Dokumentation PID, PND, Forschung an Embryonen - Theologische ...
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D O K U M E N T A T I O N<br />
Die Ansicht, die PGD missachte ethische<br />
Normen unserer Gesellschaft,<br />
missachtet gröblich die Einzelschicksale<br />
betroffener Eltern und Kinder.Wer<br />
k<strong>an</strong>n sich das Recht nehmen, sich über<br />
die Sorgen der Betroffenen hinwegzusetzen.<br />
Ich denke, dass in unserer Gesellschaft<br />
das Wohl des Einzelnen das<br />
höchste Gut ist. Oder wollen wir tatsächlich<br />
wieder eine Unterordnung des<br />
Individualwohls unter den gesellschaftlichen<br />
Nutzen Das hat, gleich unter<br />
welchem Vorzeichen, das freiheitliche<br />
Denken noch nie gefördert.<br />
Beispielhaft zeigt dieser Artikel das Dilemma<br />
der Ethik der Naturwissenschaften<br />
auf: sie k<strong>an</strong>n nicht selbst Neues erschaffen,<br />
sondern k<strong>an</strong>n nur wissenschaftliche<br />
Ergebnisse <strong>an</strong>derer Wissenschaften<br />
bewerten. Die Basis der Bewertung bleibt<br />
oft unklar, so auch in diesem Artikel.Wie<br />
ein Journalist sucht der Ethiker Beispiele<br />
aus der Literatur, die seinen St<strong>an</strong>dpunkt<br />
untermauern, ohne ein Für und Wider<br />
umfassend zu berücksichtigen. Dazu<br />
gehören auch abschreckende Beispiele<br />
von Autoren, die über das jeweilige Ziel<br />
hinaus gedacht haben, wie der in diesem<br />
Artikel zitierte Autor Singer.<br />
Ich plädiere dafür, Fragen der medizinischen<br />
Ethik nicht in die Hände von<br />
Nichtmedizinern zu legen. Diejenigen,<br />
die eine Entwicklung vor<strong>an</strong>treiben, sind<br />
ver<strong>an</strong>twortlich für deren Richtung,<br />
denn nur sie kennen die Möglichkeiten,<br />
die in dieser Entwicklung stecken. Diese<br />
Wissenschaftler müssen sich über die<br />
ethischen Auswirkungen ihrer Technik<br />
Ged<strong>an</strong>ken machen. Die Delegation <strong>an</strong><br />
Ethiker gleich welcher Herkunft, die<br />
sich mühsam mit der Anwendung solcher<br />
Techniken vertraut machen müssen,<br />
bedeutet fast immer einen Schritt<br />
zurück. Es bedeutet auch, wichtige<br />
Aspekte der Wissenschaft aus der H<strong>an</strong>d<br />
zu geben.<br />
Prof. Dr. med. W. Krause, Klinik für Andrologie und<br />
Venerologie, Universitäts-Hautklinik,<br />
Deutschhausstraße 9, 35037 Marburg<br />
Menschenwürde<br />
nicht t<strong>an</strong>giert<br />
Ich empfehle den Autoren, die Frage<br />
einmal umgestellt zu diskutieren: Gibt<br />
es das Recht des Kindes auf Gesundheit<br />
Ich denke, die Theologen werden<br />
mit ihrem insinuiertem „Hedonismus-<br />
Prinzip“ Schwierigkeiten bekommen. In<br />
der Tat: Die Deutschen holen in der<br />
Gen-Technik auf. Das ist erfreulich und<br />
auch notwendig, denn Engländer und<br />
Fr<strong>an</strong>zosen sind schon weiter.Wir haben<br />
die reelle Ch<strong>an</strong>ce, die Vererbung<br />
furchtbarer Kr<strong>an</strong>kheiten und Missbildungen<br />
zu vermeiden.Wenn das gelänge,<br />
welch ein Segen und welch ein Triumph<br />
für die biomedizinische <strong>Forschung</strong>!<br />
Die Einsprüche und Bedenken der Moralisten<br />
aller Konfessionen können den<br />
wissenschaftlichen Fortschritt allenfalls<br />
verzögern, aber ihn nicht aufhalten. Der<br />
ethische Diskurs ist ein Faktum, er mag<br />
die <strong>Forschung</strong> begleiten, aber er soll sie<br />
nicht behindern. Die Menschenwürde,<br />
von der stets die Rede ist, wird durch die<br />
