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Novemberpogrom - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 125 / 28. 11. 2013<br />

Wirtschaft<br />

58<br />

im Jahresabstand um 3,8 % (September:<br />

3,9 % revidiert). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes,<br />

der einen wöchentlichen Einkauf<br />

abbildet und neben Nahrungsmitteln<br />

und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält,<br />

erhöhte sich im 12-Monatsvergleich um<br />

nur 0,6 % (September: 0,7 %), da die billigeren<br />

Treibstoffe deutlich preisdämpfend<br />

wirkten.<br />

Methodik, Definitionen<br />

Im Basisjahr einer Indexperiode wird die<br />

durchschnittliche Jahresmesszahl auf 100<br />

normiert. Die Indexreihe wird mit dem Basisjahr<br />

bezeichnet, d. h. die durchschnittliche<br />

Messzahl des Verbraucherpreisindex 2010<br />

(VPI 2010) beträgt im Jahr 2010 100,0. Der<br />

HVPI wird weiterhin auf Basis 2005 veröffentlicht,<br />

weil das Basisjahr auf europäischer<br />

Ebene erst zu einem späteren Zeitpunkt<br />

umgestellt wird.<br />

Als Inflationsrate wird die durchschnittliche<br />

Preisentwicklung im Zwölfmonatsabstand<br />

bezeichnet.<br />

Einfluß = Veränderungsrate x Gewicht<br />

der betreffenden Position (vereinfachte<br />

Darstellung).<br />

Der Basiseffekt ist ein statistisches Phänomen<br />

und betrifft den Einfluss des vergleichbaren<br />

Bezugszeitpunktes (Basis) auf<br />

die aktuelle Preisentwicklung. Der Basiseffekt<br />

spielt insbesondere bei der Interpretation<br />

der Veränderungsraten zum Vorjahr eine<br />

Rolle. Die Höhe der Teuerungsrate eines bestimmten<br />

Monats hängt nicht nur von der<br />

aktuellen Preisentwicklung ab, sondern auch<br />

vom Preisniveau des Vorjahres. Gab es in<br />

der vergleichbaren Vorjahresperiode einen<br />

(vorübergehenden) starken Preisanstieg, so<br />

wird die aktuelle Teuerungsrate tendenziell<br />

niedriger, gegebenenfalls auch rückläufig<br />

ausfallen. Selbst bei unveränderter Preisentwicklung<br />

im aktuellen Monat gegenüber<br />

dem Vormonat kann die zugehörige Teuerungsrate<br />

aufgrund des statistischen Basiseffektes<br />

variieren.<br />

Unterschiede VPI/HVPI: 1) Gewichtungsunterschiede<br />

aufgrund der EU-Verordnung<br />

Nr. 1114/2010: Ab Jänner 2012 müssen für<br />

den HVPI aus Vergleichsgründen die Daten<br />

der Konsumrechnung der Volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnung als Gewichtung verwendet<br />

