Novemberpogrom - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013 4<br />
<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />
Foto: HBF / Carina Karlovits<br />
Pressegespräch der beiden Staatsoberhäupter Viktor Janukowytsch (l.) und Heinz Fischer im Maria Theresien-Zimmer<br />
präsidentin Barbara Prammer, in dessen Mittelpunkt<br />
die künftige europapolitische Ausrichtung<br />
der Ukraine im Lichte der aktuellen<br />
Entscheidung des Kiewer Parlaments gegen<br />
die Enthaftung Julia Timoschenkos stand,<br />
sein Land bleibe auch weiterhin auf EU-Integrationskurs,<br />
die Annäherung sei alternativlos.<br />
Prammer begrüßte ausdrücklich die Integrationsbemühungen<br />
und drückte ihre<br />
Hoffnung auf eine konstruktive Lösung in<br />
der Frage des Assoziierungsabkommens mit<br />
der EU aus.<br />
Sein Land habe ein großes Stück auf dem<br />
Weg der Reformen zurückgelegt und die<br />
Rechtsordnung in den Bereichen Wirtschaft,<br />
Menschenrechte und Demokratie an die EU-<br />
Standards angepaßt, betonte Janukowytsch,<br />
der keine Alternativen zur Annäherung der<br />
Ukraine an die Europäische Union sah. Umso<br />
bedauerlicher sei es, daß nun die Causa<br />
Timoschenko ins Zentrum der Diskussion<br />
über die EU-Integration gerückt sei. Janukowytsch<br />
sprach in diesem Zusammenhang<br />
von einem großen Schaden für die Ukraine<br />
in ihren Beziehungen zur EU und meinte, es<br />
würden viele falsche Informationen über den<br />
Fall in Umlauf gebracht. Tatsache sei, daß<br />
die ehemalige Regierungschefin wegen Straftaten<br />
vor Gericht stehe, für die ihre Geschäftspartner<br />
in anderen Staaten zum Teil bereits<br />
rechtskräftig verurteilt worden seien. Die<br />
Menschen in der Ukraine jedenfalls seien<br />
mehrheitlich gegen eine Verabschiedung des<br />
Enthaftungsgesetzes.<br />
Janukowytsch berichtete bei seinem Besuch<br />
im Parlament aber auch von der<br />
schwierigen wirtschaftlichen und sozialen<br />
Lage in der Ukraine vor dem Hintergrund<br />
des, wie er sagte, enormen Drucks, den Rußland<br />
– vor allem in der Frage der Gaslieferungen<br />
– ausübt. Der Gastarif habe dabei<br />
entscheidende Bedeutung für sein Land, gab<br />
er zu bedenken und unterstrich die Bedeutung<br />
gemeinsamer Verhandlungen zwischen<br />
der EU, Kiew und Moskau. Was die Beziehungen<br />
mit <strong>Österreich</strong> betrifft, hob der<br />
ukrainische Staatspräsident die erfolgreiche<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit hervor, die<br />
dazu geführt habe, daß <strong>Österreich</strong> heute einer<br />
der größten Investoren in der Ukraine sei.<br />
Positiv bewertete er auch den intensiven Aus-<br />
Foto: Parlamentsdirektion / HBF / Flora Scheibenbauer<br />
Aussprache im Parlament: Linke Bildhälfte: Ukrainische Delegation mit dem Staatspräsidenten Viktor Janukowytsch (3.v.li.).<br />
Rechte Bildhälfte: <strong>Österreich</strong>ische Delegation v.r.: Nationalratsabgeordneter Josef Cap (SPÖ), Veranstaltungsteilnehmerin,<br />
Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, Klubobmann Heinz-Christian Strache (FPÖ), Nationalratsabgeordnete Tanja<br />
Windbüchler-Souschill (Grüne) und Christoph Vavrik (NEOS).