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EDA-Tools<br />

bindungsdaten auch von einer Netzliste, statt von einem Golden<br />

Board ablernen.<br />

Die Verbindungsprüfung (Buzz) erfordert, dass die Bauteile an<br />

beiden Enden der Verbindung Boundary-Scan-fähig sind. Wie<br />

sieht es aber aus, wenn sich dazwischen Logik-Bauteile befinden,<br />

die keine Boundary-Scan-Strukturen besitzen In diesem Fall<br />

misst man einfach „durch die Logik hindurch“, indem man die benachbarten<br />

JTAG-Bauteile verwendet. Die Logikeingänge werden<br />

durch die verbundenen Boundary-Scan-fähigen Treiberpins stimuliert<br />

und die Antwort der Logikausgänge durch entsprechend<br />

verbundene Boundary-Scan-fähige Sensoren zurückgelesen. Dieser<br />

funktionale, Bauteil-orientierte Test ist als Clustertest bekannt<br />

und kann für beliebige Logik sowie Speicherbausteine verwendet<br />

werden. In Abhängigkeit von der Komplexität des Clusters kommen<br />

verschiedene JTAGLive-Module zum Einsatz.<br />

Clustertest für beliebige Logik und Speicherbausteine<br />

Genau wie beim Test einer Pin-zu-Pin-Verbindung kann das<br />

Rücklesen der Ausgangspins eines Clusters interaktiv durchgeführt<br />

werden. Das Rücklesen von Ausgangssignalen eines Clusters<br />

auf Basis einer einzelnen Eingangskombination ist die dritte Messmöglichkeit,<br />

die im Buzz-Modul realisiert wurde. Die Antwort eines<br />

Clusters auf eine Sequenz von Eingangsstimuli kann ebenfalls<br />

interaktiv erfolgen, ähnlich dem Konzept Mustergenerator/Logikanalysator,<br />

jedoch ohne deren relativ hohe Komplexität. Hierfür ist<br />

das JTAGLive-Modul Clip ausgelegt.<br />

Im Gegensatz zur interaktiven Testerstellung über die Module<br />

Buzz, AutoBuzz oder Clip, bietet das JTAGLive-Modul Script die<br />

Möglichkeit, auf Basis einer Programmiersprache erweiterte Tests<br />

sehr flexibel zu erstellen.<br />

Ein Beispiel wäre der Test von Mixed-Signal-Architekturen, bei<br />

dem neben dem interaktiven Zugriff auch Schleifen beziehungsweise<br />

if/else-Strukturen, für die Initialisierung von Registern, erforderlich<br />

sind. Script verwendet die Open-Source-Programmiersprache<br />

Python, die aufgrund ihrer einfachen Syntax, gepaart mit<br />

leistungsfähigen Möglichkeiten zur Datenmanipulation bei vielen<br />

Ingenieuren in aller Welt sehr beliebt ist.<br />

Die Schaffung von Testmodulen mittels der Skriptsprache fördert<br />

einen Bauteile-orientierten Testansatz und bietet damit auch<br />

die Wiederverwendbarkeit des erstellten Testcodes. Wer mit der<br />

Open-Source-Sprache Python arbeitet, profitiert von Tausenden<br />

Hilfsroutinen, welche eine breite Anwender-Community bereitstellt.<br />

Gerade bei Flash-Speichern soll nicht unerwähnt bleiben,<br />

dass das Script auch zur Programmierung dieser Speicher eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Designs mit Mikroprozessoren und/oder FPGAs<br />

Bei Mikroprozessor-basierten Designs kann das Boundary-Scan-<br />

Register des Prozessors dazu benutzt werden, kontrollierte<br />

Schreib- und Lesezyklen auf den Bus auszugeben, um zu verifizieren,<br />

dass Peripheriebauteile und Speicher ordnungsgemäß verbunden<br />

sind.<br />

Wenn aber die CPU kein Boundary-Scan-Register hat In diesem<br />

Fall kann das JTAG-Debug-Interface des Mikroprozessors an<br />

dessen Stelle benutzt werden, um die Steuerung der Prozessorpins<br />

zu übernehmen. Auf diesem Konzept beruht die Funktionsweise<br />

des Werkzeugs CoreCommander. Derzeit unterstützt CoreCommander<br />

Bauteile mit dem Core ARM 7/9/11, Cortex, C166 sowie<br />

PowerPC, X-Scale und einigen TI-DSPs. Über den Prozessorkern<br />

werden jetzt mit einer hohen Geschwindigkeit Schreib- und Lesezyklen<br />

durchgeführt, interaktiv oder im Rahmen eines Skripts.<br />

AutoBuzz kann die Verbindungsdaten von einem “Golden Board“ (fehlerfreie<br />

Baugruppe) ablernen. Die abgelernten Verbindungsdaten können dann als<br />

Referenz dienen, um weitere Baugruppen auf Fehler zu prüfen.<br />

Die Werkzeuge der JTAGlive-Familie benötigen nur einen sehr geringen<br />

Aufwand zur Konfiguration.<br />

Neben der Durchführung von Verbindungstests kann der Core-<br />

Commander auch benutzt werden, um interaktiv die richtigen Registereinstellungen<br />

von Peripheriecontrollern zu definieren. DDR-<br />

Speichercontroller und Ethernet Mac sind Beispiele, bei denen<br />

entsprechende Registereinstellungen notwendig sind, um das richtige<br />

Protokoll und Timing für die Kommunikation zwischen Peripheriecontroller<br />

und angeschlossenen Peripheriebausteinen (in<br />

diesem Fall Speicher oder Ethernet-PHY) sicherzustellen.<br />

Bei FPGA-basierten Designs steht man vor der gleichen Herausforderung,<br />

Verbindungen zu verifizieren und geeignete Registereinstellungen<br />

festzulegen sobald Peripheriecontroller in Form von<br />

IP-Kernen in ein FPGA umgesetzt sind.<br />

Schnelle Schreib- und Lesezyklen<br />

Im Gegensatz zu Mikroprozessoren steht hier jedoch kein JTAG-<br />

Debug-Interface zur Verfügung, das den Zugriff auf die IP-Kerne<br />

erlaubt. Mit Hilfe des IP-Moduls JTAG Translator von JTAG Technologies<br />

kann das vorhandene JTAG-Interface eines FPGA-Bauteils<br />

für diese Testanwendungen erweitert werden. Dieses Modul<br />

bietet den JTAG-Zugriff, um IP-Kerne wie Memory-, Bus-Controller<br />

und mehr über die implementierte Schnittstellen-Busse wie<br />

A<strong>MB</strong>A, Avalon, CoreConnect und Wishbone zu steuern und zu<br />

überwachen. Das Translator-Modul wird über einen CoreCommander<br />

betrieben und ermöglicht schnelle Schreib- und Lesezyklen,<br />

ähnlich denen der Debug-Logik in Mikroprozessoren. (ah) n<br />

Der Autor: Peter van den Eijnden ist Geschäftsführer von JTAG<br />

Technologies.<br />

Bilder: JTAG Technologies<br />

60 <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 05/2013<br />

www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de

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