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EDA-Tools<br />

Bild 3: Die CAD-Daten können mit allen Details für die thermische Simulation<br />

weiterverarbeitet werden.<br />

Bild 4: Bei detallierten Kühllösungen via PCB werden die wichtigsten<br />

Kupferansammlungen vom Layout in das Simulationsmodell überführt.<br />

Bilder: Alpha-Numerics<br />

Bild 5: Als<br />

Simulationsergebnis<br />

erhält man in jeder<br />

Lösungszelle die<br />

berechnete<br />

Temperatur<br />

(Feststoff oder<br />

Fluid) sowie die<br />

gerichtete<br />

Strömungsgeschwindigkeit<br />

und<br />

den Druck (Fluid).<br />

Bild 6: Eine sehr eindrucksvolle Ergebnisdarstellung<br />

ist die animierte Visualisierung<br />

der Luftströmung in Form von Partikelfäden.<br />

Aufsplittung, welcher Transportweg wie viel Energie weiterleitet.<br />

Bezogen auf das Simulationsmodell bedeutet dies, dass die<br />

Hauptverlustleistungsträger relativ genau modelliert werden sollten.<br />

Hierzu reichen aber meist die Angaben über Kontaktfläche,<br />

geometrische Ausmaße und bei Halbleitern das 2-Widerstandsmodell<br />

Junction Board und Junction Case im Datenblatt aus. Ansonsten<br />

existieren verschiedenste Komponentenersatzmodelle für<br />

zum Beispiel LEDs, FETs oder IGBTs, welche in der Softwareausbildung<br />

näher erläutert werden.<br />

Korrekte Abschätzung der Verlustleistung<br />

Viel wichtiger ist eine korrekte Abschätzung der anfallenden Verlustleistung.<br />

Ausgehend von der maximalen Verlustleistung laut<br />

Datenblatt sollte für Steady-State-Betrachtungen die durchschnittliche<br />

Belastung der Komponente im Worst-Case-Szenario beaufschlagt<br />

werden. Bei Konzeptstudien reicht auch eine Beschreibung<br />

der Verlustleistung in speziellen PCB-Regionen aus.<br />

Die Leiterplatine als Komponententräger wird als orthotroper<br />

Wärmeleiter definiert. Hierzu kann in solch einer branchenspezifischen<br />

Simulationssoftware die Anzahl der Signallagen und deren<br />

Dicke sowie die jeweilige Kupferbenetzung angegeben werden.<br />

Dies reicht in vielen Fällen aus, um ein sehr gutes Simulationsergebnis<br />

über die Wärmeableitung und -spreizung auf dem Board zu<br />

erhalten. Bei detallierten Kühllösungen via PCB werden die wichtigsten<br />

Kupferansammlungen vom Layout in das Simulationsmodell<br />

überführt. Hierzu zählen meist Vias, Kupferspreizflächen sowie<br />

thermische Klemmanbindungen des Boards (Groundlayer) an<br />

Verklemmungen oder an Verschraubungen zum Gehäuse hin.<br />

Durch die Schichtung mit dem FR4 entsteht eine unterschiedliche<br />

Wärmeleitung in die drei Raumrichtungen = orthotrope Wärmeleitung<br />

(Bild. 3).<br />

Das Lösungsgitter und der Solver<br />

Nach dem Aufbau des Simulationsmodells und der Definition der<br />

Testumgebung vernetzt die Software automatisch die virtuelle<br />

Messkammer. Hierbei achten die Automatismen auf schmale Spalte,<br />

komplexe Geometrieformen sowie typische Übergangsflächen<br />

im Wärmeweg und dem späteren Lösungsalgorythmus des Solvers<br />

um eine einfache Konvergenz (Eingangsenergie = Ausgangsenergie)<br />

zu ermöglichen (Bild 4). In 6SigmaET dauert die Vernetzung<br />

einer typischen Aufgabenstellung (zirka 10 bis 25 Millionen Zellen)<br />

maximal zehn Minuten. Der Lösungsvorgang selber benötigt<br />

bei 24 Millionen Zellen etwa 8 GByte Arbeitsspeicher und einer<br />

Rechenzeit bis fünf Stunden mit einem 64-Bit-Multicore-Betriebssystem.<br />

Abhängig sind diese Zeiten nicht nur von der Gitteranzahl,<br />

sondern oft auch von der Komplexität der jeweiligen physikalischen<br />

Aufgabe. Ein gut durchlüftetes 19-Zoll-System konvergiert<br />

beispielsweise schneller als ein geschlossenes Gehäuse mit komplexer<br />

Innenkontur.<br />

Das Simulationsergebnis<br />

Das Simulationsergebnis ist die in jeder Lösungszelle berechnete<br />

Temperatur (Feststoff oder Fluid) sowie die gerichtete Strömungsgeschwindigkeit<br />

und der Druck (Fluid). Randergebnisse wie Arbeitspunkte<br />

von Lüftern, transiente Aufheizkurven oder Wärmewege<br />

aufgespalten in Wärmeleitung, Konvektion und Strahlung<br />

von Komponenten stehen in Tabellenform für den Export nach<br />

Excel zur Verfügung.<br />

Die grafische Darstellung kann durch Oberflächentemperaturen<br />

(Board- oder Mechanik-Komponenten) sowie Ergebnisschritte zur<br />

Visualsierung der Temperatur- Geschwindigkeits- oder Druckverteilung<br />

komplettiert werden.<br />

Eine sehr eindrucksvolle Ergebnisdarstellung ist die animierte<br />

Visualisierung der Luftströmung in Form von Partikelfäden, welche<br />

ausgehend zum Beispiel von einem Lüfter die komplexen dreidimensionalen<br />

Wege der Luft auch für den Laien äußerst verständlich<br />

machen (Bild 5). Gleiches gilt ebenso bei simulierter Flüssigkeitskühlung.<br />

(ah)<br />

n<br />

Der Autor: Tobias Best ist Geschäftsführer von Alpha-Numerics.<br />

56 <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 05/2013<br />

www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de

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