Das Leben, der Tod und dazwischen der Aldi - Andreas Donder ...

Inhalte werden einfach "überspielt". Von Sender auf
Empfänger. Von Lehrer auf Schüler.
Am nächsten Morgen sagen wir ihm unsere Pläne.
Dass wir unseren geplanten Aufenthalt verkürzen und
zwei Tage früher abreisen. "Wir sind mit dem Yoga-
Kurs noch nicht fertig," sagt er, "aber macht nichts.
Wir werden beschleunigen." Das tun wir allerdings.
BUM BUM´S ZAUBERTRANK
In der nächsten Nacht teilen sich Martina und ich eine
seiner grünen Pflanzen-Kugeln. Die er im Wasserglas
auflöst. Wir trinken den Mix. Schmeckt unspektakulär.
Während wir uns eine Portion teilen, nimmt er locker
15 Kugeln in der Größe von Tischtennisbällen. „Ich
habe es mit meinem Guru abgesprochen,“ erläutert
er. Irgendein Shankara, der schon uralt ist und zu
dem er eine transzendentale Standleitung pflegt, "Ihr
könnt das gefahrlos einnehmen."
„Aber geht zurück ins Hotel, bevor die Wirkung
einsetzt.“ Wir gehen den Weg am See zurück ins
Hotel. Kaum liegen wir im Bett setzt die Wirkung ein.
Bei mir mit zügelloser Heiterkeit, Lachen und
Herumtollen. Mein Geist wird frei und gelöst.
Während Martina müde wird und in einen
besinnungslosen Schlaf fällt.
Bei mir nimmt die Wirkung zu. Mein Körper beginnt
alle gelernten Yogaübungen automatisch und völlig
mühelos auszuführen, die wir in den letzten Tagen
gelernt haben. Es ist absolut faszinierend. Ich schaue
dem Vorgang zu, ohne das ich eigene
Anstrengungen unternehmen müßte. Ich fühle mich
sehr heiter und gelöst. Mein Atem beginnt ganz
harmonisch zu fließen. So als würde ich von außen
beatmet werden. Ich fühle mich als Geschöpf Gottes.
Ich bin eine Hülle. Atem fließt in mich. Oder bin ich
der Atem und der Körper ist ein Hohlraum, in dem
Atem wohnt? Der Atman wohnt. Atem und der
Sanskrit-Begriff Atman für das transzendentale Selbst
sind nicht von ungefähr sehr ähnlich.
Als würden Perlen auf einer Kette aufgereiht, rutscht
alles an seinen Bestimmungsort. Disharmonien
werden gestimmt. Mein Steißbein, das durch einen
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