Das Leben, der Tod und dazwischen der Aldi - Andreas Donder ...

Schattenanteile. Das klassische Bild aus den Mythen
ist die Sphinx - übersetzt die Würgerin. Ödipus mußte
ihr "Halslöserätsel" lösen. Bevor er in die Stadt
einzieht. Er mußte sich selbst aus der Schlinge der
Angst befreien. "Was hat am morgen vier Beine, am
Mittag zwei und am abend drei?" In den
unterschiedlichen Stadien des Lebens bleibt der
Mensch ein Mensch. Der Körper wandelt sich.
Ich behaupte, er hatte keine Angst. Die hatte er
schon vorher besiegt. Er wußte die Antwort auf die
Frage nach dem Menschen sofort.
DER MORGEN DANACH
Am nächsten Morgen ist alles anders. Bin ich anders.
Meine Welt ist anders. Bereichert um eine völlig neue
Dimension des Lebens. Die ich vorher nicht mal
erahnt habe.
Ich habe meine Unschuld verloren. Im Hinblick auf
eine doch recht naive Sichtweise. Zu denken ich sei
mein Körper ist jetzt ein völlig absurder Gedanke. Ich
lebe in meinem Körper. Offensichtlich in einer Art
Schutzhöhle, die mich abschirmt von weiteren
Dimensionen des Daseins. Ich kann jetzt
unterscheiden in existenziellen Kategorieren - Leben,
Tod, Geist, Materie, Macht, Ohnmacht etc. Die
Dualität ist mir existenziell bewußt geworden. Und
damit bin ich raus aus dem Garten der Naivität.
Wir wollen abreisen. Es regnet, und ich sehe von der
Veranda des Hotels den Felsen der Elephant Cave,
der jetzt wirklich wie ein Elephantenkopf inmitten des
Grüns herausglänzt im tropischen Dauerregen. Auch
ein Topos aus dem Mythos: Wenn der Dämon, die
Personifikation der Angst, besiegt ist, fängt es an zu
regnen.
Ich will noch mal zum Yogi gehen bevor unser Bus
fährt. Wir leihen uns vom Hotel einen Regenschirm
und gehen zur Elephant Cave.
Ich schildere ihm die Erfahrungen der letzten Nacht.
Und konfrontiere ihn mit meiner Angst vor
Manipulation. Er hört ungerührt zu. Und reagiert
nicht. Kein Kommentar. Einige Jugendliche aus dem
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