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Das Leben, der Tod und dazwischen der Aldi - Andreas Donder ...

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erst das Licht <strong>der</strong> Welt sehen <strong>und</strong> werden<br />

abgetrieben. Was inzwischen zu einem deutlichen<br />

Männerüberschuss geführt hat. Laut Statistik<br />

kommen auf 1.000 Männer nur noch 927 Frauen.<br />

<strong>Das</strong> gleiche gilt auch in Indien. Wie ich in "The Times<br />

of India", vom 5.1.04, lese: "The girl child is seen as<br />

embarrassment or a curse. The district (north Andrah<br />

Pradesh) is however trying to clean up its image."<br />

Eine Plakat-Aktion mit dem Text "Conduct Of Sex<br />

Determination Test / Disclosure Of Sex Of The<br />

Foetus Is Prohibited. Disclosed Persons And<br />

Requested Persons. Both Are Punishable." weist<br />

darauf hin das es illegal ist, das Geschlecht vor <strong>der</strong><br />

Geburt festzustellen. Bloß halten wird sich kein Arzt<br />

dran. Die Einkommensquelle ist zu lukrativ.<br />

Erstaunlich wie sich diese männerfixierte Haltung in<br />

unserem internationalen Clubdorf wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

Annett <strong>und</strong> Susann erzählen heute, dass sie an <strong>der</strong><br />

Bar von den Kellnern ignoriert werden. Doch sobald<br />

ein Mann mit an ihrem Tisch sitzt, kommt <strong>der</strong> Kellner<br />

<strong>und</strong> fragt allerdings den einen Mann nach seinen<br />

Wünschen. Ohne die vier Frauen zu beachten. Nach<br />

indischer Auffassung haben sie vielleicht keine<br />

Wünsche. O<strong>der</strong> können kein Trinkgeld geben. O<strong>der</strong><br />

trinken nicht. O<strong>der</strong> dürfen nicht wissen, was sie<br />

wollen.<br />

Neugierig waren die Hotel-Angestellten allein über<br />

die Tatsache, dass Annett <strong>und</strong> Susann ohne<br />

männliche Begleitung reisen. <strong>Das</strong> kann wohl nur<br />

bedeuten, dass sie lesbisch sind. Was wohl über die<br />

vier allein reisenden Männer eines österreichischen<br />

Kegelclubs gedacht wird?<br />

UNTERWEGS ALS KARMA-RAUPE.<br />

Abends bin ich beim buddhistischen Mönch<br />

Reverend Nande auf dem kleinen Hügel an <strong>der</strong><br />

Mündung des Flusses, gleich neben unserem Hotel.<br />

200 Öllampchen beleuchten die sehr gepflegte<br />

Gartenanlage um einen kleinen Buddha-Schrein. Ich<br />

sitze dort mit Hans, einem ehemaligen Kapitän <strong>und</strong><br />

seiner Frau. Die auch in einem <strong>der</strong> Hotels in <strong>der</strong><br />

Nähe wohnen. Der Reverend führt uns durch eine<br />

kleine Meditation. Wir sollen auf den Atem achten.<br />

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