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Novemberpogrom - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />

<strong>Österreich</strong>, Europa und die Welt<br />

Europarat: <strong>Österreich</strong> hat<br />

Vorsitz übernommen<br />

Spindelegger: Schwerpunkte Menschenhandel, Medienfreiheit und<br />

Datenschutz im Internet – Europarat soll in Wien 65. Geburtstag feiern<br />

7<br />

Foto: BMeiA / Dragan Tatic<br />

Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (l.) traf im Rahmen der Übernahme des Europarats-Vorsitzes durch<br />

<strong>Österreich</strong> in Straßburg den Generalsekretär des Europarates, Thorbjorn Jagland.<br />

<strong>Österreich</strong> hat am 14. November den<br />

halbjährlich wechselnden Vorsitz im<br />

Europarat übernommen. Als Schwerpunkte<br />

für die Präsidentschaft nannte Außenminister<br />

Michael Spindelegger in Straßburg u.a. den<br />

Kampf gegen Menschenhandel und für Meinungsfreiheit.<br />

Öffentlich bekannt ist der in Straßburg<br />

angesiedelte Europarat vor allem durch den<br />

Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte<br />

(EGMR), der über die Einhaltung der<br />

Europäischen Menschenrechtskonvention in<br />

den Mitgliedsländern wacht. In <strong>Österreich</strong><br />

stand zuletzt außerdem ein äußerst kritischer<br />

Europaratsbericht Pate bei der Verschärfung<br />

des Korruptionsstrafrechts und der Regeln<br />

zur Parteienfinanzierung.<br />

Daß sich der 1949 gegründete Europarat<br />

angesichts einer erweiterten Europäischen<br />

Union (EU) überlebt haben könnte, wies<br />

Spindelegger vor <strong>Journal</strong>isten zurück. Zwar<br />

spiele auch die EU eine immer stärkere<br />

Rolle in der Menschenrechtspolitik, aber:<br />

„Wir werden immer Länder haben, die nicht<br />

in der EU sind, aber im Europarat.“<br />

Derzeit gehören dem Europarat 47 Mitgliedsstaaten<br />

an, darunter neben allen 28 EU-<br />

Ländern auch Rußland, die Ukraine, die Türkei<br />

und die Kaukasus-Staaten. Vorbereitet<br />

wird unter österreichischem Vorsitz auch die<br />

Neuwahl des Generalsekretärs – wobei Amtsinhaber<br />

Thorbjörn Jagland die Wiederwahl<br />

anstrebt, was allerdings eine Premiere wäre.<br />

Als Schwerpunkte des Vorsitzhalbjahres<br />

nannte Spindelegger den Kampf gegen Menschenhandel,<br />

für Meinungsfreiheit und die<br />

Sicherheit von <strong>Journal</strong>isten sowie – angesichts<br />

der Enthüllungen über die NSA-Spionageprogramme<br />

aktuell – Datenschutz im<br />

und freien Zugang zum Internet. Außerdem<br />

hofft Spindelegger, die nötigen zehn Staaten<br />

für die Inkraftsetzung des Europaratsübereinkommens<br />

gegen Gewalt an Frauen zustande<br />

zu bringen. <strong>Österreich</strong> hat das Abkommen<br />

als sechstes Land ratifiziert.<br />

Höhepunkt des österreichischen Vorsitzhalbjahres<br />

soll eine große Außenministerkonferenz<br />

am 5. und 6. Mai in Wien sein, wobei<br />

Spindelegger eine Kooperation mit der in<br />

Wien angesiedelten Organisation für Sicherheit<br />

und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)<br />

anstrebt. Bei dieser Gelegenheit will man<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

auch den 65. Geburtstag des Europarats begehen.<br />

Der Vorsitz im Europarat richtet sich<br />

nach dem Alphabet und geht nach <strong>Österreich</strong><br />

an Aserbaidschan weiter. Das Land hat in<br />

Menschenrechtsfragen allerdings einen alles<br />

andere als tadellosen Ruf, erst kürzlich wurden<br />

ein regierungskritischer Blogger und ein<br />

<strong>Journal</strong>ist zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.<br />

Spindelegger glaubt dennoch, daß die<br />

internationale Aufmerksamkeit positiv wirken<br />

könnte, denn: „Wenn sie den Vorsitz<br />

haben, müssen sie besonders aufpassen.“<br />

Vielfältiges Kulturprogramm<br />

Für den sechsmonatigen österreichischen<br />

Vorsitz im Europarat (November 2013 bis<br />

Mai 2014) haben die Stadt Straßburg und das<br />

österreichische Generalkonsulat ein vielfältiges<br />

Kulturprogramm organisiert. Bei einem<br />

Zusammentreffen mit dem Bürgermeister<br />

von Straßburg, Roland Ries, hob der Aussenminister<br />

am 18. November die Vielfalt<br />

und Reichhaltigkeit des gemeinsam mit der<br />

Stadt Straßburg erstellten österreichischen<br />

Kulturprogrammes hervor: „Es ist beein-

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