Zeitschrift 1/2010 [Download,*.pdf, 3,94 MB] - Statistik - Freistaat ...
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Abb. 2 Interpretationsbeispiele für den<br />
Ersatzkoeffizienten<br />
Ersatzkoeffizient = 1<br />
Ersatzkoeffizient > 1<br />
Ersatzkoeffizient = 2<br />
Ersatzkoeffizient < 1<br />
Zahlen der Berufseinsteiger<br />
und Berufsaussteiger<br />
sind identisch.<br />
Zahl der Berufseinsteiger<br />
ist größer als die Zahl<br />
der Berufsaussteiger.<br />
Es gibt doppelt so viele<br />
Berufseinsteiger wie<br />
Berufsaussteiger.<br />
Zahl der Berufseinsteiger<br />
ist kleiner als die Zahl<br />
der Berufsaussteiger.<br />
den Koeffizienten desselben Jahres, welche<br />
auf der Basis der Intervalle II und III berechnet<br />
wurden. Es zeigte sich, dass die Einbeziehung<br />
mehrerer Altersjahrgänge in die Schätzung<br />
das Ergebnis objektiviert. Bei der folgenden<br />
Einschätzung der Entwicklung seit 1995 wird<br />
sich deshalb auf den Verlauf der Ersatzkoeffizienten<br />
der Intervalle II und III konzentriert.<br />
Generell standen im gesamten Betrachtungszeitraum<br />
jedem Berufsaussteiger mindestens<br />
zwei, meist aber deutlich mehr Berufsanfänger<br />
gegenüber. Dabei lassen sich drei grundlegende<br />
Perioden unterscheiden.<br />
Der Zeitraum 1991 bis 1993 ist gekennzeichnet<br />
durch ein sehr hohes Niveau der<br />
Ersatzkoeffizienten. Kamen 1991 auf jeden<br />
Berufsaussteiger etwa drei Berufseinsteiger,<br />
so steigerte sich dieses Verhältnis in den<br />
Folgejahren enorm bis auf weit über fünf im<br />
Jahre 1993.<br />
Tab. 3 Erwerbstätigenquote 1) 1991 bis 2008 nach Altersgruppen (in Prozent)<br />
Ergebnisse des Mikrozensus<br />
Jahr Insgesamt 2) von … bis unter … Jahren<br />
Davon der Personen im Alter<br />
15 - 25 25 - 55 55 - 65 65 und mehr<br />
1991 48,3 63,1 87,9 32,3 0,9<br />
1992 42,6 58,5 80,0 18,5 0,8<br />
1993 40,8 52,3 77,7 16,1 0,7<br />
19<strong>94</strong> 41,7 51,0 78,2 21,9 0,9<br />
1995 43,1 50,6 79,9 27,7 1,1<br />
1996 43,0 51,2 79,5 30,0 1,0<br />
1997 42,3 49,3 77,7 30,7 1,2<br />
1998 41,8 48,4 76,8 31,2 1,2<br />
1999 43,5 50,9 79,1 33,3 1,2<br />
2000 42,9 48,6 78,7 32,7 1,2<br />
2001 42,5 47,4 77,5 33,2 1,2<br />
2002 41,7 44,6 76,1 33,5 1,3<br />
2003 41,7 45,7 75,7 33,8 1,4<br />
2004 41,2 42,4 74,7 36,1 1,6<br />
2005 42,9 42,8 75,9 40,2 1,8<br />
2006 43,8 44,3 76,9 44,2 1,8<br />
2007 45,2 48,2 79,2 47,5 2,1<br />
2008 46,1 50,6 79,8 52,6 2,0<br />
Damit spiegeln die Ersatzkoeffizienten die<br />
reale wirtschaftliche Situation dieser Zeit<br />
wider. Infolge der wirtschaftlichen Veränderungen<br />
Anfang der 1990er Jahre fielen viele<br />
Arbeitsplätze und die damit verbundenen Erwerbsmöglichkeiten<br />
weg. Die auf alle Einwohner<br />
Sachsens bezogene Erwerbstätigenquote<br />
sank von 48,3 Prozent 1991 auf 40,8 Prozent<br />
zwei Jahre später. Die für die Personen im Alter<br />
von 55 bis unter 65 Jahren lag mit 32,3<br />
Prozent schon 1991 auf einem sehr niedrigen<br />
Niveau und verringerte sich bis auf 16,1 Prozent<br />
1993 (vgl. Tab. 3). 6) Entsprechend sank<br />
die Anzahl der durch Berufsausstieg freiwerdenden<br />
Arbeitsplätze drastisch, während die<br />
Anzahl der Berufseinsteiger rein demografisch<br />
bedingt ist, somit nicht von dieser wirtschaftlichen<br />
Situation beeinflusst wurde, und<br />
sich de facto kaum veränderte.<br />
Nach dem absoluten Maximum der Ersatzkoeffizienten<br />
1993 weisen diese im Zeitraum<br />
19<strong>94</strong> bis 1998 eine sinkende Tendenz auf.<br />
1998 wurde wieder das Niveau von 1991 erreicht.<br />
Diese Verbesserung der Situation spiegelt die<br />
in diesen Jahren verbesserte Beschäftigtensituation<br />
der älteren Arbeitnehmer wider. Die<br />
Erwerbstätigenquote der 55- bis unter 65-<br />
Jährigen stieg von 21,9 Prozent 19<strong>94</strong> auf 31,2<br />
Prozent 1998 an. Damit unterschied sie sich<br />
vom allgemeinen Trend. Die auf alle Einwohner<br />
Sachsens bezogene Erwerbstätigenquote<br />
blieb in diesem Zeitraum fast konstant. Sie<br />
betrug 41,7 Prozent im Jahre 19<strong>94</strong>, stieg im<br />
Folgejahr auf 43,1, Prozent und sank bis 1998<br />
wieder auf 41,8 Prozent.<br />
Charakteristisch für den Zeitraum 1999 bis<br />
2005 ist, dass die Mehrzahl der Ersatzkoeffizienten<br />
sich im Intervall zwischen 2,5 und<br />
1) Anteil der Erwerbstätigen je 100 der Bevölkerung der jeweiligen Altersgruppe<br />
2) Die Ergebnisse gelten für die Gesamtbevölkerung ohne Alterseinschränkung, d. h. in der Berechnung<br />
sind auch Personen unter 15 Jahren enthalten.<br />
6) Sicher spielt hier auch eine Rolle, dass der Gesetzgeber durch<br />
arbeitsmarktpolitische Instrumente wie das Vorruhestandsbzw.<br />
Altersübergangsgeld das Ausscheiden von Personen<br />
gerade dieser Altersgruppe aus dem Erwerbsleben förderte.<br />
54 | Copyright Statistisches Landesamt des <strong>Freistaat</strong>es Sachsen | <strong>Statistik</strong> in Sachsen 1/<strong>2010</strong>