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Das Leben, der Tod und dazwischen der Aldi - Andreas Donder ...

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meines Körpers liegt. Alle Sinne sind jetzt in die<br />

innere Welt gerichtet. Wie Antennen. Die Welt des<br />

Körpers ist jetzt die äußere Welt <strong>und</strong> verlöscht.<br />

Ich habe meinen Körper fast ganz verlassen. Habe<br />

mich herausgebogen. Die körperidentifizierte Version<br />

meines <strong>Leben</strong>s verliert ihre Dominanz zugunsten<br />

einer an<strong>der</strong>en Dimension. Einer bisher komplett<br />

unbekannten Dimension. Eine an<strong>der</strong>e Stufe von<br />

Materie. Etwas feiner. Wie eine identische Innenform.<br />

Die Identität mit meinem Körper ist fast aufgehoben.<br />

In Vergessenheit versunken wie in einen Traum. Nur<br />

noch mein Ich-Gefühl, ein Sinn für ein Ich, ein Punkt<br />

im Verstand gegründet, erinnert mich daran. Ich bin<br />

nicht mein Körper! Eine sensationelle Entdeckung.<br />

Der Körper bin nicht ich. <strong>Das</strong> ist etwas Kreiertes. Ich<br />

bin <strong>der</strong> Bewohner <strong>und</strong> kann gehen. Als <strong>der</strong><br />

Abnabelungsprozeß die Kehle erreicht, dämmern<br />

Ängste. Sterbe ich? Werde ich geboren? Der<br />

Verstand schaltet sich ein <strong>und</strong> beginnt abzuwägen,<br />

zu projizieren. Hingabe versus Aufgabe. Soll ich ganz<br />

loslassen? Meine Schutzhülle verlassen? Mich<br />

ungeschützt einer unbekannten Dimension<br />

anvertrauen. Es ist mir ein Rätsel, das ich in diesem<br />

Moment nicht lösen kann. In den letzten 20 Jahren<br />

bin ich zahllose Lösungsprozesse durchlaufen.<br />

unterschiedlicher Intensität. Manche kann ich<br />

zulassen, an<strong>der</strong>e nicht.<br />

KANN EIN KEHLKOPF DENKEN?<br />

Ich „hänge“ an <strong>der</strong> Spitze meines Kehl-Kopfes fest.<br />

Auch ein Kopf, <strong>der</strong> denken kann. Im Nachinein<br />

betrachtet, ist es genau <strong>der</strong> Punkt, <strong>der</strong> mir Tage<br />

zuvor vom Yogi gezeigt wurde, <strong>der</strong> Haken, an dem<br />

jetzt alles hängt. Der einzige Verknüpfungspunkt, <strong>der</strong><br />

noch Kontakt hält mit meinem physischen Körper.<br />

Nun beginnt ein inneres Zwiegespräch, ein Hin <strong>und</strong><br />

Her von Ja <strong>und</strong> Nein. Darüber geht die Energie<br />

verloren. Der Prozeß ist gestoppt. Der Biss in <strong>der</strong><br />

Kehle stecken geblieben. Adams Apfelbiss steckt im<br />

Hals. Ein Konflikt von Unschuld <strong>und</strong> Schuld. Als wenn<br />

ich in seiner Schuld stehen würde. Und die abdienen<br />

muss. Meine Freiheit verliere. Und eine Abhängigkeit<br />

gewinne, eine Geb<strong>und</strong>enheit in einer an<strong>der</strong>en Welt.<br />

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