Impl<strong>an</strong>tationstechnik nicht t<strong>an</strong>giert,<br />
wenngleich die Wertvorstellungen von<br />
L<strong>an</strong>d zu L<strong>an</strong>d, von Kontinent zu Kontinent<br />
unterschiedlich bleiben werden.<br />
Der Gesetzgeber ist nun aufgefordert,<br />
eindeutige und verbindliche Regeln zu<br />
treffen. Im Gesetz soll sich die vertretbare<br />
(nicht die wahre oder falsche)<br />
Bioethik wiederfinden. Schiller im Wallenstein:<br />
„Das g<strong>an</strong>z Gemeine ist’s, das<br />
ewig Gestrige, was immer war und immer<br />
wiederkehrt, und morgen gilt, weil’s<br />
heute hat gegolten ...“<br />
Dr. Alfons Werner Reuke, Sommerhalde 42, 71672<br />
Marbach am Neckar<br />
Eugenische Selektion<br />
Als Eltern von drei Kindern, darunter<br />
eines mit Down-Syndrom, sehen wir<br />
mit zunehmender Sorge die Entwicklung<br />
auf dem Gebiet der Pränataldiagnostik.<br />
Unter der Ehrfurcht gebietenden<br />
Maske der „Medizinischen Indikation“<br />
kommt die altbek<strong>an</strong>nte Fratze der<br />
eugenischen Selektion zum Vorschein.<br />
Es ist erschreckend, wie gelassen und<br />
routiniert Spätabtreibungen von Feten<br />
mit Trisomie 21 abgewickelt und inzwischen<br />
kaum noch hinterfragt werden.<br />
Leider ist es so, dass Frauen oftmals zu<br />
einer Amniozentese gedrängt werden<br />
(mit allen fatalen Konsequenzen),<br />
Frauen, die einem solchen Eingriff <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs<br />
vielleicht unentschlossen oder gar<br />
ablehnend gegenüberst<strong>an</strong>den („Ich<br />
empfehle Ihnen eine Fruchtwasseruntersuchung.“).<br />
Es wird der Anschein erweckt,<br />
die Amniozentese sei Best<strong>an</strong>dteil<br />
einer modernen Schw<strong>an</strong>gerschaftsvorsorge<br />
(für Frauen ab 35). Etwas<br />
mehr Sorgsamkeit seitens der „beratenden“<br />
Ärzte wäre hier <strong>an</strong>gebracht. Diese<br />
sind m<strong>an</strong>gels eigener Anschauung und<br />
Reflexion vielfach nicht in der Lage, die<br />
liebenswerte Individualität eines Kindes<br />
mit Down-Syndrom zu würdigen.<br />
Die Entscheidung zur Spätabtreibung<br />
demonstriert scheinbar Selbstbestimmung,<br />
verheißt Befreiung und Ungebundenheit,<br />
entlässt die Betroffenen<br />
aber häufig in schwere Krisen, die, auch<br />
wenn m<strong>an</strong> sie aus eigener Kraft überwunden,<br />
pharmakologisch gemeistert<br />
oder psychotherapeutisch ausbeh<strong>an</strong>delt<br />
glaubt, doch Narben im Gemüt hinterlassen.<br />
Unser Erleben in der Familie<br />
und die Erfahrung vieler Eltern zeigen<br />
g<strong>an</strong>z klar, dass es durchaus Sinn macht<br />
und tiefe Freude bereitet, teilnehmend<br />
die Entwicklung eines Down-Kindes zu<br />
begleiten, unterstützt durch vielfältige<br />
und hervorragende Fördermöglichkeiten.<br />
Das Down-Syndrom lässt sich eben<br />
nicht auf die Auflistung typischer Stigmata<br />
reduzieren ...Kein unbedeutender<br />
Lichtblick in einer Welt, die in vielen<br />
Bereichen als kalt, abweisend und<br />
hart empfunden wird. Es mag schon<br />
sein, dass ein Mensch mit Down-Syndrom<br />
außerst<strong>an</strong>de ist, die Anforderungen<br />
unserer Leistungsgesellschaft zu erfüllen.<br />
K<strong>an</strong>n dies aber seine vorgeburtliche<br />
Tötung in irgendeiner Weise<br />
rechtfertigen<br />
Dres. med. Isabel und Christoph Starz, Valentin-<br />
Becker-Straße 2, 97769 Bad Brückenau<br />
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