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UVP-Pflicht bei Änderung bestehender UVP-pflichtiger Anlagen

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<strong>UVP</strong>-<strong>Pflicht</strong> <strong>bei</strong> Änderung <strong>bestehender</strong> <strong>UVP</strong>-<strong>pflichtiger</strong> <strong>Anlagen</strong> BAFU 2007 46<br />

der N 4 auswirken, sondern auch das Verkehrsgeschehen auf dem kantonalen und<br />

kommunalen Strassennetz beeinflussen, was einer Betriebsänderung zumindest gleichgestellt<br />

werden kann.<br />

Betrifft somit das Ausführungsprojekt eine wesentliche Änderung im Sinne von Art. 2<br />

Abs. 1 lit. a <strong>UVP</strong>V, untersteht das umstrittene Vorhaben. der Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

gemäss Art. 9 USG.»<br />

KGer BL 6.8.2003, E. 8d–f, in URP 2004 151<br />

«Das Bundesgericht hat in seiner Rechtsprechung zu Art. 9 USG entschieden, es spiele<br />

keine Rolle, ob das allenfalls <strong>UVP</strong>-pflichtige Werk keine Umweltbelastung mit sich<br />

bringe oder die Umweltlage sogar verbessere. Massgebend sei die mögliche Umweltbelastung<br />

der betreffenden Anlage, ohne Berücksichtigung eines allfälligen Entlastungseffektes.<br />

Andernfalls würde ein Teil der materiellen Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

vorweggenommen (BGE 115 Ib 495 E. 3a). Massgebend sei deshalb für den Entscheid<br />

darüber, ob eine geplante Anlage der <strong>UVP</strong> unterliege, grundsätzlich die Immissionsträchtigkeit<br />

der betreffenden Anlage für sich allein, ohne Berücksichtigung eines<br />

allfälligen Entlastungseffektes (s. BGE 115 Ib 345 E. 2c). … Entscheidend ist … nicht<br />

die Höhe des Aufwandes für die Änderung (so auch Rausch/Keller, Art. 9 USG, Rz.<br />

43), ….»<br />

BGer 5.11.2004 (1A.136/2004), E. 2.3.2–2.4.3, in URP 2005 1<br />

«Streitig ist hier, ob eine wesentliche Änderung im Sinne von Art. 2 Abs. 1 lit. a<br />

<strong>UVP</strong>V vorliegt. Dies ist zu bejahen, wenn die Umweltbelastungen eine ins Gewicht<br />

fallende Veränderung erfahren können (BGE 115 Ib 472 E. 3a S. 495; 124 II 460 E. 2<br />

S. 466 ff.; Entscheid 1A.100/1990 vom 15. Mai 1992 E. 3b; Rausch/Keller, USG-<br />

Kommentar, Art. 9 Rz. 43); dies ist insbesondere der Fall, wenn die Änderung zu<br />

zusätzlichen oder neuen, nicht bloss untergeordneten Belastungen der Umwelt führen<br />

kann (Theodor Loretan, Rechtsfragen <strong>bei</strong>m Erstellen von Berichten über die Umweltverträglichkeit:<br />

Zu einigen Problemen des Berichtverfassers bzw. des Bauherren, URP<br />

1989 S. 133 ff., insbes. S. 138).<br />

Allschwil<br />

Sanierung einer Schiessanlage<br />

Anh. Nr. 50.5 <strong>UVP</strong>V<br />

Zürich<br />

Möbelmarkt<br />

Anh. Nr. 80.5 <strong>UVP</strong>V<br />

Nicht erforderlich ist dagegen, dass die Änderung für sich allein den für die <strong>UVP</strong>-<br />

<strong>Pflicht</strong> massgeblichen Schwellenwert überschreitet. Dies ergibt sich – entgegen der<br />

Auffassung der Beschwerdeführerin – auch nicht aus BGE 124 II 460 E. 2 S. 467: Dort<br />

wurde ausgeführt, dass <strong>bei</strong> der Änderung von unter altem Recht erstellten <strong>Anlagen</strong><br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen nur dann und insoweit durchgeführt werden müssten,<br />

als dies der «Umfang der Änderung» erfordere. Aus den nachfolgenden Erwägungen<br />

ergibt sich jedoch, dass sich die Wesentlichkeit der Änderung nicht nach quantitativem<br />

Kriterien (wie <strong>bei</strong>spielsweise dem Schwellenwert) bemisst, sondern nach der mit<br />

der Änderung verbundenen möglichen Veränderung der Umweltbelastungen.<br />

Es gibt keinen Grund, die Wesentlichkeit einer Änderung <strong>bei</strong> Alt- und <strong>bei</strong> Neuanlagen<br />

unterschiedlich zu beurteilen; insbesondere ist nicht einzusehen, weshalb <strong>Anlagen</strong>, <strong>bei</strong><br />

deren Errichtung bereits eine <strong>UVP</strong> durchgeführt wurde, hinsichtlich der <strong>UVP</strong>-<strong>Pflicht</strong><br />

von Änderungen strenger zu behandeln sein sollten als <strong>Anlagen</strong>, für die noch nie eine<br />

<strong>UVP</strong> durchgeführt werden musste.

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