den Informationen zur Bevölkerung<br />

floss in die Berechnungen auch die Erwerbstätigenquote<br />

ein, hier speziell für die Bevölkerung<br />

im Alter von 55 bis unter 65 Jahren. 7)<br />

Für den Zeitraum ab 2007 lagen diese zum<br />

damaligen Berechnungszeitpunkt nicht vor,<br />

so dass der Wert von 2006 für den Zeitraum<br />

bis 2020 zu Grunde gelegt wurde. Nach dem<br />

Vorliegen der Erwerbsquote für 2007 und<br />

2008 steht die Frage, inwieweit eine Aktualisierung<br />

der Ergebnisse notwendig ist.<br />

Wie oben bereits dargestellt, weist die Erwerbstätigenquote<br />

der Personen im Alter<br />

von 55 bis unter 65 Jahren seit 19<strong>94</strong> eine fast<br />

kontinuierlich steigende Tendenz auf und<br />

entwickelt sich damit anders als die Erwerbstätigenquote<br />

für die anderen Altersgruppen<br />

bzw. für Sachsen insgesamt (vgl. Abb. 3). Das<br />

wird besonders deutlich, betrachtet man die<br />

Entwicklung seit dem Jahr 2000. Während<br />

sich die Erwerbstätigenquote insgesamt bis<br />

2008 um 7,5 Prozent steigerte, erhöhte sich<br />

diese der 55- bis unter 65-Jährigen um 60,9<br />

Prozent. Wie Abbildung 4 zeigt, ist fast der<br />

gesamte Zuwachs der Erwerbstätigkeitsquote<br />

insgesamt auf diese Altersgruppe zurückzuführen.<br />

Der Zuwachs gegenüber 2006,<br />

dem Jahr, das den bisherigen Berechnungen<br />

zugrunde gelegt wurde, beträgt für diese<br />

Altersgruppe 19,0 Prozent. Es wird deutlich,<br />

dass diese Entwicklung eine Aktualisierung<br />

der Berechnungen notwendig macht.<br />

Bezüglich der Annahmen für die Erwerbstätigenquote<br />

für den Zeitraum bis 2020<br />

ergeben sich bei dieser Aktualisierung zwei<br />

Aspekte. Einerseits gibt es keine Anzeichen,<br />

dass die seit 19<strong>94</strong> zu beobachtende Tendenz<br />

eines fast kontinuierlichen Anstieges für die<br />

55- bis unter 65- Jährigen in den Folgejahren<br />

nicht anhalten wird. 8) Damit wäre es<br />

denkbar, für die Berechnungen bis 2020 von<br />

einer ansteigenden Erwerbstätigenquote<br />

auszugehen. Andererseits ist eine Abschwächung<br />

dieser Tendenz sehr wahrscheinlich<br />

und man muss davon ausgehen, dass sich<br />

eine Fortschreibung der bisherigen Entwicklung<br />

kaum realisieren wird. Unter diesem<br />

Gesichtspunkt werden die Berechnungen<br />

bis 2020 mit der Erwerbstätigenquote<br />

für 2008 durchgeführt und man nimmt in<br />

Kauf, dass, wenn sie weiter steigt, das Verhältnis<br />

der Berufseinsteiger zu den Berufsaussteigern<br />

für die Jahre nach 2008 etwas<br />

zu pessimistisch geschätzt wird. Außerdem<br />

wurden für die Jahre 2006 bis 2008 anstatt<br />

der Prognosewerte die tatsächlichen Bevölkerungszahlen<br />

zugrunde gelegt. Diese lagen<br />

bei der ersten Publikation zu diesem Thema<br />

noch nicht vor. Die Ergebnisse sind in Tabelle<br />

4 dargestellt.<br />

Es zeigt sich, dass die in [1] aufgezeigten<br />

grundlegenden Tendenzen auch hier erkennbar<br />

sind. Auf der Basis der aktualisierten Datenlage<br />

lassen sich die folgenden Aussagen<br />

ableiten, wobei sich bei der Einschätzung<br />

