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Zeitschrift 1/2010 [Download,*.pdf, 3,94 MB] - Statistik - Freistaat ...

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Dr. Bernd Richter<br />

Zum Verhältnis von Berufseinsteigern zu<br />

Berufsaussteigern in Sachsen 1991 bis 2020<br />

Vorbemerkung<br />

Die Fragestellung, welchen Einfluss die demografischen<br />

Veränderungen auf die Erwerbstätigkeit<br />

der sächsischen Bevölkerung haben<br />

werden, hat eine besondere Bedeutung für die<br />

zukünftige Entwicklung vieler Bereiche des<br />

gesellschaftlichen Lebens in Sachsen. Direkt<br />

mit dem Grad der Erwerbstätigkeit verbunden<br />

ist z. B. die Intensität der Inanspruchnahme<br />

des sozialen Sicherungssystems bei Arbeitslosigkeit.<br />

Aber auch dessen Finanzierung sowie<br />

die Finanzierung weiterer Komponenten des<br />

sozialen Sicherungssystems wie Kranken-,<br />

Pflege-, oder Rentenversicherung stehen in<br />

direktem Zusammenhang mit der Anzahl der<br />

erwerbstätigen Personen und den durch deren<br />

berufliche Tätigkeit erwirtschafteten Beiträgen<br />

zur sozialen Sicherung.<br />

In einem Beitrag dieser <strong>Zeitschrift</strong> wurden<br />

auf der Basis der vorhandenen statistischen<br />

Informationen, insbesondere zur zukünftigen<br />

Entwicklung der Bevölkerung, grundlegende<br />

Tendenzen für die Entwicklung des Arbeitsmarktes<br />

in Sachsen aufgezeigt. [1] Es wurde<br />

festgestellt, dass es im Vergleich zu 2005 im<br />

Jahre 2020 auf Grund der demografischen<br />

Entwicklung fast eine halbe Million Personen<br />

weniger geben wird, die potenziell für eine<br />

berufliche bzw. Erwerbstätigkeit zur Verfügung<br />

stehen, und dass diese Personen einen<br />

fast drei Jahre höheren Altersdurchschnitt<br />

haben werden.<br />

Weiterhin konnte festgestellt werden, dass<br />

2006 auf jeden Berufsaussteiger mehr als<br />

zwei potenzielle Berufseinsteiger 1) kamen<br />

und dass sich dieses Verhältnis drastisch<br />

verringern wird, so dass ab 2013 auf jeden<br />

Berufsaussteiger nur wenig mehr als ein potenzieller<br />

Berufseinsteiger kommen wird. 2)<br />

Die Chancen und Herausforderungen einer<br />

derart drastischen Veränderung dieses Verhältnisses<br />

lassen sich jedoch noch besser einschätzen,<br />

wenn die Blickrichtung nicht nur in<br />

die Zukunft gerichtet ist, sondern auch die zur<br />

Verfügung stehenden Informationen über die<br />

bisherige Entwicklung mit genutzt werden. In<br />

Ergänzung der bereits durchgeführten und<br />

publizierten Schätzung des Verhältnisses der<br />

Berufseinsteiger zu den Berufsaussteigern für<br />

die Periode 2006 bis 2020 werden in diesem<br />

Beitrag die Berechnungen für den Zeitraum<br />

1990 bis 2005 vorgestellt.<br />

Im zweiten Teil werden die bereits publizierten<br />

Ergebnisse für die Periode 2006 bis<br />

2020 aktualisiert. Die bisher durchgeführten<br />

Berechnungen für diese Periode fußten auf<br />

der für das Jahr 2006 ermittelten Erwerbstätigenquote.<br />

Da nun aktuelle Werte für 2007<br />

und 2008 vorliegen, fließen diese Informationen<br />

in die Berechnungen ein.<br />

Tab. 1 Personen im Alter von 18 und<br />

64 Jahren 1990 bis 2005<br />

Jahr<br />

Personen im Alter von<br />

18 64<br />

Jahren<br />

1990 53 284 49 625<br />

1991 46 892 49 167<br />

1992 45 348 53 602<br />

1993 46 556 55 032<br />

19<strong>94</strong> 49 837 55 049<br />

1995 57 701 50 068<br />

1996 59 717 47 079<br />

1997 60 015 46 510<br />

1998 61 990 58 416<br />

1999 60 080 61 907<br />

2000 60 384 61 304<br />

2001 58 205 61 211<br />

2002 57 322 65 755<br />

2003 56 963 71 253<br />

2004 55 817 71 771<br />

2005 56 638 68 954<br />

Methodik<br />

Die Schätzung des Verhältnisses der Berufseinsteiger<br />

zu den Berufsaussteigern erfolgt<br />

durch Berechnung der Ersatzkoeffizienten<br />

für die Jahre 1991 bis 2005. Der methodische<br />

Hintergrund dazu wurde in [1] ausführlich<br />

dargestellt und wird hier nicht wiederholt.<br />

1) Als Berufeinsteiger werden hier Personen bezeichnet, welche<br />

nach Abschluss der schulischen Ausbildung einen Berufseinstieg<br />

in Form von einer Berufsausbildung oder Anstellung suchen.<br />

Die Personen, die das Abitur abgelegt haben und danach<br />

ein Studium aufnehmen, werden nicht gesondert betrachtet.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass diese nach Abschluss des<br />

Studiums zeitversetzt ebenfalls einen Einstieg ins Berufsleben<br />

anstreben. Als Berufsausteiger werden Personen bezeichnet,<br />

die aus Altersgründen aus dem Berufsleben ausscheiden.<br />

2) Betrachtet wird hier die sächsische Bevölkerung. Eingeschlossen<br />

sind die Personen, die einer sozialversicherungspflichtigen<br />

Tätigkeit außerhalb von Sachsen nachgehen.<br />

52 | Copyright Statistisches Landesamt des <strong>Freistaat</strong>es Sachsen | <strong>Statistik</strong> in Sachsen 1/<strong>2010</strong>

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