Das Leben, der Tod und dazwischen der Aldi - Andreas Donder ...
Das Leben, der Tod und dazwischen der Aldi - Andreas Donder ...
Das Leben, der Tod und dazwischen der Aldi - Andreas Donder ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
zunächst wenig. Denn die Angst bleibt <strong>und</strong> die<br />
Energiezustände ebenso.<br />
<strong>Das</strong> wohl außergewöhnlichste passiert mir vor<br />
Shakey´s Pizzeria. Wir gehen über einen öffentlichen<br />
Platz. Zur Mittagszeit. Plötzlich ist mein Körper<br />
lichtdurchflutet <strong>und</strong> ganz transparent. Ich kann nach<br />
innen <strong>und</strong> nach außen in jede Richtung gleichzeitig<br />
blicken. Als würde ich von außen auf mich <strong>und</strong> von<br />
innen aus mir heraus schauen. Ich bin komplett<br />
transzendiert. Kein Körpergefühl. Ich sehe mich von<br />
außen <strong>und</strong> kann zugleich r<strong>und</strong>um wahrnehmen.<br />
Allumfassendes dezentrales <strong>und</strong> vor allem<br />
körperloses Wahrnehmen.<br />
Etwa 200 Meter entfernt auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite des<br />
Platzes steht <strong>der</strong> Yogi <strong>und</strong> schaut mich an. Er sieht<br />
aus wie ein Obdachloser, in Lumpen gekleidet. Eine<br />
Illusion? Martina sieht ihn aber auch. Ich sehe <strong>und</strong><br />
will nicht wahr haben, was ich sehe. Einfach<br />
weitergehen, denke ich.<br />
Pizza Quattro Staggioni <strong>und</strong> Bier erscheinen mir die<br />
gesün<strong>der</strong>e Alternative. Dieser Seite gebe ich den<br />
Vorrang gegenüber <strong>der</strong> spirituellen Sogkraft.<br />
Zwischen diesen Polen werde ich noch Jahre hin <strong>und</strong><br />
herkämpfen. Ein Befreiungskampf. Freiheit von<br />
beiden Seiten. Erst das ist echte Unabhängigkeit. Die<br />
Freiheit von religiösen Welten <strong>und</strong> die Freiheit von<br />
Markenwelten.<br />
WEITER NACH CHINA<br />
Nach eine Woche im Konsumwun<strong>der</strong>land Hongkong<br />
verlassen wir die Stadt mit Ziel China. Damals<br />
brauchte man noch für jeden Ort ein geson<strong>der</strong>tes<br />
Visum. Die Stimmung än<strong>der</strong>t sich etwas. Hier gibt es<br />
keinen religiösen Geist, <strong>der</strong> lebendig ist. Mir gefällt es<br />
hier nicht. Eine dumpfe Atmosphäre. Glotzende<br />
Augen. Wir reisen die Küste entlang bis auf die Insel<br />
Hainan. Im Golf von Tonking. Eigentlich dürften wir<br />
hier nicht sein. Dafür reichen unsere Visa nicht. Aber<br />
es hin<strong>der</strong>t uns keiner. Am Strand von Hainan schlägt<br />
direkt neben uns eine Kugel in den Sand ein. Ein<br />
Irrläufer vom Truppenübungsplatz gleich nebenan ?<br />
O<strong>der</strong> ein Warnschuss des Schicksals?<br />
78