wiederum hauptsächlich auf die Ergebnisse<br />

für die Intervalle II und III bezogen wird.<br />

Im Zeitraum 2006 bis 2009 kann man davon<br />

ausgehen, dass auf jeden Berufsaussteiger<br />

etwa zwei Berufseinsteiger entfallen,<br />

wobei eine leicht fallende Tendenz in diesem<br />

Zeitraum erkennbar ist.<br />

Für den Zeitraum <strong>2010</strong> bis 2013 haben<br />

die Ersatzkoeffizienten eine stark fallende<br />

Tendenz und die Zahlen der Berufseinsteiger<br />

und ‐aussteiger werden sich 2011 ungefähr<br />

angeglichen haben. Bis 2013 ist zu erwarten,<br />

dass 100 Berufsaussteigern noch etwa<br />

70 bis 80 Berufseinsteiger gegenüberstehen<br />

werden.<br />

Für den Zeitraum 2013 bis 2020 haben<br />

die Ersatzkoeffizienten eine leicht steigende<br />

Tendenz. 2018 werden die Zahlen der Berufsein-<br />

und ‐aussteiger, wie schon 2011, in etwa<br />

identisch sein. Für die Folgejahre bis 2020 ist<br />

keine Veränderung zu erwarten.<br />

Generell stellt sich die Frage nach den Abweichungen<br />

zwischen den ursprünglichen<br />

und den aktualisierten Berechnungen. Da die<br />

Berechnungen für 2006 natürlich auch bei<br />

der Aktualisierung mit der Erwerbstätigenquote<br />

für dieses Jahr durchgeführt wurden,<br />

ergab sich keine Abweichung. Für die folgenden<br />

Jahre haben sich die Ersatzkoeffizienten<br />

verringert. Die Abweichungen liegen für die<br />

Mehrzahl der Jahre und bei Betrachtung aller<br />

Zeitintervalle bei 0,2, als Maximalwert wurde<br />

0,4 für 2008 und 2009 in den Intervallen II<br />

und III ermittelt.<br />

Damit zeigte sich, dass die Neuberechnung<br />

der Ersatzkoeffizienten auf der Basis der<br />

7) Ab 1. Januar 2005 wurde das Erhebungskonzept des Mikrozensus<br />

von einer festgelegten Berichtswoche im April auf<br />

eine kontinuierliche Erhebung während des ganzen Jahres<br />

umgestellt. Es ist davon auszugehen, dass der Einfluss auf die<br />

betrachteten Erwerbstätigkeitsquoten zu vernachlässigen ist.<br />

8) Dies bezieht sich auf die rein mathematische Betrachtung der<br />

Entwicklung. Unter Beachtung der ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

ist anzunehmen, dass die in den letzten Jahren<br />

realisierten politischen Maßnahmen, die ein vorzeitiges Ausscheiden<br />

aus dem Arbeitsleben erschweren, diese Entwicklung<br />

mit verursachten. Das Greifen dieser Maßnahmen, als deren<br />

vorläufig letzte wohl das Auslaufen der finanziellen Unterstützung<br />

der Altersteilzeit zum 31. Dezember 2009 durch die<br />

Bundesagentur für Arbeit anzusehen ist, dürfte wohl auch zur<br />

Verlangsamung des Wachstums der Erwerbstätigenquote für<br />

diese Altersgruppe in der Zukunft führen. Perspektivisch ist<br />

aber davon auszugehen, dass sich die Erhöhung des Renteneintrittsalters<br />

ab 2012 wieder steigernd auf die Erwerbstätigenquote<br />

der 55- bis unter 65-Jährigen auswirkt.<br />

Copyright Statistisches Landesamt des <strong>Freistaat</strong>es Sachsen | <strong>Statistik</strong> in Sachsen 1/<strong>2010</strong> | 55

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