Zeitschrift 1/2010 [Download,*.pdf, 3,94 MB] - Statistik - Freistaat ...
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Ina Helbig<br />
Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und<br />
Lebensbedingungen – Leben in Europa<br />
im Mitteldeutschen Verbund<br />
Vorbemerkung<br />
„Leben in Europa“ ist die deutsche Bezeichnung<br />
für die seit 2005 jährlich durchgeführte<br />
europäische Gemeinschaftsstatistik über Einkommen<br />
und Lebensbedingungen (EU-SILC).<br />
EU-SILC liefert EU-weit harmonisierte und<br />
damit vergleichbare Indikatoren (die sog.<br />
Laeken-Indikatoren) zur Messung von Armut<br />
und sozialer Ausgrenzung in der Europäischen<br />
Union. Die Ergebnisse geben Aufschluss über<br />
die Lebensbedingungen der Bevölkerung in<br />
der Europäischen Union und dienen als Basis<br />
für eine effiziente und zielgerichtete EU-<br />
Sozialpolitik.<br />
Ein wesentlicher Erhebungsinhalt ist die<br />
Erfassung der Einkommen von Personen<br />
und Haushalten, wobei die jeweiligen Bruttoeinkommensbestandteile<br />
als auch die<br />
darauf gezahlten Steuern und Sozialversicherungsbeiträge<br />
erfasst werden. Darüber<br />
hinaus werden Merkmale, die für die Messung<br />
von Lebensbedingungen von großer<br />
Bedeutung sind, wie Erwerbsstatus, Angaben<br />
über Bildung, Gesundheitszustand usw.<br />
erhoben. Für Haushalte werden Daten zur<br />
Haushaltszusammensetzung und zu den<br />
einzelnen Haushaltsmitgliedern (soziodemographische<br />
Daten), zur Wohnsituation,<br />
zu den Wohnkosten, zur finanziellen Situation<br />
des Haushalts (Selbsteinschätzung) sowie<br />
zur Ausstattung des Haushalts mit Gebrauchsgütern<br />
erfragt. Jährlich wechselnde<br />
Ad-hoc-Module erweitern das Erhebungsspektrum.<br />
Aus EU-SILC werden sowohl<br />
Querschnitts- als auch Längsschnittdaten<br />
ermittelt.<br />
Jeder Haushalt füllt einen Haushaltsfragebogen<br />
aus. Darüber hinaus muss jedes Haushaltsmitglied<br />
im Alter von 16 Jahren und<br />
mehr einen Personenfragebogen ausfüllen.<br />
Eine Vorgabe durch Eurostat war, die Auswahl<br />
der Haushalte über eine Zufallsauswahl<br />
zu sichern. Dies erfolgte in Deutschland<br />
schrittweise. Zunächst wurden drei Viertel<br />
der Haushalte als Quotenstichprobe und ein<br />
Viertel über eine Zufallsauswahl auf Basis<br />
der Dauerstichprobe (DSP) 1) ausgewählt. Die<br />
Haushalte werden über einen Zeitraum von<br />
vier Jahren befragt und nach einem Rotationsprinzip<br />
gelangen jährlich ein Viertel neue<br />
Haushalte aus der DSP in die Stichprobe. Das<br />
heißt, im Erhebungsjahr 2008 befanden sich<br />
ausschließlich zufällig ausgewählte Haushalte<br />
in der Stichprobe.<br />
Unter Federführung des Statistischen Bundesamtes<br />
beteiligten sich alle Bundesländer<br />
an der Erhebung. Rechtsgrundlage für die Erhebung<br />
ist die Verordnung (EG) Nr. 1177/2003<br />
des Europäischen Parlaments und des Rates<br />
in Verbindung mit ergänzenden Durchführungsverordnungen<br />
der Europäischen Kommission<br />
und dem Bundesstatistikgesetz<br />
(BStatG).<br />
Durchführung der Erhebung im Mitteldeutschen<br />
Verbund unter Federführung<br />
von Sachsen<br />
Auftrag und Ansatzpunkte der Kooperation<br />
Die Innenministerien und Amtsleiter der Statistischen<br />
Ämter der Länder Thüringen, Sachsen-Anhalt<br />
und Sachsen haben 2005 den<br />
Beschluss gefasst, die Arbeit für ausgewählte<br />
<strong>Statistik</strong>en zu bündeln und im Statistischen<br />
Verbund ihrer drei Länder durchzuführen. Ziel<br />
ist, Aufwände bei der Erstellung von <strong>Statistik</strong>en<br />
einzusparen und ausgewählte Arbeitsschritte<br />
an nur einer Stelle umzusetzen, um<br />
damit Rationalisierungseffekte zu erzielen.<br />
1) Die Dauerstichprobe befragungsbereiter Haushalte ist eine<br />
Auswahlgrundlage für freiwillige Befragungen der amtlichen<br />
<strong>Statistik</strong> bei Haushalten und Personen. Sie enthält Haushalte,<br />
die sich im Anschluss an die letzte Mikrozensusbefragung<br />
(Auskunftspflicht) zur regelmäßigen Teilnahme an freiwilligen<br />
Erhebungen der amtlichen <strong>Statistik</strong> bereit erklärt haben<br />
40 | Copyright Statistisches Landesamt des <strong>Freistaat</strong>es Sachsen | <strong>Statistik</strong> in Sachsen 1/<strong>2010</strong>