werden. Dadurch erhielten beispielsweise<br />

im HVPI „Bekleidung und Schuhe“<br />

ein deutlich höheres Gewicht als im VPI,<br />

Pauschalreisen hingegen ein deutlich niedrigeres.<br />

2) Gewichtungsunterschiede aufgrund<br />

unterschiedlicher Konzepte: Eigentümergenutztes<br />

Wohnen ist nur im VPI enthalten, im<br />

HVPI sind Ausgaben für Eigentumswohnungen/Häuser<br />

nicht enthalten. Die Instandhaltung<br />

von Wohnungen ist im HVPI deshalb<br />

geringer gewichtet als im VPI. Die Ausgaben<br />

ausländischer Touristen sind nur im<br />

HVPI enthalten. Deshalb sind Treibstoffe,<br />

Flugtickets, Bewirtungs- und Beherbergungsdienstleistungen<br />

im HVPI höher gewichtet<br />

als im VPI. Bei Versicherungsdienstleistungen<br />

werden sowohl im HVPI als auch im<br />

VPI die von den Haushalten gezahlten Brutto-Prämien<br />

für die monatliche Preismessung<br />

herangezogen. In der VPI-Gewichtung sind<br />

Versicherungsdienstleistungen mit dem Brutto-Anteil<br />

berücksichtigt, im HVPI-Gewichtungsschema<br />

abzüglich der Schadenszahlungen<br />

der Versicherungen an die privaten<br />

Haushalte (Netto-Konzept).<br />

Saisonale Produkte: Aufgrund der EU-<br />

Verordnung Nr. 330/2009 wird für Saisonprodukte<br />

wie Obst, Gemüse, Fisch, Bekleidung<br />

und Schuhe die Preisentwicklung in<br />

den außersaisonalen Zeiträumen mithilfe der<br />

durchschnittlichen Preisentwicklung aller<br />

Produkte bzw. der restlichen Saisonprodukte<br />

derselben Produktgruppe geschätzt. Die Anwendung<br />

dieser Methoden ist für den HVPI<br />

verpflichtend, für den VPI wird aus Konsistenzgründen<br />

analog vorgegangen. •<br />

http://www.statistik.at<br />

<strong>Österreich</strong>er sind gut über Inflation informiert<br />

Eine niedrige Inflation ist den <strong>Österreich</strong>erInnen<br />

laut einer aktuellen Umfrage<br />

sehr wichtig. Der weitaus überwiegende<br />

Teil, nämlich 68 % der Befragten, hält eine<br />

jährliche Inflationsrate von nur 0-2 % für<br />

erstrebenswert. Weitere 13 % finden eine<br />

Teuerung zwischen 2-3 % und nur mehr<br />

wenige eine noch höhere Inflation akzeptabel.<br />

Für Haushalte mit besonders niedrigem<br />

Einkommen hat eine geringere Inflationsrate<br />

einen etwas höheren Stellenwert als für<br />

Haushalte mit höherem Einkommen.<br />

Als negative Effekte höherer Inflation<br />

sehen die <strong>Österreich</strong>erInnen primär einen<br />

Kaufkraftverlust, Nachteile für einkommensschwache<br />

Gruppen sowie eine Entwertung<br />

der Ersparnisse. Die Effekte von Deflation<br />

können hingegen zwei Drittel – vor allem<br />

mangels Erfahrung – nicht einschätzen.<br />

Die Ergebnisse basieren auf einer im<br />

Sommer 2013 durchgeführten repräsentativen<br />

Umfrage unter 2000 <strong>Österreich</strong>erInnen,<br />

die in Zusammenarbeit von OeNB und dem<br />

Meinungsforschungsinstitut IFES erfolgte.<br />

Dabei standen das Wissen und die Einschätzung<br />

der österreichischen Bevölkerung rund<br />

um die Themen Inflation, Inflationsindikatoren,<br />

Preiswahrnehmung und Preiserwartungen<br />

im Vordergrund.<br />

Wie eine Analyse der Befragungsergebnisse<br />

durch die OeNB verdeutlicht, sind die<br />

<strong>Österreich</strong>er über diesen Themenkreis gut<br />

informiert bzw. machen weitgehend realitätsnahe<br />

Einschätzungen u.a. zur Höhe der<br />

Inflationsrate oder den inflationsbestimmenden<br />

Faktoren. Dahinter steht, daß für acht<br />

von zehn <strong>Österreich</strong>erInnen „Inflation“ ein<br />

relevanter Indikator ist. Rund zwei Drittel<br />

der Bevölkerung beobachten Inflationsentwicklungen<br />

über verschiedene Quellen (eigene<br />

Preiswahrnehmungen oder die Medien)<br />

laufend. Bekanntester Inflationsindikator ist<br />

der Verbraucherpreisindex (74 % der Bevölkerung<br />

kennen diesen). Er wird auch als<br />

überwiegend (63 %) zuverlässiger Indikator<br />

eingeschätzt. Lediglich eine Minderheit von<br />

14 % übt Kritik hauptsächlich dahingehend,<br />

daß der VPI nicht das typische Konsumverhalten<br />

der Haushalte abbilde.<br />

Betreffend das Preisstabilitätsziel des<br />

Euroraumes sind die Ergebnisse weniger<br />

positiv. Nur ein Drittel der Befragten kennt<br />

die exakte Definition des Zielwerts des Eurosystems<br />

für Preisstabilität (nahe bei, aber unter<br />

2 % jährliche Preissteigerung im Euroraum).<br />

4 % vermuten den Zielwert zwischen<br />

0 und 1 % und 19 % meinen, er liege in der<br />

Bandbreite von 2-4 %. Knapp weniger als<br />

die Hälfte der Befragten (45 %) kann keine<br />

Angaben zum Zielwert machen.<br />

Befragt nach der durchschnittlichen Inflationsentwicklung<br />

in <strong>Österreich</strong> seit der<br />

Eurobargeldumstellung (2002) bzw. der Periode<br />

seit der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

(Mitte 2008) zeigt sich hingegen ein etwas<br />

differenziertes Bild: Nur gut ein Drittel der<br />

Bevölkerung gibt die richtige Bandbreite (2-<br />

3 %) an. Rechnet man den Durchschnitt aus<br />

allen Antworten, so liegt die von den Konsumenten<br />

wahrgenommene Inflationsrate für<br />

den Zeitraum seit 2002 mit 3,0 % bzw. seit<br />

der Finanzkrise mit 3,3 % merklich über den<br />

tatsächlichen Werten von 2,1 % bzw. 2,2 %.<br />

Insgesamt verdeutlichen die Befragungsergebnisse,<br />

daß die <strong>Österreich</strong>er relativ gut<br />

über die Inflation Bescheid wissen. Grund<br />

dafür ist, daß die Medien darüber berichten,<br />

die Bürger selbst die Preise beobachten und<br />

nicht zuletzt viele Institutionen, auch die<br />

OeNB, über die Themen Inflation und<br />

Finanzen fokussiert informieren. •<br />

http://www.oenb.at<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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